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Techniker Krankenkasse: Cannabis wie andere Medikamente behandeln

Cannabisreport der Techniker Krankenkasse und Universität Bremen
Cannabis wie andere Medikamente behandeln

Cannabis wie andere Medikamente behandeln
Medizinisches Cannabis wird vor allem gegen Schmerzen eingesetzt. Foto: © Libor - stock.adobe.com

Medi­zinis­ches Cannabis ist nur sel­ten eine Alter­na­tive zu den bewährten Ther­a­pi­en, kann Patien­ten aber im Einzelfall helfen. Das ist eines der Ergeb­nisse des Cannabis­re­ports der Tech­niker Krankenkasse (TK) und der Uni­ver­sität Bre­men. Die Krankenkasse fordert daher, Cannabis wie andere neue Medika­mente zu behan­deln. Der Report soll Ärzten und inter­essierten Patien­ten eine Ori­en­tierung zum The­ma Cannabis als Medi­zin bieten.

„Wir freuen uns, dass wir mit Cannabis schw­er kranken Men­schen seit etwas über einem Jahr eine weit­ere Ther­a­pieop­tion anbi­eten kön­nen”, so Dr. Jens Baas, Vor­standsvor­sitzen­der der Tech­niker Krankenkasse (TK). „Allerd­ings wün­sche ich mir einen nor­maleren Umgang mit dem The­ma. Mit unserem Report wollen wir dazu beitra­gen, die Debat­te wieder zu versachlichen.”

Kaum wissenschaftliche Erkenntnisse zu Cannabis als Medizin in Medikamenten

Die Stu­di­en­lage zur Wirk­samkeit und Sicher­heit von Cannabis als Medi­zin ist bis­lang lück­en­haft, ergab der Cannabis­re­port. „Es ist unklar, welchen Patien­ten­grup­pen Cannabis in welch­er Dosis hil­ft und in welch­er Form es am besten verabre­icht wer­den sollte”, betont Pro­fes­sor Dr. Gerd Glaeske von der Uni­ver­sität Bre­men. „Zudem stellt uns Cannabis in Bezug auf seine Rolle bei der Behand­lung der ganz ver­schiede­nen Krankheit­en, bei denen Cannabis unter­sucht wurde, noch vor viele Fragen.”

Das bestätigt auch Pro­fes­sor Dr. Michael Schäfer, lei­t­en­der Ober­arzt in der Klinik für Anäs­the­si­olo­gie an der Char­ité in Berlin: „Viele Patien­ten kom­men zu mir, weil sie über medi­zinis­ches Cannabis gele­sen haben und erwarten nahezu Wun­der. Das sind wirk­lich schw­erkranke Men­schen, die sich an jeden Stro­hhalm klam­mern”, so Schäfer. „Es ist nicht ganz leicht, ihnen dann erst­mal Ther­a­pieal­ter­na­tiv­en anzu­bi­eten, mit denen wir bere­its bessere oder über­haupt Erfahrun­gen haben, beson­ders dann, wenn Cannabis für sie nicht in Frage kommt.”

Wenn Cannabis jedoch für einen bes­timmten Patien­ten sin­nvoll ist, betreten die Medi­zin­er häu­fig Neu­land. „Sor­gen bere­it­et uns daher, dass wed­er die man­gel­nde Evi­denz noch die Neben­wirkun­gen der Ther­a­pie in der Öffentlichkeit the­ma­tisiert wer­den”, so Baas.

Cannabis kein besonderes Medikament

Cannabis ist für die Krankenkassen in viel­er­lei Hin­sicht keine außergewöhn­liche Ther­a­pie. Mit rund 2.900 Anträ­gen im ersten Jahr bei über zehn Mil­lio­nen TK-Ver­sicherten wird es nicht beson­ders häu­fig verord­net. Die Kosten für Cannabis (Ohne Fer­ti­garzneimit­tel, nur Cannabis­blüten und Dron­abi­ol­rezep­turen) beliefen sich 2017 bei der TK auf rund 2,3 Mil­lio­nen Euro. Ver­glichen mit anderen Arzneimit­teln, die neu auf den deutschen Markt kom­men, ist das keineswegs auf­fäl­lig hoch.

Behandlung von Schmerzen im Vordergrund

Die Behand­lung von Schmerzen ist der häu­fig­ste Grund für einen Antrag auf Kostenüber­nahme von medi­zinis­chem Cannabis bei der TK. Mit 62 Prozent wird die Mehrheit dieser Anträge pos­i­tiv beschieden. Bei den meis­ten Ablehnun­gen ver­wies der Medi­zinis­che Dienst der Kranken­ver­sicherung (MDK) auf alter­na­tive Ther­a­pieop­tio­nen, die für den jew­eili­gen Patien­ten bess­er geeignet sind.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen hier

www.tk.de

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