Wer heute bei vielschichtigen Themen wie Persönliche Schutzausrüstung (PSA) und insbesondere bei Sicherheitsschuhen up to date sein will, besucht regelmäßig Fortbildungen. Denn mit Normen, Schuhtechnologie und Materialkunde sowie orthopädischen Anpassungsmöglichkeiten sollte man sich auskennen – auch angesichts der vielerorts älter werdenden Beschäf-tigten mit erhöhtem Gesundheitsförderungsbedarf.
Allein der Blick auf die CE-Kennzeichnung von Sicherheitsschuhen ‒ meist an der Unterseite der Lasche ‒ macht deutlich, dass umfangreiches Wissen vorhanden sein muss, um zu beurteilen, welcher Schuh die definierten Anfor-derungen erfüllt. Die darauf zu findenden Angaben zu Sohlenform, Normkennzeichnung, Schutzklasse, ESD-Fähigkeit oder Zusatzanforderungen sollten beispielsweise Sicherheitsbeauftragten eine Menge grundlegender Informationen vermitteln. Die zum Verständnis erforderlichen Fachkenntnisse lassen sich zwar notfalls durch Nachlesen erarbeiten, doch Lerninhalte zum Arbeitsschutz bleiben besser haften, wenn sie im Rahmen einer Fortbildung erworben werden. Zumal Sicherheitsbeauftragte sich oftmals mit weiteren zahlreichen Maßnahmen zur Arbeitssicherheit auseinanderzusetzen haben, wie Kopf‑, Gehör- und Augenschutz, Hand- und Hautschutz oder Arbeitskleidung.
Und bei Sicherheitsschuhen ist es mit der Entschlüsselung der Angaben auf dem CE-Label bei Weitem nicht getan. Vielmehr ist es nötig, sich mit den Normen für Sicherheits‑, Schutz- und Berufsschuhe und der Definition aller Prüfverfahren zu befassen. Hersteller müssen selbstverständlich über die gesetzlich vorgeschriebenen, jeweils aktuellen Rahmenbedingungen Bescheid wissen, deren Nichteinhaltung teils mit hohen Bußgeldern geahndet wird. Doch auch Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Händler und Nutzer sollten über entsprechendes Fachwissen verfügen.
Ein Grund mehr für die Teilnahme an einer intensiven Schulung. Denn nur bis zu 20 Prozent von Gelesenem oder Gehörtem bleiben laut wissenschaftlichen Erkenntnissen im Gedächtnis haften. Wichtig ist also so viele Sinneskanäle wie möglich beim Lernen zu nutzen. Wer Inhalte sieht und hört und darüber spricht – so wie es in Seminaren der Fall ist –, kann schon 70 Prozent des Gehörten abspeichern. Dieser Wert steigt auf 90 Prozent für Teilnehmer von Workshops, die das erworbene Wissen direkt auch anwenden.
Technologie, Material und Orthopädie
Wer die Entstehung von Fußschutz von der Idee bis zu Auslieferung einmal nachvollzogen hat, kann die qualitativ hochwertige Arbeit einschätzen und besser beraten. Neueste Forschungen und Entwicklungen, heutige Leisten, moderne Zehenschutzkappen – hier ist Hintergrundwissen gefragt. Wenn beispielsweise Beschäftigte von der Fachkraft für Arbeitssicherheit wissen möchten, aus welchem Material die Laufsohle für einen speziellen Einsatzbereich sein sollte, wäre eine Empfehlung mit Begründung sinnvoll, warum Gummi, Polyurethan oder thermoplastisches Polyurethan besser geeignet sind. Ebenso hilfreich ist Know-how über Naturleder und Alternativen wie textile Schaftmaterialien ‒ etwa Mikrofaser. Hier vertiefen Fachseminare das Wissen der Verantwortlichen.
Ein breites Themenfeld, für das eigene Seminare angeboten werden, ist auch die orthopädische Anpassung von Fußschutz. Im Zeitalter des demografischen Wandels wächst der Bedarf parallel zum steigenden Durchschnittsalter der Belegschaften. Neben altersbedingten Fußbeschwerden treten immer häufiger Fußprobleme auf, die durch Übergewicht entstehen. Auch Fußfehlstellungen sind häufig, so dass die Nachfrage nach Einlagen, Abrollhilfen oder Erhöhungen des Schuhabsatzes groß ist.
Daran angepasste Sicherheitsschuhe müs-sten allerdings einem teuren Prüfverfahren unterworfen werden, um festzu-stellen, ob sie noch gesetzlichen Anfor-derungen genügen. Führende Hersteller lassen daher viele Modelle im Vorfeld für orthopädische Änderungen zertifizieren und beraten vom Kauf bis zur Abrechnung orthopädischer Lösungen. Wie das genau funktioniert, welche Vorteile es mit sich bringt und wer die Kosten dafür erstattet – auch das können sich Fachkräfte in Fortbildungen erschließen. Wie genau eine Fachkraft für Arbeitssicherheit über all diese Themen informiert ist, kann ausschlaggebend dafür sein, ob ein im Unternehmen eingesetzter Sicherheitsschuh letztlich seinen Sinn und Zweck bestmöglich erfüllen kann – oder nicht. Wissenserwerb ist auf vielerlei Weise möglich. Lernen in einer besonderen Atmosphäre etwa bietet der Sicherheitsschuhhersteller Elten im eigenen Schulungszentrum „Haus Drei Eschen“ im niederrheinischen Uedem.
In angenehmer Atmosphäre lernt es sich besser
In der denkmalgeschützten Villa veranstaltet das Unternehmen unter dem Namen „Elten Academy“ mittlerweile regelmäßig Seminare und Workshops für Händler, Orthopädieschuhmacher und ‑techniker sowie für Fachkräfte für Arbeitssicherheit. Für Elten gehört eine intensive kundenorientierte Beratung zum Service und seit jeher steht für das Familienunternehmen, bei dem einige Mitarbeiter bereits Jahrzehnte tätig sind, der Mensch im Mittelpunkt. Dazu gehört auch die Weitergabe von Wissen auf allen Ebenen.
So stehen Basisseminare für Berufsan-fänger und Quereinsteiger ebenso wie vertiefende Aufbauseminare oder Veran-staltungen für ausgewiesene Experten und Führungskräfte auf dem Programm. Auf die jeweilige Zielgruppe zuge-schnitten, vermitteln erfahrene Dozenten fundiertes Wissen rund um den Fußschutz. „Sicherheitsbeauftragte von Unternehmen oder auch Händler können von dieser Expertise profitieren, und wiederum Ihre Anwender oder Kunden optimal beraten. Das schafft Vertrauen“, sagt Stefan Tintrup, der bei Elten als Orthopädieschuhtechniker Kunden berät und sein Wissen auch in der Academy weitergibt. Die mit modernster Veranstal-tungstechnik ausgestattete Villa verfügt über drei verschieden große Seminarräume. Küche, Terrasse und ein großzü-giger Garten entsprechen gehobenen Ansprüchen und laden zu kreativen Pausen ein. Direkt neben der Villa befinden sich Produktion und Verwaltung von Elten. Hier können Seminarteilnehmer die Entstehung von Sicherheitsschuhen hautnah verfolgen. Auch das gehört zu einer praxisnahen Weiterbildung.
Die Seminare für Orthopädieschuh-macher und ‑techniker sind von der Arbeitsgemeinschaft Orthopädieschuhtechnik (AGOS) zertifiziert. Mit einem vom Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) zertifizierten Kurs konnten bereits Teilnehmer Punkte für den VDSI-Weiterbildungsnachweis erwerben. Dieses Angebot soll sukzessive ausgebaut werden.
Überdies plant Elten eine Ausweitung der Bildungsangebote auf weitere PSA-Bereiche und auf aktuelle Themen rund um den Arbeitsschutz. Auch externen Veranstaltern öffnet Elten die Pforten. Sie sollen künftig die Seminarräume im Haus Drei Eschen für ihre Zwecke anmieten können. „Unser Ziel ist es, die Elten Academy zu einem Lernort quer durch den gesamten PSA-Bereich zu machen“, gibt Lutz Hentrey, Produktmanager bei Elten und Dozent in der Academy, einen Ausblick in die Zukunft.
Kontakt:
Elten Academy
Christine Freye,
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