Das abwechslungsreiche Programm startete mit einem hochaktuellen Thema: Am 21. April 2018 – zwei Tage nach dem Kongress – wurde die Anwendung der EU-Verordnung 2016/425 über Persönliche Schutzausrüstungen (PSA) verbindlich. Prof. Karl-Heinz Noetel sieht darin einen wichtigen Schritt für mehr Gerechtigkeit und Transparenz auf dem PSA-Markt. „Die neue PSA-Verordnung macht vieles besser“, befand der Leiter des Fachbereichs PSA der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. 90 Prozent der 121 Prüf- und Zertifizierungsstellen für PSA in der EU hätten die notwendige Re-Notifizierung bis zum Stichtag vollzogen, die restlichen folgten in Kürze. Ab sofort müssten diese Stellen an den Normierungstätigkeiten mitwirken. „Das ist keine Empfehlung mehr, sondern Pflicht.“
Einen lebhaften Einblick in die Veranstaltung zeigt unser Kurzfilm. Hier geht es zum Video
Die Referenten und ihre Themen:
- Prof. h.c. Karl-Heinz Noetel, BG BAU/Leiter des Fachbereichs PSA/Präsident der Sektion Hoch- und Tiefbau der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (ISSA-Construction): „Umsetzung der PSA-Verordnung 2016/425“
Vortragsfolien Herr Prof. Noetel
- Volker Fahrenstueck, Sicherheitsingenieur: „Motivationsstrategien: So steigern Sie die Akzeptanz von PSA bei den Beschäftigten Ihres Betriebes – Erfahrungen aus der Praxis“
Vortragsfolien Herr Fahrenstueck - Dr. Urs Schneider, Abteilungsleiter Mensch-Technik-Interaktion, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart: „Intelligente PSA und PSA mit Sensorsystemen — Chancen und Herausforderungen“
Vortragsfolien Herr Dr. Schneider
- Dr. Markus Burghart, Head of Digital Business Innovation, UVEX SAFETY GROUP, Fürth: „smart PPE — uvex techware“
- Johanna Hühn, Technical Support Manager, AMPri Handelsgesellschaft mbH / Mitglied des Vorstandes des Bundesverbands Handschutz (BVH) e.V.: „Innovative PSA – Die neue Generation von Schutzhandschuhen als Antwort auf viele Fragen der Industrie“
Vortragsfolien Frau Hühn - Carla Cacitti, Leiterin Produktmanagement, Bierbaum Proenen GmbH & Co. KG: „Marktüberblick PSA Outdoor – Herausforderungen an Sifas, Einkäufer und Hersteller
Vortragsfolien Frau Cacitti - Stefan Tintrup, Fachberater für Ergonomie und Orthopädie, Orthopädieschuhmacher und Industriemeister, Elten GmbH: „Sicheren Fußes durch den Arbeitstag: orthopädische Versorgungskonzepte, Fußschutz für Diabetiker“
Vortragsfolien Herr Tintrup - Dennis Hausen, Chief Operating Officer, igefa E‑Business GmbH & Co. KG: „Moderne PSA-Bestellsysteme: Mit digitalen Lösungen Prozesse optimieren und transparenter gestalten“
Vortragsfolien Herr Hausen
- Lars Schmitt, Senior Sales Manager, EcoIntense GmbH: „Nachhaltigkeit in der Arbeitssicherheit – mit integrierten Managementsystemen die Zukunft im Griff“
Vortragsfolien Herr Schmitt
Höchstes Gebot: Verständlichkeit
Mit der Verordnung sind auch neue Pflichten für Hersteller und Händler von PSA verbunden: Zu jeder bereitgestellten PSA gehört eine EU-Konformitätserklärung – sie wird entweder dem Produkt beigelegt oder über eine Internet-Adresse zugänglich gemacht. Die Konformitätserklärungen müssen in der jeweiligen Landessprache der Anwender vorliegen. Das gilt auch für die obligatorische Postanschrift des Herstellers auf der PSA. „Sie darf hierzulande nicht etwa in kyrillischen Buchstaben geschrieben sein.“ Lesbarkeit ist auch in der Bedienungsanleitung Pflicht: „Alle drei – Hersteller, Importeure und Händler – müssen darauf achten, dass die Anleitungen in leicht verständlicher Sprache verfasst sind“, unterstrich Noetel – und verwies damit auch auf die neue Mitverantwortung der Handelstreibenden. Hinzu kommt die Verpflichtung zur Zusammenarbeit mit der Marktüberwachung: Alle Wirtschaftsakteure müssen ab sofort festgestellte Risiken den Behörden melden.
Mehr praktische Übungen
Eine weitere Neuerung betrifft die Baumusterprüfbescheinigungen: Ihre Gültigkeit ist jetzt auf fünf Jahre begrenzt. „Am 21. April 2023 verlieren alle Baumusterprüfbescheinigungen ihre Wirkung – auch die ursprünglich unbefristeten“, verdeutlichte Noetel. Direkte Auswirkungen auf die Anwender hat die Neu-Definition der PSA-Kategorien: Nach dem Motto „Alles, was nicht eins oder drei ist, ist zwei“, falle diese zum einen einfacher aus. Zum anderen wurde die Kategorie drei um die Risikofaktoren Ertrinken, Schnittverletzungen durch handgeführte Kettensägen, Hochdruckstrahl, Verletzungen durch Projektile oder Messerstiche und schädlichen Lärm erweitert. „Die Unterweisung in diesen Kategorien muss jetzt mit praktischen Übungen erfolgen“, verwies Noetel auf eine wichtige Konsequenz für die Betriebe.
Digitale Bestellsysteme
Grundsätzlich falle auch der Internet-Handel unter die allgemeingültige PSA-Verordnung. Hier sei allerdings noch viel zu machen, erklärte Noetel. In jedem Fall gewinnt der Online-Handel weiter an Bedeutung – und zwar insbesondere der Handel über Mobilgeräte. „Hier ist unglaublich viel Bewegung drin“, erklärte Dennis Hausen, Chief Operating Officer der igefa E‑Business GmbH & Co.KG. Inzwischen gehe die Entwicklung von „Mobile first“, also der ersten Informationssammlung zu Herstellern und Produkten via Handy, hin zu „Mobile Only“ – dem kompletten digitalen Beschaffungsweg per Smartphone oder Tablet. Digitale Bestellsysteme gingen noch einen Schritt weiter. Hausen demonstrierte dies am Beispiel einer App für Gebäudereiniger, die von den „crazy nerds“ in seiner Firma entwickelt wurde: Wird ein Reinigungsprodukt knapp, meldet der Beschäftigte den Bedarf über die App und setzt damit einen automatisierten Bestellvorgang in Gang.
Datenschutz – (k)ein Thema?
In diesem Zusammenhang wie auch an anderen Stellen im Programm wurde die Frage nach dem Datenschutz laut: Droht den Beschäftigten die digitale Überwachung? Sieht mein Arbeitgeber, dass ich gerade eine Zigarettenpause einlege? Schon bei der Vorstellung smarter, mit Sensorik ausgestatteter PSA brachte Moderatorin Julia Kropf das Problem auf den Punkt: „Wo ist die Grenze zwischen Unterstützung und Kontrolle?“ „Das ist ein sehr schwieriges Thema“, räumte Dr. Markus Burghart, Head of Digital Business und Innovation von der Uvex Safety Group ein. Aus diesem Grund sei bei den neuen Entwicklungen in seinem Unternehmen auch immer der Betriebsrat mit im Boot.
Sensorik und „Xter Sinn“
Zur A+A 2017 habe Uvex einen Vorstoß unternommen und „alles aus seinen Laboren hervorgeholt“. Zum Vorschein kam digital vernetzte PSA, die zur Verbesserung von Ergonomie und Sicherheit im Arbeitsumfeld dienen soll. „Wir wollen Zahlen dahinter legen – Stichwort Tennisarm“, erklärte Burghart. Möglich wird dies durch integrierte Sensorik, die Daten für typische Bewegungsabläufe liefert. „66 Prozent der Arbeitsunfälle sind auf Kontrollverlust und falsche Bewegungen zurückzuführen.“ Noch mehr Warnschilder oder Trainings führten hier zu nichts, unterstrich der Referent den Sinn dieses Ansatzes: „Hier geht es um den Faktor Mensch.“
Sensoren für die Messungen finden quasi überall Platz – beispielsweise auf dem Nasensteg einer Schutzbrille oder
im Sicherheitsschuh, wo sie noch mehr leisten können: Die „slip detection“ registriert, wenn der Schuhträger ausrutscht. Wiederholt sich dies, spricht das für v Glatteis – und ruft den Streudienst auf den Plan.
„Ninja Turtle“ am Rednerpult
„Noch mehr Warnschilder geht nicht!“, meint auch Dr. Urs Schneider, der für einen besonderen Auftritt beim „Tag der PSA“ sorgte: Der Referent vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) bestieg in einem Exoskelett das Podium. „Sie erinnern mich an eine Ninja Turtle“, umschrieb Moderatorin Julia Kropf gekonnt humorvoll ihren ersten Eindruck von dem Redner. Mit immerhin 15 Kilogramm Gewicht am Oberkörper – neuere Modelle wiegen inzwischen nur noch 11 Kilogramm, Tendenz fallend – sprach der Leiter der Abteilung Biomechatronische Systeme über passive und aktive technische Lösungen sowie Herausforderungen in der Mensch-Technik-Interaktion. Für die meisten Zuhörer Zukunftsmusik, aber Hauptdiskussionsthema in den Pausen.
Ein Beispiel für eine neue passive Lösung des Instituts ist der Tennisarm-Schutzhandschuh: Der ergonomische Handschuh für die Produktion verhindert eine extreme Beugung und Streckung des Handgelenks – die Hauptursache für den sogenannten Tennisellenbogen. „Wir haben mit einem Stück Stoff Verhalten geändert.“ Ein weiterer Handschuh wurde zur Verhinderung von Daumenarthrose entwickelt. „Wir gehen nun in Gespräche mit Herstellern. Ich bin optimistisch, dass man hier noch mehr tun kann in Richtung Komfort“, gab sich Schneider zuversichtlich, dass solche Errungenschaften bald auf den Markt kommen könnten.
Viele Ansätze stecken jedoch noch in den Kinderschuhen: „Relativ zu allen anderen Faktoren erschließt sich der Mensch nur schwer“, erklärte Schneider. Auch das vorgeführte Exoskelett, das den Nutzer beim Heben von Lasten oder bei Über-Kopf-Arbeiten unterstützt, werde noch weiterentwickelt. Kinematische und kinetische Messdaten zur Exoskelett-Mensch-Simulation seien nicht einfach zu erheben: In Laborversuchen agierten die Probanden dazu nahezu unbekleidet, was unter Realbedingungen in den Betrieben natürlich unmöglich sei.
Neue Handschuh-Materialien
Innovative Lösungen, die bereits Marktreife erlangt haben, stellte Johanna Hühn, Technical Support Manager von AMPri, im Bereich Schutzhandschuhe vor. Allein in den vergangenen sechs Monaten habe ihre Firma dank eigener Forschungs- und Entwicklungsabteilung drei neue Produkte entwickelt, darunter einen Schutzhandschuh aus Nitril Schaum, der ohne Chemie und ohne Salze in reinem Luftverfahren hergestellt wird. Der Vorteil: Nicht kontaminiert
ist dieses Produkt biologisch abbaubar. „Der Handschuh hat eine Zersetzungszeit wie eine Kartoffel.“
Gewachsene Ansprüche an Kleidung
Die Entwicklung neuer Produkte orientiere sich heute stark an den Kunden: „Ihre Anforderungen werden zum Entwicklungstreiber“, erklärte Hühn. Permanent im Gespräch mit Kunden und Endverbrauchern ist auch Carla Cacitti von Bierbaum Proenen. „Das Wichtigste in der Textilkette ist der Arbeiter mit seinen Ansprüchen“, betonte die Leiterin Produktmanagement in ihrem Beitrag zur Outdoorkleidung: Früher habe ein „Friesennerz“ ausgereicht als Wetterschutz, heute hätten Betriebe und Anwender deutlich gehobene Ansprüche: Die Kleidung solle wasserdicht, winddicht, atmungsaktiv, schnelltrocknend und komfortabel sein. Zudem seien Frauen nicht mehr mit Männerschnitten zufriedenzustellen. „Kompromisse sind hier nicht mehr zeitgemäß.“
Schutz für Problemfüße
Einen Sicherheitsschuh für besondere Ansprüche hat Elten entwickelt. Zielgruppe sind vor allem Diabetiker, aber auch Beschäftigte mit Fehlstellungen wie Hallux Valgus, Krallen- oder Hammerzeh, Reiterzehen oder mit sehr voluminösen Füßen. Das große Kappenvolumen und die variable Polsterung bewahren vor Druckstellen, eine besondere Profilierung erleichtert das Abrollen. „Diabetes ist eine Volkskrankheit. Es gibt aber keine Zahlen dazu, wie viele Diabetiker Sicherheitsschuhe tragen müssen“, bedauerte Stefan Tintrup, Orthopädieschuhmacher und Industriemeister bei Elten. Der Hersteller habe sich folglich auf eine Großinvestition mit zweijähriger Entwicklung eingelassen, ohne die Absatzmöglichkeiten für dieses Spezialprodukt einschätzen zu können. Hoffnung gebe die Tendenz, dass die Betriebe heute mehr auf individuell zugeschnittene Produkte statt auf Ware von der Stange setzten. „Der Fachkräftemangel öffnet hier Türen.“
Psychologie im Spiel
Bei all diesem Fortschritt hinsichtlich Funktionalität und Optik tun sich immer noch sehr viele Anwender schwer mit dem vorschriftsmäßigen Gebrauch ihrer PSA. Als Sicherheitsingenieur habe er sich oft gefragt, woran dies liege, erklärte Volker Fahrenstueck. „PSA ist heute sehr wohl schick, praktisch, schön anzusehen, also annehmbar!“ Hinter der Ablehnung stecke folglich etwas anderes. Um dies zu verstehen, habe er zusätzlich eine Ausbildung für Psychotherapie absolviert.
„Der Mensch ist von Natur aus ein bequemes Tier. Er scheut den Aufwand beim Anlegen der PSA“, benannte Fahrenstueck ein Motiv für die Ablehnung der PSA. Mangelnder Tragekomfort, höhere Gewichtsbelastung, vermeintliche Behinderung bei der Durchführung von Tätigkeiten und ein mangelndes Risikobewusstsein seien weitere. Das Tragen von PSA erfordere Akzeptanz, also die Annahme einer Situation, obwohl sie nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Diese Akzeptanz werde oft als Schwäche empfunden.
Reiter-Pferd-Modell
Wie kann diese natürliche Abwehrhaltung überwunden werden? Wichtig dafür sei sowohl die innere (intrinsische) als auch die durch äußere Anreize genährte extrinsische Motivation, so Fahrenstueck. Im „Reiter-Pferd-Modell“ würden beide adressiert: Der Reiter steht für das Bewusstsein, kann vorausschauen, planen und handelt überlegt. Dazu benötigt er Informationen und klare Anweisungen. Das Pferd symbolisiert das Unterbewusstsein. Es wird von Trieben bestimmt, ist ohne Plan und lässt sich leicht ablenken. Um sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen, braucht es einen Anreiz, der seinen Bedürfnissen entspricht. Durch die Gestaltung des Weges sollte es ihm zudem möglichst leicht gemacht werden, in die gewünschte Richtung zu laufen, während die andere versperrt wird.
Fahrenstueck verdeutlichte das Modell durch praktische Tipps: Zur Motivation des „Pferdes“ empfehle es sich, bei der Auswahl von PSA neben Funktionalität auch auf Tragekomfort, Gewicht und modisches Design zu achten. Vorgesetzte sollten zudem ein Vorbild abgeben und ebenfalls die geforderte PSA nutzen. Ein Ansporn für den „Reiter“ sei, wenn er an der Erprobung der PSA beteiligt werde. Bei ihm sollte ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass seine Gesundheit wichtig ist und er sie von sich aus schützen will. Psychologisch nutzbar sei auch die natürliche Neugier der Menschen. Nicht zuletzt führe ein altbekanntes Modell, was wir alle verlernt hätten, zum Erfolg: „Motivation hat auch viel mit Lob und Tadel zu tun. Vermitteln Sie den Beschäftigten Anerkennung fürs Mitmachen“, empfahl Fahrenstueck. „Vielleicht habe ich Ihnen geholfen, das Thema PSA von einer anderen Seite zu sehen.“
Zentrale Steuerung
Das Thema Arbeitsschutz auf eine andere Ebene zu stellen, legte auch Lars Schmitt, Senior Sales Manager bei EcoIntense, seinen Zuhörern nahe. Sein Abschlussvortrag drehte sich um die Möglichkeit, mit integrierten Managementsystemen den Arbeitsschutz im Unternehmen nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten. Der Vorteil eines solchen Systems: Statt Gefahrstofflisten in verschiedenen Abteilungen zu führen oder Betriebsanweisungen immer wieder neu zu formulieren seien alle relevanten Daten zentral verfügbar und stets aktuell. „Sobald ein neues Gesetz den Bundesrat passiert hat, werden von uns umgehend die Neuerungen eingepflegt.“
21 Aussteller vor Ort
Das i‑Tüpfelchen zum vielseitigen Programm bildete die gut besuchte Begleitausstellung der Tagung. In den Vortragspausen nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zu einem Rundgang bei den 21 PSA-Anbietern, die den State oft the Art in verschiedenen Einsatzbereichen präsentierten.
Folgende Aussteller waren vor Ort vertreten: 3m, Ampri, Assmann GmbH, DEP Stoko, Dronik Arbeitsschutz, Ecointense, Elten GmbH, Flokk GmbH, (Busissnes Seating), HB Protective, Heiko Müller Arbeitsschutz, Honeywell Safety, IGEFA, Kanas, Kee Safety, Martor, Mewa, Peter Greven Physioderm, Preising, Steitz Secura, Universum Verlag, Uvex
Besucherstimmen
„Ich bin zum ersten Mal beim ‚Tag der PSA‘ – aus Interesse an den aktuellen Weiterentwicklungen und weil es uns ein Anliegen ist, unseren Mitarbeiter den bestmöglichen Schutz in Sachen Ausrüstung zu bieten. Natürlich habe ich auch selbst mit PSA zu tun: Als verantwortlicher Einkäufer bei der Hafen Nürnberg-Roth GmbH, Betreibergesellschaft des Logistikstandortes bayernhafen Nürnberg, steuere ich unter anderem die Anschaffung von persönlicher Schutzausrüstung.
Die Veranstaltung ist in jedem Fall sehr interessant. Besonders informativ waren die Ausführungen zur neuen PSA-Verordnung. Regelrecht begeistert hat mich der Vortrag von Dr. Urs Schneider vom Fraunhofer-Institut: Wir sind zwar kein Produktionsbetrieb, aber gerade bei der Instandhaltung unserer 337 Hektar großen Infrastruktur sind unsere Mitarbeiter körperlich stark gefordert und könnten im Umgang mit den enormen Gewichten Unterstützung gebrauchen. Den Einsatz von Exoskeletten könnte ich mir gut vorstellen – wobei es wohl noch einige Jahre dauern wird, bis diese regulär verfügbar sind. Neben dem Vortragsprogramm war natürlich auch die Begleitausstellung besonders informativ für mich. Mir hat auch der Veranstaltungsort sehr gut gefallen.“
Michael März, Disposition Kranbetrieb, Einkauf / Materiallager, Hafen Nürnberg-Roth GmbH
„Der Vortrag zur PSA-Verordnung war gut und enthielt interessante Neuigkeiten. Wir gehen ja in die Betriebe, um diese zu beraten. Von daher ist es für uns wichtig, neue Produkte und Entwicklungen am Markt zu kennen. Auch der Zukunftsausblick war spannend – hier sollte man die Entwicklung jedoch kritisch im Auge behalten. Bislang haben wir immer darauf hingearbeitet, Belastungen zu verringern. Die Entwicklung von Exoskeletten könnte jetzt dazu führen, wieder mehr Leistung zu erwarten. Dabei darf man nicht vergessen, dass in diesen Konstruktionen immer Menschen stecken. Außerdem war zu hören und zu sehen, dass diese Geräte Bewegungen verlangsamen. Was ist, wenn jemand damit hinfällt? Bei diesem Thema sind aus meiner Sicht noch viele Fragen offen. Der Vortrag hat in jedem Fall zum Nachdenken angeregt. Neben dem Programm war auch die Begleitausstellung für uns interessant. Unter den Teilnehmern befinden sich zwar viele bekannte Gesichter, aber die Begegnung hier ist ideal für einen wechselseitigen Austausch.“
Thorsten Fietz, Aufsichtsperson Region Mitte/Süd, Arbeitsschutz und Prävention, Unfallversicherung Bund und Bahn
„Die Veranstaltung war sehr informativ. Was mich hauptsächlich interessiert hat, waren die Sicherheitsschuhe für Diabetiker. Bei uns in der Firma haben wir auch ein paar Fälle, das heißt, es gibt diesbezüglichen Bedarf. Die intelligente PSA von morgen ist hingegen Zukunftsmusik und momentan noch kein Thema für uns. Es war aber aufschlussreich, eine Vorstellung von diesen Entwicklungen zu bekommen. In der Begleitausstellung haben wir uns ebenfalls umgesehen und unseren Lieferanten für Handschuhe getroffen – eine angenehme Überraschung!
Wir waren zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung. Da wir aus Nagold kommen, handelte es sich sozusagen um ein Heimspiel. Gut möglich, dass wir beim dritten ‚Tag der PSA‘ wieder dabei sind. Unser heutiger Besuch hat sich in jedem Fall gelohnt – auch die Verpflegung war gut.“
Brigitte Widmann, Einkauf PSA, Häfele GmbH & Co.KG