Der Grundkurs „Ergonomie-Coach Verwaltung (IGR e.V. zert.)“, der von der SI-Akademie in Kooperation mit der Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer/innen e.V. angeboten wird, vermittelt umfassendes Ergonomie-Know-how. Die Teilnehmer lernen wie Sie ergonomische Probleme in Ihrem Betrieb erkennen, darauf in angemessener Weise hinweisen und umfangreiche Lösungen für eine dauerhafte Verbesserung anbieten können. Nach der Ausbildung kann das erlernte Wissen in professioneller Weise in den eigenen Coaching-und Beratungsalltag integriert werden. Drei Kursteilnehmer geben einen Einblick in Ihre Rolle als Ergonomie-Coach.
1.) Sie haben sich in einem Kurs zum Ergonomie Coach ausbilden lassen. Was war der Grund dafür?
Christiane Glatte (Dipl.-Ing. Architektin, Krafträume): Ich bin durch eine Firma, die betriebliches Gesundheitsmanagement anbietet und noch Leute für ihr Team suchte, auf das Thema Ergonomie aufmerksam geworden. Dies hat mein Interesse geweckt, herauszufinden, was eigentlich alles dazu gehört, damit der Mensch gesund und gerne arbeitet.
Kristin Haesche (Assistentin der Geschäftsführung, Wähler GmbH): Bei einem Vortrag über Ergonomie wurde ich auf das Thema aufmerksam. Wir führten daraufhin zwei Seminare mit dem Schwerpunkt Ergonomie am Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch. Danach entschieden wir uns, Arbeitsplatzanalysen anzubieten. Hierzu war es für mich wichtig den Kurs zum Ergonomie-Coach zu besuchen. Somit konnte ich Praxis und Theorie optimal verknüpfen.
Achim Schöbinger (Inhaber, PULSANA+ Corporate Health): Als ganzheitlicher BGF-Dienstleister spielt natürlich auch das Thema Ergonomie eine wichtige Rolle und da wir unseren Kunden immer die beste Qualität an Dienstleistungen bieten wollen, ist es für uns selbstverständlich und wichtig, sich ständig aus-und fortzubilden. Nur weil man ein gutes Fachwissen über den Körper hat, ist man noch lange nicht für das Thema Ergonomie qualifiziert.
2.) Haben sich Ihre Erwartungen an die Ausbildung erfüllt?
Christiane Glatte: Ja, voll und ganz. Die Ausbildung war sehr umfassend und hat mir noch weiteres Werkzeug an die Hand gegeben, das ich brauche, um Menschen einen gesunden Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sie sich wirklich wohlfühlen.
Kristin Haesche: Meine Erwartungen haben sich voll erfüllt. Die Ausbildung war umfangreich und sehr gut aufgebaut. Die Inhalte wie z.B. Anatomie, Arbeitsplatzgestaltung, Umgebungsfaktoren und Kommunikation waren alle gleichermaßen wichtig und interessant gestaltet.
3.) Was sind die Schwerpunkte in Ihrem Beratungsalltag als Coach?
Christiane Glatte: Als Architektin, Feng Shui-und Farb-Beraterin geht es in meiner Arbeit immer um das Zusammenspiel von Mensch und Raum. Ich berate Menschen, die sich in ihren Räumlichkeiten nicht wohlfühlen oder gerne etwas anders in ihrem Leben hätten. In Unternehmen oder auch im privaten Arbeitszimmer sind Ergonomie sowie die Prüfung und Gestaltung der Arbeitsplatz-Umgebung natürlich ein wichtiger Bestandteil meiner Beratungstätigkeit.
Achim Schöbinger: Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt! Wir arbeiten sehr verhaltensorientiert und versuchen das Verhalten der Mitarbeiter optimal an die vorhandenen Verhältnisse des Arbeitsplatzes anzupassen. Dabei arbeiten wir eng im Dialog mit dem jeweiligen Mitarbeiter. Jeder Mitarbeiter muss seinen individuellen Nutzen von der Verhaltensänderung erkennen oder besser noch spüren.
4.) Werden Sie in Ihrem Unternehmen/von Ihren Kunden auch als Verhaltensänderer akzeptiert?
Kristin Haesche: Ja, das kann ich bestätigen. Viele sehen es für sich persönlich als Vorteil Ihren Arbeitsplatz, hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte zu überdenken. Oft kommt auch ein positives Feedback, wenn gesundheitliche Probleme durch die Veränderung nicht mehr vorhanden sind oder die Gesamtsituation sich verbessert hat.
Achim Schöbinger: Ja absolut, die Mitarbeiter sind meist sehr offen und dankbar. Wenn die Mitarbeiter merken, dass man Ahnung hat von dem was man tut und zudem ihre „Ängste“ und Sorgen ernst nimmt und somit eine Vertrauensbasis aufbaut, ist es einfacher dauerhaft ergonomisches Verhalten zu verankern.
5.) Wie gehen Sie mit kritischen Gesprächspartnern um?
Kristin Haesche: Mit ein bisschen Feingefühl sehe ich relativ schnell, wer beim ersten Gespräch eher auf Abwehr gepolt ist. Eine eindeutige Körpersprache wie z.B. verschränkte Arme zeigen mir dann deutlich, dass dieser Mitarbeiter nicht dazu bereit ist, über das Thema Ergonomie mit mir zu sprechen. Der Arbeitsplatz des Mitarbeiters ist sein ganz persönlicher Bereich und somit gehe ich mit kleinen, behutsamen Schritten auf den Mitarbeiter zu und nehme nicht radikale Veränderungen vor. Ich unterbreite dem Mitarbeiter Vorschläge und lasse ihm Raum, alles selber auszuprobieren.
Achim Schöbinger: Es ist wichtig dass man eine gewisse Empathie für die Mitarbeiter aufbringt. Wir gehen nicht mit erhobenen Zeigefinger durch die Firmen, sondern versuchen durch Gespräche und Hintergrundinformationen Handlungs-und Effektwissen zu vermitteln und den persönlichen Nutzen heraus zu stellen.
Vielen Dank für das Interview!
Haben wir Ihr Interesse geweckt und wollen Sie auch den Kurs zum “Ergonomie-Coach” besuchen? Die Termine der nächsten Kurse finden Sie hier.