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Bundeswehr und Stiftung Deutsche Depressionshilfe starten Bündnis für psychische Gesundheit

Bundeswehr und Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Bündnis für psychische Gesundheit

Bündnis für psychische Gesundheit
Foto: © Joerg Huettenhoelscher - stock.adobe.com

Die Bun­deswehr und die Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe haben das Bünd­nis „Psy­chis­che Gesund­heit in der Bun­deswehr ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Ver­sorgung von psy­chis­chen und ins­beson­dere depres­siv­en Erkrankun­gen bei Sol­datin­nen und Sol­dat­en zu verbessern. Mith­il­fe der Ini­tia­tive soll über Depres­sion aufgek­lärt, Vorurteile abgebaut und Betrof­fene schneller in Behand­lung gebracht wer­den.

„Depres­sion ist eine echte Volk­skrankheit. Doch obwohl es gute und wirk­same Behand­lungsmöglichkeit­en gibt, erhält nur eine Min­der­heit der Betrof­fe­nen die opti­male Unter­stützung. Hier gibt es ein großes Verbesserungspoten­zial! Organ­i­sa­tio­nen und Unternehmen kön­nen viel dazu beitra­gen, dass depres­siv erkrank­te Mitar­beit­er rasch­er in eine pro­fes­sionelle Behand­lung kom­men und neben großem Leid auch Kosten ver­mieden wer­den, erk­lärt Prof. Ulrich Hegerl, Vorsitzen­der der Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe und Inhab­er der Senck­en­berg-Pro­fes­sur an der Uni­ver­sität Frankfurt/M.

Die Bun­deswehr hat in den ver­gan­genen Jahren viel bei der Behand­lung von psy­chisch erkrank­ten Sol­datin­nen und Sol­dat­en geleis­tet, speziell bei Post­trau­ma­tis­chen Belas­tungsstörun­gen (PTBS), die mit­tler­weile zuver­läs­sig erkan­nt und hochw­er­tig ther­a­piert werden kön­nen. „Da Sol­datin­nen und Sol­dat­en genau­so wie die Bevölkerung in Deutsch­land von depres­siv­en Erkrankun­gen betrof­fen sein kön­nen, wollen wir auch auf dieses Krankheits­bild unseren Fokus leg­en“, sagt Gen­er­alober­stab­sarzt Dr. Ulrich Baumgärt­ner, Inspekteur des San­itäts­di­en­stes der Bun­deswehr. „Mit dem Bünd­nis „Psy­chis­che Gesund­heit in der Bun­deswehr“ haben wir die Möglichkeit, inner­halb der Stre­itkräfte mehr Wis­sen über die Erkrankung Depres­sion zu sam­meln und damit wis­senschaftlich fundiert Früherken­nung und Behand­lung weit­er zu verbessern.“

Schulungen und Aufklärungskampagne an Bundeswehr-Standorten

Im Rah­men des Pro­jek­ts wird der soge­nan­nte 4-Ebe­nen-Ansatz zur besseren Ver­sorgung von Men­schen mit Depres­sio­nen und der Präven­tion von Suiziden, für die Bun­deswehr adap­tiert. Die Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe set­zt diesen seit vie­len Jahren erfol­gre­ich ein. Zunächst sollen an den acht Bun­deswehrstan­dorten Leipzig, Berlin, Stad­tal­len­dorf, Roten­burg/Wümme, Bonn, Mün­ster, Ros­tock und München Aktion­stage zu depres­siv­en Erkrankun­gen stat­tfind­en. Diese bein­hal­ten:

  1. Fortbil­dungen zu Depres­sion für medi­zinis­ches und psy­chol­o­gis­ches Fach­per­son­al der Bun­deswehr: Trup­penärztin­nen und -ärzte sowie Trup­penpsy­chologin­nen und -psy­cholo­gen ver­tiefen in Schu­lun­gen der Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe ihr Wis­sen zu depres­siv­en Erkrankun­gen. Zudem wird eine Ver­net­zung mit den regionalen Bünd­nis­sen gegen Depres­sion angestrebt.
  2. Schu­lungen von Mul­ti­p­lika­toren: Häu­fig beste­ht Unsicher­heit im Umgang mit Mitar­bei­t­en­den und Kam­eradin­nen und Kam­er­aden, die psy­chisch belastet erscheinen und möglicher­weise von Depres­sion betrof­fen sind. Deshalb wer­den weit­ere wichtige Beruf­s­grup­pen wie das Führungsper­son­al an den Stan­dorten, Per­son­alver­ant­wortliche der Kom­panien, Verbände und Kom­man­dobe­hör­den, Ange­hörige regionaler sozialer Dien­ste der Bun­deswehr sowie Seel­sorg­erin­nen und Seel­sorg­er zu „Depres­sion und Suizidal­ität“ fort­ge­bildet.
  3. Online-Pro­gramm für Bun­deswehrper­son­al mit leichteren Depres­sions­for­men: Das Online-Pro­gramm „iFight­De­pres­sion“ der Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe unter­stützt Betrof­fene beim eigen­ständi­gen Umgang mit den Symp­tomen ein­er Depres­sion und gibt prak­tis­che Hin­weise für den Allt­ag. Durch Übun­gen ler­nen Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel, den Tag zu struk­turi­eren und neg­a­tive Gedankenkreise zu durch­brechen. Das Pro­gramm wurde auf die beson­deren Bedürfnisse der Bun­deswehr angepasst.
  4. Bun­deswehrin­terne Aufk­lärungs- und Infor­ma­tion­skam­pagne: Mit ein­er Aufk­lärungskam­pagne soll der Wis­sens­stand der Sol­datin­nen und Sol­dat­en bezüglich Depres­sion verbessert wer­den. Betrof­fe­nen will die Kam­pagne Mut machen, sich pro­fes­sionelle Hil­fe zu suchen. Hier­bei kom­men unter anderem Plakate und Fly­er über Depres­sion an den beteiligten Stan­dorten zum Ein­satz. Zudem wid­men sich die inter­nen Bun­deswehrmedi­en inten­siv diesem The­ma.

Das gemein­same Pro­jekt läuft drei Jahre. Bestandteil ist eine wis­senschaftliche Eval­u­a­tion der im Schw­er­punkt im Jahr 2022 durchge­führten Inter­ven­tio­nen durch das Forschungszen­trum Depres­sion der Stiftung Deutsche Depres­sion­shil­fe (im Deutschen Regis­ter Klin­is­ch­er Stu­di­en: DRKS00026948).

Depression: häufige und lebensbedrohliche Erkrankung

Depres­sio­nen gehören zu den häu­fig­sten und hin­sichtlich ihrer Schwere am meis­ten unter­schätzten Erkrankun­gen. In Deutsch­land erkranken jedes Jahr 5,3 Mil­lio­nen Men­schen an ein­er behand­lungs­bedürfti­gen Depres­sion. Men­schen aller Alters­grup­pen, Berufe und sozialer Lagen sind betrof­fen. Manch­mal wer­den die Depres­sio­nen und andere psy­chi­a­trische Erkrankun­gen fälschlicher­weise als Folge der Arbeits­be­las­tung und ander­er neg­a­tiv­er Lebens­be­din­gun­gen und nicht als eigen­ständi­ge Erkrankun­gen aufgefasst, die jeden mit ein­er entsprechen­den Ver­an­la­gung tre­f­fen kön­nen, so Hegerl. Mit Ini­tia­tiv­en wie dem Bünd­nis für psy­chis­che Gesund­heit in der Bun­deswehr kann maßge­blich dazu beige­tra­gen wer­den, dass Erkrank­te rasch­er in Behand­lung kommen und das Rück­fall­risiko verklein­ert wird.

www.deutsche-depressionshilfe.de

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