Bei der Fraport AG hat die Sicherheit der Gäste, Mitarbeiter und des Flugbetriebs Priorität und wird durch hochqualifiziertes Personal gewährleistet. Um diese Sicherheit auf höchstem Niveau bieten zu können, sind für den Betreiber des Flughafens Frankfurt Trainings und Veranstaltungen rund um dieses Thema sehr wichtig. Dabei setzt das Unternehmen auf unterschiedliche Methoden und Veranstaltungen, die sicher zum Erfolg führen.
Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide Frau Joanna Emmerich 60547 Frankfurt am Main
Die Fraport AG richtet besonderes Augenmerk auf wirksame Maßnahmen in den Bereichen Sicherheit und Gesundheit. Im vergangenen Jahr setzte der Konzern die Arbeits- und Gesundheitsschutzaktion „Gemeinsam sicher … in Job und Freizeit“ erfolgreich um. Die Initiative stieß auf hohen Zuspruch in der Belegschaft, was vor allem an den vielfältigen und attraktiven Angeboten lag. Zu den unterschiedlichen Veranstaltungen rund um gesundheits- und sicherheitsbewusstes Handeln zählten interne Schulungen zum richtigen Fahrverhalten, die Aktion „Fit am Arbeitsplatz“ und die Jahreshauptversammlung für Sicherheitsbeauftragte mit dem 8. Symposium Gesundheit im Oktober 2009. Auch diese abschließende Veranstaltung setzte unterschiedliche Themen zur Unfallprävention auf die Agenda, darunter Blitz- und Brandschutz oder verändertes Fahrverhalten unter Alkoholeinfluss mit Fahrtests an einem Fahrsimulator.
Der Aufwand lohnt sich, blickt man auf die Ergebnisse in der Unfallentwicklung. Das betonte Herbert Mai, Arbeitsdirektor der Fraport AG, in seiner Rede im Rahmen der Jahreshauptversammlung: „Aus sicherheits- und gesundheitsrelevanter Sicht können wir auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2009 zurückblicken. Mit bis dato 17 Prozent weniger Unfällen und 24 Prozent weniger Ausfalltagen liegt die Unfallentwicklung deutlich unter dem Vorjahreswert.“ Das ist ein bemerkenswertes Ergebnis, denn gerade die Anforderungen an die Sicherheitsbeauftragten sind bekanntlich von allen Seiten hoch, oft steigen der psychische Druck und die Unzufriedenheit, persönliche Belange kommen zu kurz.
Reibungslose Kommunikation
Wenn dann auch noch die Kommunikation zwischen den Sicherheitsbeauftragten und Führungskräften nicht reibungslos funktioniert, könnte sich das Unfallrisiko im schlimmsten Fall sogar erhöhen. Aus diesem Grund richteten die Veranstalter besondere Aufmerksamkeit auf das Thema „Optimale Kommunikation zwischen Sicherheitsbeauftragten und Führungskräften im Arbeits- und Gesundheitsschutz“. Ein mutiger Schritt – scheinen hier doch Konfliktpotenziale und unangenehme Auseinandersetzungen schon vorprogrammiert zu sein. Umso wichtiger daher, dass man mit diesem Thema und den Betroffenen besonders umsichtig und feinfühlig umgeht.
Der Flughafenbetreiber entschied sich deshalb für einen in ähnlich sensiblen Bereichen und Situationen erfahrenen Trainingsanbieter und damit für einen außergewöhnlichen und wirkungsvollen Programmpunkt: das Unternehmenstheater Theater Interaktiv.
Renate Kirmeier, Kundenberaterin bei Theater Interaktiv, hatte ihren Auftraggebern von Fraport im Vorfeld einen interaktiven Workshop mit der Theatermethode „Themenorientierte Improvisation“ (TOI) empfohlen. Die Schauspieler übernehmen unterschiedliche Rollen der Teilnehmer im Unternehmen, ein Moderator vermittelt zwischen Bühne und Publikum. Nach Vorgaben der Beteiligten zeigen die Darsteller typische, zum Teil schwierige Situationen und erarbeiten mit den Betroffenen umsetzbare Lösungen.
„Mit Hilfe dieser Methode gelingt es, die Teilnehmer mit der notwendigen Sensibilität auch an problematische Themen heranzuführen, Alltagsituationen, Haltungen und Emotionen darzustellen und gemeinsam Verhaltensalternativen zu finden. Einfach ein ideales Instrument, um eine große und heterogene Teilnehmergruppe zusammenzuführen, jeden Einzelnen zu aktivieren, Austausch anzuregen und gemeinsame Ergebnisse zur Verbesserung der Kommunikation zu erarbeiten“, so die Expertin für Verhaltens-trainings im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz.
Unsicherheiten beseitigen
Eine gute Entscheidung, wie die nachfolgende Veranstaltung zeigte. Die Mitarbeiter akzeptierten die zunächst ungewöhnliche Trainingsmethode und ließen sich dank Motivation durch die Schauspieler und die erfahrene Moderatorin Vivi Balby schnell aktivieren. Nach Vorgaben der Teilnehmer zeigten drei Schauspieler in Rollenspielen typische, flughafenspezifische Alltagssituationen auf dem Vorfeld, in der Werkstatt oder im Büro. Die Szenen zwischen Führungskräften und Sicherheitsbeauftragten boten einige schwierige Situationen und führten wie in der Realität zu Missverständnissen. Bei der teilnehmergerechten Darstellung halfen dem Team des Businesstheaters fundierte Kenntnisse im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz, hohe Flexibilität, aber auch psychologisches Know-how und nicht zuletzt eine Prise Humor.
In der anschließenden Gruppenarbeit, in der einzelne Situationen intensiv und lösungsorientiert bearbeitet wurden, hatten die Teilnehmer viele gute Ideen. Bemerkenswert war der intensive Erfahrungsaustausch, der sich hier entwickelte und eine positive Grundstimmung mit neuen Perspektiven entstehen ließ. Führungskräfte und Sicherheitsbeauftragte zogen plötzlich an einem Strang und zeigten sich trotz der konfliktreichen Themen sehr kompromissbereit. Bei der abschließenden Umsetzung der Workshop-Ergebnisse auf der Bühne waren sogar die Auftraggeber der Fraport AG von den Vorschlägen ihrer Mitarbeiter und von der kreativen Umsetzung überrascht.
„Durch die interaktive Darstellung des Themas „Kommunikation zwischen Führungskraft und Sicherheitsbeauftragten“ ist es gut gelungen, ein normalerweise trockenes Thema anschaulich und für das Auditorium mitreißend herüber zu bringen“, kommentiert Dieter Arnold, Leiter des Bereichs Arbeitsschutz der Fraport AG, den Einsatz des Unternehmenstheaters.
Die Ergebnisse können sich also im Rahmen der Arbeits- und Gesundheitsschutzaktionen des vergangenen Jahres durchaus sehen lassen. Denn das Training hat den Austausch zwischen den Teilnehmern einer sehr unterschiedlich zusammengesetzten Gruppe angestoßen, neue Ressourcen erschlossen und wichtige Elemente für eine optimale Kommunikation im Unternehmensalltag gezeigt. Vor allem hat es die wichtige Position der Sicherheitsbeauftragten im Unternehmen stabilisiert und sie dadurch motiviert, die Anregungen und Lösungen künftig im Arbeitsalltag umzusetzen. Ihre Erfolge werden sich mit Sicherheit in den Ergebnissen der Unfallentwicklung 2010 abzeichnen.
Theater Interaktiv
Gezielt und konstruktiv kommunizieren
Dieter Arnold ist Bereichsleiter Arbeitsschutz bei der Fraport AG. Er engagiert sich darüber hinaus im Vorstand des VDSI e.V. und ist Mitglied in verschiedenen Gremien der Unfallversicherungsträger. Als Verantwortlicher für den Arbeitsschutz bei der Fraport AG stand er uns Rede und Antwort:
Die Fraport AG führt seit Jahren mit jeweils wechselnden Schwerpunkten die Jahreshauptversammlung der Sicherheitsbeauftragten durch. Wie erfolgreich waren diese und was hat sich im Laufe der Jahre geändert?
Arnold: Die Jahreshauptversammlung der Sicherheitsbeauftragten blickt tatsächlich auf eine lange Tradition zurück. Die Veranstaltungen erfreuen sich über die Jahre hinweg einer immer größer werdenden Beliebtheit. Dies liegt hauptsächlich daran, dass wir uns vermehrt um die Integration der Sicherheitsbeauftragten in die Veranstaltung bemühen. Und das ist bei rund 480 Sicherheitsbeauftragten schon eine Herausforderung.
Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, die Vorträge nach den Wünschen und Anregungen der Sibe, wie wir sie nennen, zu gestalten. Zudem ist es uns in den letzten Jahren gelungen, durch auflockernde Theaterbeiträge aber auch durch hochranginge interne und externe Referenten die Veranstaltung für das Publikum interessanter zu gestalten.
Die letztjährige Veranstaltung hatte den Schwerpunkt „Kommunikation“. Wird diesem Thema, auch über die Fraport AG hinaus, genügend Beachtung geschenkt?
Arnold: Das Thema „Kommunikation“ ist seit Jahren in aller Munde. Allerdings bin ich der Meinung, dass dennoch zu wenig, insbesondere mit den Sibe, effektiv kommuniziert wird. Die Führungskräfte, als vorrangige Ansprechpartner für die Sibe, stehen hier an erster Stelle in der Verantwortung. Aber auch jede betreuende Fachkraft für Arbeitssicherheit muss es als ihre Aufgabe sehen, Gespräche mit den Sibe zu führen, um deren Engagement aufzunehmen und es zu würdigen. Bei der Umsetzung von Ideen und Maßnahmen müssen die Sibe unterstützt werden. Angesichts der heutigen Vielfalt an Kommunikationsinstrumenten ist es umso wichtiger geworden, gezielt und konstruktiv zu kommunizieren.
Können Sie uns und unseren Lesern Empfehlungen und Tipps zur Schulung und Motivation von Sicherheitsbeauftragten geben?
Arnold: Die Fraport AG bietet schon seit Jahren in Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Hessen Seminare für die Sibe an. Diese Seminare finden außerhalb der Fraport AG statt, um die Sibe auch mal für ein paar Tage aus dem Betrieb zu holen. Die Kurse vermitteln einerseits weiteres fachliches Wissen, andererseits wertschätzen diese Seminare das ehrenamtliche Engagement genauso wie die Jahreshauptversammlung.
Zusätzlich finden auch innerhalb der Bereiche regelmäßige Treffen zwischen den Sibe, der Führungskraft und der Fachkraft für Arbeitssicherheit statt. In diesen Gesprächen wird den betrieblichen Problemen und Ideen der Sibe ein Ohr geschenkt. Gleichzeitig wird gemeinsam an einer möglichen Problemlösung gearbeitet. Einige Führungskräfte motivieren ihre Sibe mit einem besonderen „Bonbon“ im Rahmen eines Jahresessens oder eines gemeinsamen Ausfluges. Hierbei wird in lockerer Atmosphäre über die Ereignisse des vergangenen Jahres und über die Herausforderungen des kommenden Jahres diskutiert.
Welche Themen und Bereiche im Arbeits- und Gesundheitsschutz sollten in den kommenden Jahren in Deutschland verstärkt Beachtung finden?
Arnold: Die bundesweiten Entwicklungen zeigen, dass insbesondere das Thema „psychische Beanspruchungen und Belastungen“ eine immer größere Rolle am Arbeitsplatz spielen. Hier muss der Arbeitgeber schnellstmöglich handeln, um Arbeitsprozesse, das Arbeitsumfeld und das betriebliche Miteinander zu verbessern. Investition in Prävention ist sehr gut angelegtes Geld und garantiert einen sehr beachtlichen Mehrwert für die Unternehmen. Ein weiterer wesentlicher Punkt für den Arbeits- und Gesundheitsschutz wird in den nächsten Jahren die flächendeckende Umsetzung der neuen DGUV-V-A2 sein. Als weitere kurz- und mittelfristige Herausforderung für die Betriebe ist die Umsetzung der drei GDA-Ziele zur Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, die sich an den europäischen Zielvorgaben orientieren.
Dieter Arnold, Leitende Sicherheitsfachkraft, Fraport AG
Theater Interaktiv
Fraport AG Frau Joanna Emmerich Personalserviceleistungen Arbeitsschutz, PSL‑A 60547 Frankfurt am Main
Wer mehr über das Konzept und die Veranstaltungen von Theater Interaktiv wissen möchte, kann sich auf der Seite www.theater-interaktiv.net einen Überblick verschaffen.
Fragen können auch an info@theater-interaktiv.de gesendet werden.
Motivationsschub
Mit welchen Erwartungen sind Sie in den Tag der SB hineingegangen?
Mich hat der Rückblick auf das Jahr im Allgemeinen interessiert. Ich gehe immer wieder gerne auf die Jahreshauptversammlung, insbesondere ist mir dabei der Erfahrungsaustausch mit anderen wichtig. Außerdem wurde ich in diesem Jahr für meine 15-jährige Tätigkeit als Sicherheitsbeauftragter geehrt, das war für mich natürlich neben den Themen auch eine besondere Erwartung.
Was hat Ihnen an der Veranstaltung besonders gefallen?
Im Prinzip fand ich den ganzen Ablauf sehr gut. Es wurde die ganze Zeit über nicht langweilig und die Veranstaltung war viel zu schnell vorbei. Die Berichte waren sehr interessant und die Schauspieler von Theater Interaktiv haben ihre Rollen sehr realistisch gespielt, das Prinzip auf diese Art das Thema Kommunikation „rüberzubringen“ fand ich richtig.
Welche Dinge konnten Sie nachhaltig für Ihren Arbeitsalltag nutzen?
Das Thema Kommunikation, so wie es vorgestellt wurde, ist leider nicht immer eins zu eins auf den Alltag zu übertragen. Aber zusammenfassend kann ich sagen, dass mir die Veranstaltung einen Motivationsschub für meine weitere Tätigkeit im Arbeitsschutz gegeben hat.
Stefan Hahn, Facharbeiter Fahrzeugtechnik und Sicherheitsbeauftragter, Fraport AG
Kommunikation ist alles
Mit welchen Erwartungen sind Sie in den Tag der Sibe hinein gegangen?
Lorenzen: Meine Erwartungen waren recht hoch, da das Schwerpunktthema Kommunikation hieß und bereits in der Einladung angekündigt wurde.
Was hat Ihnen an der Veranstaltung besonders gefallen?
Lorenzen: Gefallen hat mir die unkonventionelle Herangehensweise über das „Theater Interaktiv“ an so ein schwieriges Thema wie Kommunikation. Aber auch die Hintergrundinformationen zum Thema Wetter und die praktischen Vorführungen zum Thema Brandschutz waren sehr interessant.
Welche Dinge konnten Sie nachhaltig für Ihren Arbeitsalltag nutzen?
Lorenzen: Sicherlich ist es immer von Vorteil zu wissen, wie man einen Brandherd löscht. Allerdings hat die Kommunikation für den Alltag eine wesentlich höhere Bedeutung. Hier war es gut, den Spiegel vor das Gesicht gehalten zu bekommen, um zu erkennen, dass das, was man sagt und meint, noch lange nicht das ist, was der Empfänger der Botschaft versteht. Denn somit kann es immer wieder zu schwierigen Situationen kommen, die es zukünftig zu vermeiden gilt.
Lars Lorenzen, Aufgabenleiter Prozesse und Lining und Sicherheitsbeauftragter,
Fraport AG
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