- Die Lederart bestimmt die mechanischen Eigenschaften. Beispielsweise ist Schweinsleder recht dünn. Es ist mechanisch nur wenig belastbar und für den Arbeitsschutzbereich daher kaum geeignet.
- Auch das Gerbverfahren spielt hinsichtlich der mechanischen Beständigkeit eine große Rolle. Im Arbeitsschutzbereich werden meistens chromgegerbte Leder eingesetzt, da diese haltbarer und mechanisch wesentlich beständiger sind als vegetabil gegerbte Leder. Der Gehalt an Chrom-VI ist auf 3 mg/kg limitiert.
- Auch bei Rindsleder gibt es Unterschiede. Rind-Narbenleder(Oberleder) hat eine feste und glatte Oberfläche, die beständiger gegenüber Ölen und Fetten ist, als Spaltleder.
- Durch die feste Faserstruktur der Oberfläche sind Narbenlederhandschuhe weicher, aber auch schnittempfindlicher als Handschuhe aus Spaltleder.
- Spaltleder ist nach beiden Seiten rau und härter als Narbenleder. Es hat eine dichtere Faserstruktur als gleich dickes Narbenleder, was den Handschuh fester, hitzebeständiger und weniger empfindlich gegenüber Schnitten macht. Spaltleder wird meistens für Schweißerschutzhandschuhe, Schürzen und Gamaschen eingesetzt, aber Achtung: Insbesondere bei Spaltlederhandschuhen sind die Qualitätsunterschiede sehr groß.
- Wird Spaltleder nochmals gespalten, so erhält man einen Mittelspalt, der mechanisch kaum belastbar ist. Derartige Handschuhe können allenfalls zum Schutz vor Verschmutzungen eingesetzt werden.
- Bei Lederhandschuhen sollte weiterhin auf die Bauart und den Schnitt geachtet werden. Für einen guten Tragekomfort sollten beispielsweise im Beugebereich der Hand und der Finger möglichst keine Nähte sein.
- Die Zeigefinger sind mechanisch meistens am stärksten belastet. Der Handschuh sollte daher am Zeigefinger nicht nur einen Fingerkuppenschutz haben, sondern komplett aus Leder sein.
- Eine Stulpe aus Spaltleder ist robuster als eine aus Narbenleder oder Textil.
- Je mehr Nähte ein Handschuh hat, umso höher ist die mechanische Belastung der Hand durch Scheuern. Hier sollte auf einen Schutz durch Abfütterung der Nähte oder besser noch eine Vollfütterung des Handschuhs geachtet werden.
- Ist der Handschuh einfach vernäht, wird die Standzeit geringer sein, als bei Doppelnähten.
- Bei Verwendung im Hitzeschutzbereich sollten die Handschuhe mit Kevlargarn vernäht oder eine Biese zum Schutz der Naht aufgebracht sein, damit die Naht nicht verbrennt.
- Bei Hitzekontakt kann Leder schrumpfen, d.h. die Fasern verkürzen sich bei Hitzeeinwirkung. Dies kann mit Verhärtung bis hin zur Unbrauchbarkeit einhergehen. „Normales“ Leder schrumpft nach 15 min. bei 200°C um ca. 15 bis 25%. Sebatanleder ist ein spezielles hitzebeständiges Leder, das bei 15 Min./200°C nur um ca. 4% schrumpft. Die Hitzebeständigkeit von „normalem“ Rind-Narbenleder reicht bis ca. 80°C, wobei Narbenleder eher zum Schrumpfen neigt als Spaltleder. Rind-Spaltleder kann bis ca. 150 °C eingesetzt werden.
- Spaltleder hat durch den Flor eine große Oberfläche und schließt Luft ein. Dies bewirkt eine gute Isolierung gegen Hitze. Funken verbrennen darauf.
- Nicht geeignet für heiße Bereiche sind Schweins- und Ziegenleder, da diese Lederarten zu dünn sind. Abhilfe kann durch Abfüttern erzielt werden.
- Bei der Auswahl der Produkte sollte zudem auf den Geruch geachtet werden: stark riechende Leder- handschuhe sollten besser nicht verwendet werden.
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