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Legale und illegale Drogen

Aktuelle Daten und Fakten
Legale und illegale Drogen

Legale und illegale Drogen
Das DHS Jahrbuch Sucht 2019 verrät aktuelle Trends beim Konsum legaler und illegaler Drogen sowie zu abhängigem Verhalten. Foto: © peterzayda - stock.adobe.com

Das DHS Jahrbuch Sucht der Deutschen Haupt­stelle für Sucht­fra­gen e.V. (DHS) liefert Zahlen, Fak­ten und Trends zum Kon­sum legaler und ille­galer Dro­gen sowie zu abhängigem Ver­hal­ten. Die kür­zlich erschienene Aus­gabe 2019 ver­rät aktuelle Tendenzen.

Die legalen Dro­gen Alko­hol und Tabak sind nach wie vor für den größten Teil der Sucht­prob­lematik in Deutsch­land verantwortlich.

Alkohol

In Jahrbuch 2019 greift die DHS zum zweit­en Mal auf eine verbesserte Ermit­tlung des Gesamtver­brauch­es an Trinkalko­hol in Deutsch­land zurück. Im Jahr 2016 betrug der Alko­holkon­sum 10,6 Liter Reinalko­hol pro Bun­des­bürg­erin oder ‑bürg­er im Leben­salter ab 15 Jahren. Der Gesamtver­brauch an alko­holis­chen Getränken sank im Jahr 2017 gegenüber dem Vor-jahr um 2,38 Prozent auf 131,1 Liter Fer­tig­ware pro Kopf der Bevölkerung.

Trotz eines gerin­gen Kon­sum­rück­gangs kann keine Ent­war­nung gegeben wer­den: Deutsch­land ist laut DHS ein Hochkon­sum­land in Bezug auf Alko­hol. Etwa 74.000 Todes­fälle jährlich wer­den durch Alko­holkon­sum oder den kom­binierten Kon­sum von Tabak und Alko­hol verursacht.

Die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen zwis­chen zehn und 20 Jahren, die 2017 auf­grund eines akuten Alko­holmiss­brauchs sta­tionär behan­delt wur­den, bleibt mit ins­ge­samt 21.721 Patien­ten auf hohem Niveau.

Mit 314.211 Behand­lungs­fällen wurde im Jahr 2017 die Diag­nose „Psy­chis­che und Ver­hal­tensstörun­gen durch Alko­hol (F 10)“ als zwei­thäu­fig­ste Haupt­di­ag­nose in Kranken­häusern gestellt. Davon waren 228.928 männliche Patien­ten und 85.283 Frauen.

Tabak

Der Ver­brauch von Zigar­ren und Zigar­il­los ist 2018 um 6,5 Prozent auf 3.007 Mil­lio­nen Stück gestiegen. Zugenom­men haben auch der Kon­sum von Pfeifentabak (+2,7 Prozent) und Fein­schnitt (+0,2 Prozent). In Deutsch­land wur­den 74.360 Mil­lio­nen Zigaret­ten kon­sum­iert, das entspricht einem leicht­en Kon­sum­rück­gang im Jahr 2018 um 1,9 Prozent.

Ein­er Studie zufolge waren im Jahr 2015 rund elf Prozent der 18-jähri­gen und älteren Bevölkerung, die selb­st nicht raucht­en, regelmäßig in geschlosse­nen Räu­men ein­er Pas­sivrauch­be­las­tung aus­ge­set­zt. Die höch­ste Expo­si­tion wurde bei jun­gen Erwach­se­nen im Alter von 18 bis 29 Jahren fest­gestellt. 2013 star­ben rund 121.000 Men­schen an den Fol­gen des Rauchens. Das waren 13,5 Prozent aller Todesfälle.

Psychotrope Medikamente

Hin­sichtlich des Miss­brauchs und der Abhängigkeit von Arzneimit­teln zeigt sich ein unverän­dertes Bild: Es wird geschätzt, dass durch Langzei­tan­wen­dung in Deutsch­land etwa 1,2 bis 1,5 Mil­lio­nen Men­schen abhängig von Tran­quil­iz­ern und Schlafmit­teln sind — in erster Lin­ie ältere Men­schen und darunter vor allem Frauen, weit­ere etwa 300.000 bis 400.000 Men­schen von anderen Arzneimit­teln. Dies sind ins­ge­samt rund 1,5 — 1,9 Mil­lio­nen Menschen.

Schlafmit­tel und Tran­quil­iz­er enthal­ten zumeist ver­gle­ich­bare Wirk­stoffe, die in der Wirk­weise auf die soge­nan­nten Ben­zo­di­azepine zurück­ge­hen. In diese Gruppe gehören auch die soge­nan­nten „Z‑Drugs“, die in der Zwis­chen­zeit am häu­fig­sten als Schlafmit­tel verord­net wer­den und deren Wirk­stoff­na­men Zolpi­dem und Zopi­clon alle­samt mit dem Buch­staben „Z“ begin­nen – daher auch die Grup­pen­beze­ich­nung „Z‑Drugs“. All diese Mit­tel kön­nen bere­its nach mehreren Wochen unun­ter­broch­en­er Ein­nahme abhängig machen.

Illegale Drogen

Cannabis ist sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwach­se­nen die mit Abstand am häu­fig­sten kon­sum­ierte ille­gale Droge. Der Han­del mit Rauschgift im Inter­net (Darknet/Deepweb/Clearnet) hat sich als fes­ter Ver­trieb­sweg für Dro­gen in Deutsch­land etabliert.

2018 wur­den in Deutsch­land 1.276 Rauschgift­tote reg­istri­ert; im Vor­jahr waren es vier weniger. Das Durch­schnittsalter der reg­istri­erten Dro­gen­toten lag 2017 bei 39 Jahren. Der Trend des ansteigen­den Durch­schnittsalters der Dro­gen­toten hält seit Jahren an und geht mit ein­er zunehmenden Anzahl von Dro­gen­toten durch Langzeitschädi­gun­gen einher.

Pathologisches Glücksspiel

Auf dem legalen deutschen Glücksspiel­markt wurde 2017 ein Umsatz (gle­ichbe­deu­tend mit Spielein­sätzen) von 46,3 Mil­liar­den Euro erzielt, das entspricht einem Anstieg um 2,5 Prozent im Ver-gle­ich zum Vor­jahr. Geld­spielau­to­mat­en in Spiel­hallen und Gast­stät­ten sind mit Abstand der größte Umsatz- und Ertragsträger. 7,1 Mrd. Euro am Brut­tospiel­er­trag (Dif­ferenz­be­trag aus den Ein­sätzen und Gewin­nen der Spiel­er: Kass­en­in­halt) erziel­ten die Auf­steller mit diesen Geräten, das ist ein Anteil von 58 Prozent am Gesamtmarkt.

Auf­grund der genan­nten Dat­en zum Alko­holkon­sum fordert die Deutsche Haupt­stelle für Sucht­fra­gen effek­tive Präven­tion­s­maß­nah­men wie Preis­er­höhun­gen, Ange­bot­sre­duzierung und eine Beschränkung der Wer­bung für Alko­hol. Zudem sind das Ver­bot der Abgabe von Alko­hol an Jugendliche unter 18 Jahren und die Opti­mierung des Jugend­schutzes notwendig. Darüber hin­aus gilt es, in der Präven­tion die unter­schiedlichen Prob­lem­la­gen von Frauen und Män­nern sowie die soziale Benachteili­gung stärk­er zu berücksichtigen.

https://dhs.de

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