Die „Fingerbeeren“, die Innenseite der Fingerspitzen, gehören zu den sensibelsten Stellen des menschlichen Körpers. Dieser Bereich ist stark durchblutet und besitzt viele sensorische Nervenzellen für den Tastsinn. Das ist der Grund dafür, dass aufgesprungene Haut an den Fingerspitzen sehr schmerzhaft sein kann und Betroffene in ihren Tätigkeiten einschränkt.
Risse an den Fingerkuppen sind schmerzhaft und lästig. Das Phänomen ist nicht selten, aber nur wenige suchen deshalb fachlichen Rat. Dabei sind die Symptome bei Hautärzten wohl bekannt: Als „Pulpitis sicca“, trockenes Fingerkuppenekzem, werden die Hautläsionen von Medizinern bezeichnet.
Man geht davon aus, dass es sich bei der Pulpitis sicca um eine Sonder- oder Minimalform der Neurodermitis handelt. Andere Minimalformen sind beispielsweise eingerissene Ohrläppchen oder Mundwinkel.
Die Neigung dazu ist genetisch bedingt, Auslöser können äußere Einflüsse sein, allen voran eine Austrocknung der Haut, etwa durch häufigen Kontakt der Haut mit Wasser, alkalischen Substanzen wie Waschmitteln, Seife oder Zement und durch Kälte. Letzteres ist auch der Grund, warum die Pulpitis sicca viele vor allem im Winter quält. Arbeiten mit direktem Kontakt zu Holz oder Erde können das Aufplatzen der Haut bei bestimmten Menschen ebenfalls begünstigen, genauso wie das Schälen von Citrusfrüchten. Besonders betroffen sind die Finger, die am meisten beansprucht werden, also Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die auch als Schrunden bezeichneten Risse können bis in die unteren Schichten der Haut reichen. Menschen, die zu Schrunden an den Fingerspitzen neigen, sollten laut Deutschem Grünen Kreuz e. V. folgendes beachten:
- Tragen Sie im Winter Handschuhe, denn kalte Luft trocknet die Haut aus und bringt die körpereigene Talgproduktion der Haut zum Erliegen.
- Tragen Sie bei allen Arbeiten mit Wasser entsprechende Schutzhandschuhe.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit alkalischen Substanzen: Lassen Sie beim Händewaschen die Seife weg, benutzen Sie stattdessen lediglich handwarmes Wasser. Wer auf Seife nicht verzichten kann, sollte sich zumindest ein pH-neutrales Produkt besorgen.
- Trocknen Sie Ihre Hände immer sorgfältig ab.
Vor allem im Winter sollte man die Hände regelmäßig mit Pflegeprodukten, die für sehr trockene Haut konzipiert sind, eincremen. Erfolgversprechend sind zum Beispiel Präparate, die 10 bzw. 15 Prozent Harnstoff enthalten. Auch harnstoffhaltiger Fußschaum, der oftmals preisgünstiger ist als Spezialprodukte, eignet sich dafür. Und falls trotz der Vorkehrungsmaßnahmen Hautrisse entstehen, kann ein speziell für Schrunden entwickelter flüssiger Filmverband, der in der Apotheke erhältlich ist, helfen.
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