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Langzeitstudie NanoInVivo: Risikobewertung von Nanopartikeln

Risikobewertung von Nanopartikeln
Langzeitstudie NanoInVivo legt Abschlussbericht vor

Langzeitstudie NanoInVivo legt Abschlussbericht vor
Foto: Lucid Squid - stock.adobe.com

Ziel des Großpro­jek­ts NanoIn­Vi­vo war es, wesentliche Erken­nt­nis­lück­en für eine Gruppe von Nanopar­tikeln zu schließen. Zu diesem Zweck wur­den Langzeitwirkun­gen von Nanopar­tikeln tier­ex­per­i­mentell unter­sucht und deren Verteilung im Organ­is­mus analysiert. Zur 2011 ini­ti­ierten Studie wurde jet­zt ein über 4.000 Seit­en umfassender Abschluss­bericht vorgelegt.

Beispielstoff Cerdioxid

Die Studie zielte speziell auf den Bere­ich von niedri­gen Belas­tun­gen gegenüber gran­ulären Nano­ma­te­ri­alien, weil diese für die tat­säch­liche Belas­tungssi­t­u­a­tion von Ver­brauch­ern und am Arbeit­splatz von beson­der­er Bedeu­tung sind. Als ein Beispiel­stoff wurde Cer­diox­id unter­sucht, als Kon­trolle in ein­er hohen Belas­tung Bariumsulfat.

Entzündungseffekt schon bei niedrigster Belastung

Bei Cer­diox­id über­raschte ein Entzün­dungsef­fekt bere­its bei der niedrig­sten Belas­tung. Ver­mut­lich kam hier zusät­zlich zur reinen Par­tikel­wirkung noch eine für Cer­diox­id bish­er unbekan­nte stoff­spez­i­fis­che Wirkung zum Tra­gen. Trotz der chro­nis­chen Entzün­dung bei allen unter­sucht­en Belas­tun­gen wur­den jedoch in der Studie an Rat­ten keine Lun­gen­tu­moren gefun­den, die auf Cer­diox­id oder Bar­i­um­sul­fat zurück­zuführen gewe­sen wären. Dies kann dahin gedeutet wer­den, dass eine chro­nis­che par­tikelbe­d­ingte Entzün­dung von gerin­gerem Aus­maß nicht aus­re­icht, um zur Tumor­bil­dung zu führen.

Anreicherung von Nanopartikel in Organen

Eine weit­ere offene Frage war, in welchem Aus­maß sich als unlös­lich ange­se­hene Nanopar­tikel nach chro­nis­ch­er Belas­tung im Kör­p­er verteilen und über die Zeit in Orga­nen anre­ich­ern kön­nen. Damit ver­bun­den war die Frage, ob eine Anre­icherung zu so hohen Belas­tun­gen in bes­timmten Orga­nen führen kann, dass dadurch schädi­gende Wirkun­gen auftreten. Es kon­nte gezeigt wer­den, dass die Organ­be­las­tun­gen mit Cer mit steigen­der Expo­si­tion­shöhe und mit der Zeit zunah­men. Die Anre­icherung fand allerd­ings in nur sehr geringem Aus­maß, das heißt auf sehr niedrigem Niveau statt. In allen zusät­zlich zur Lunge unter­sucht­en Orga­nen fan­den sich keine dadurch verur­sacht­en Schädigungen.

Ins­ge­samt hat das Pro­jekt wichtige Ergeb­nisse geliefert, um gran­uläre Nanopar­tikel im Niedrig­do­sis­bere­ich toxikol­o­gisch zu bew­erten. Danach kann davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass eingeat­meten gran­ulären Nanopar­tikeln, die keine stoff­spez­i­fis­che Tox­iz­ität besitzen, keine grund­sät­zlich andere Gesund­heits­ge­fährdung im Ver­gle­ich zu entsprechen­den mikroskali­gen Par­tikeln zugewiesen wer­den muss.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen liefert ein aus­führlicheres Infor­ma­tion­spa­pi­er: www.baua.de/dok/8867654

Hintergrund

Am Langzeit­pro­jekt NanoIn­Vi­vo beteiligten sich das Bun­desumwelt­min­is­teri­um, das Umwelt­bun­de­samt, das Bun­desin­sti­tut für Risikobe­w­er­tung, die Bun­de­sanstalt für Arbeitss­chutz und Arbeitsmedi­zin, die BASF SE sowie das Fraun­hofer-Insti­tut für Toxikolo­gie und Exper­i­mentelle Medizin.

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