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Leitern: Sicher auf dem Weg nach oben - Konkrete Änderungen der Leiternorm DIN EN 131

Was sich konkret in der neuen Leiternorm DIN EN 131 geändert hat
Leitern: Sicher auf dem Weg nach oben

Die für die Her­stel­lung von Leit­ern wichtige Norm DIN EN 131 wurde in Teilen über­ar­beit­et. Was sich konkret ändert und worauf Sie im Betrieb acht­en müssen, zeigt dieser Beitrag.

Thomas Jacob :
Leit­er des Arbeits­ge­bi­etes Leit­ern, Tritte und orts­feste Arbeits­büh­nen im Fach­bere­ich Han­del und Logis­tik (FBHL) der Deutschen Geset­zlichen Unfal­lver­sicherung (DGUV)

Die Norm DIN EN 131 beste­ht aus sechs Teilen (vgl. unten­ste­hen­den Infokas­ten): Teil 1 wurde bere­its im Feb­ru­ar 2016 erstellt, Teil 2 trat im April 2017 in Kraft. Am 31. Dezem­ber 2017 enden nun die Über­gangs­fris­ten – danach wer­den Leit­ern auss­chließlich nach der neuen Norm pro­duziert. Viele Leit­er­her­steller haben schon jet­zt auf die neue Norm umgestellt. Derzeit wird außer­dem Teil 3 der DIN EN 131 über­ar­beit­et. Dieser wird voraus­sichtlich im kom­menden Jahr veröffentlicht.

Wesentliche Änderungen

Die wesentlichen Änderun­gen in der DIN EN 131–1 sind:

  • Anlegeleit­ern, die länger als drei Meter sind, müssen im Fußbere­ich mit ein­er Tra­verse aus­ges­tat­tet sein (vgl. Abbil­dung 1). Die Tra­verse kann als Quer­tra­verse (vgl. Abbil­dung 2) oder in konis­ch­er Form mit Niveauaus­gle­ich (vgl. Abbil­dung 3) gefer­tigt sein. So wird eine erhöhte Stand­sicher­heit erre­icht und seitlich­es Umkip­pen verhindert.
  • Bei Mehrzweck­leit­ern mit Schiebeteil, die länger als drei Meter sind, muss der Schiebeteil entwed­er mit der Mehrzweck­leit­er untrennbar ver­bun­den sein oder eben­falls mit ein­er Tra­verse aus­gerüstet sein. Dann kann dieser Teil der Leit­er auch sep­a­rat genutzt werden.

Die wesentlichen Änderun­gen in der DIN EN 131–2 sind:

  • Leit­ern wer­den nun in die bei­den Leit­erk­lassen „beru­flich­er Gebrauch“ und „nicht-beru­flich­er Gebrauch“ unterteilt.
  • Leit­ern für den beru­flichen Gebrauch unter­liegen deut­lich höheren Prü­fungs­be­las­tun­gen. Es wur­den die fol­gen­den neuen Prüf­schritte einge­führt bzw. alte Prüf­schritte wie fol­gt geändert:
  • Die Holm­fes­tigkeit der Leit­er darf nicht wie bish­er in ein­er waagerecht­en Posi­tion geprüft wer­den, son­dern muss in Anlege­po­si­tion belastet werden.
  • Für Stehleit­ern wur­den eine Ver­dreh­prü­fung und ein Dauer­be­las­tung­stest neu geführt. Der Test muss je nach Nutzung (beru­flich beziehungsweise nicht-beru­flich) eine bes­timmte Anzahl von Belas­tungszyklen aushalten.
  • Die Rutschhem­mung von Leit­ern wird kün­ftig im Base-Slip-Test
    geprüft.

Ausblick auf DIN EN 131–3

Der dritte Teil der DIN EN 131 wird derzeit über­ar­beit­et. Dieser Teil umfasst Benutzer­in­for­ma­tio­nen und wird kün­ftig – neben den an der Leit­er ange­bracht­en Pik­togram­men – weit­ere Hin­weise zum sicheren Umgang mit Leit­ern bein­hal­ten. Es wer­den neue, am ISO Stan­dard ori­en­tierte Pik­togramm einge­führt (s. Abb. 4).

Handlungstipps für die Praxis

Was geschieht nun ab dem 1. Jan­u­ar 2018 mit Leit­ern, die noch nach alter Norm pro­duziert wor­den sind? Diese müssen nicht aus dem Verkehr gezo­gen wer­den, aber es wird eine Nachrüs­tung mit ein­er Tra­verse – je nach Ergeb­nis der Gefährdungs­beurteilung – emp­fohlen (vgl. Abbil­dung 6). Auf fes­ter, waagerechter Unter­lage bietet diese Leit­er­fußver­bre­iterung eine größere Stand­sicher­heit gegen das seitliche Umkip­pen – und ebnet damit den unfall­freien Weg nach nach oben.


Teile der DIN EN 131

  • DIN EN 131–1: „Benen­nun­gen,
    Bauar­ten, Funktionsmaße“
  • DIN EN 131–2: „Anforderun­gen, Prü­fung, Kennzeichnung“
  • DIN EN 131–3: „Benutzer­in­for­ma­tion“
  • DIN EN 131–4: „Ein- oder Mehrgelenkleitern“
  • DIN EN 131–6: „Telesko­pleit­ern“
  • DIN EN 131–7: „Mobile Podestleitern“
  • DIN EN 131–8: Die Norm gibt es derzeit noch nicht. Sie wird 2018 unter dem Titel „Leit­ern mit sep­a­rater Plat­tform“ erscheinen.

Praxis-Tipp: Ergonomie beachten!

Wer Leit­ern ver­wen­det, sollte ergonomis­che Grund­sätze beacht­en. Prüfen Sie daher beim inner­be­trieblichen Trans­port von schw­eren oder sper­ri­gen Leit­ern, ob Tra­versen mit Rollen einge­set­zt wer­den kön­nen. Diese wer­den von eini­gen Her­stellern angeboten.


Glossar: Base-Slip-Test

Beim Base-Slip-Test ste­ht die Anlegeleit­er mit­tig auf ein­er Glas­plat­te in Anlege­po­si­tion und wird mit ein­er definierten Kraft belastet. In Norm DIN EN 131–2 ist fest­gelegt, welchen max­i­malen Weg die Leit­er dabei ver­rutschen darf.

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