Menschen mit psychischen Erkrankungen haben in Deutschland nach wie vor mit Stigmatisierung zu kämpfen. Für die Betroffenen sind Zurückweisung und Ausgrenzung eine enorme Belastung. Mit dem Antistigma-Preis setzt die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) ein wichtiges Signal für mehr Verständnis und Akzeptanz.
Jüngste Studien zeichnen ein ernüchterndes Bild: Die Einstellung gegenüber Menschen mit Depression, Schizophrenie oder Alkoholabhängigkeit hat sich in den letzten 20 Jahren nicht verbessert. Auch heute reagieren viele Menschen mit Angst und Zurückweisung, wenn sie mit psychischen Erkrankungen konfrontiert werden. Fast die Hälfte der Bevölkerung würde einen Menschen, der an Schizophrenie leidet, nicht ihren Freunden vorstellen. DGPPN-Präsident Prof. Wolfgang Maier betont deshalb, wie wichtig das Engagement gegen Stigmatisierung ist: „Die Angst vor Zurückweisung und Ausgrenzung ist für Menschen mit psychischen Erkrankungen auch heute noch oft eine enorme Belastung. Sie kann sich auch negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Deshalb engagieren wir uns als Fachgesellschaft aktiv für den Abbau von Diskriminierung und Vorurteilen. Mit dem DGPPN-Antistigma-Preis setzen wir bereits seit elf Jahren ein wichtiges Zeichen.“ Der Antistigma-Preis zeichnet Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen aus, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. Gefördert wird der Preis mit 4.000 Euro von der Stiftung für Seelische Gesundheit sowie mit 1.000 Euro vom Aktionsbündnis Seelische Gesundheit mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des kommenden DGPPN Kongresses in Berlin vom 27.–30.11.2013.
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