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Der Pedelec-Markt boomt. Über drei Millionen Elektroräder fahren bereits in Deutschland und die Modellpalette der Hersteller erweitert sich ständig auch im Transport‑, Sport- oder Reisebereich. Steigende Unfallzahlen mit Pedelecs lassen jedoch die Vermutung zu, dass die Sicherheit der Nutzer wenig im Mittelpunkt steht.
Dabei könnte neben mehr Aufklärung und Fahrtrainings auch die Entwicklung von Sicherheitstechnik zur Senkung der Unfallzahlen beitragen. Abgesehen vom seltenen Antiblockiersystem (ABS) gibt es für Pedelecs praktische keine Fahrerassistenzsysteme. Wenige wissenschaftliche Institute wie die TU Kaiserlautern forschen bereits auf diesem Gebiet und testen unter anderem Radar‑, Sensor- und Kameragestützte Systeme, beispielsweise Spurwechselassistenten oder Abstandswarner. Ob und wann solche Systeme allerdings zuverlässig und praktikabel sind, ist nicht absehbar. Zudem werden die Projekte auch nur begrenzt gefördert.
Pedelec-Unfälle
Das Unfallrisiko mit Pedelecs ist dreimal so hoch wie mit klassischen Rädern. In 2017 starben dabei laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 68 Menschen. Etwa 30 Prozent der Pedelec-Unfälle sind Alleinunfälle und meistens auf Probleme beim Handling der Fahrzeuge zurückzuführen. Ältere Verkehrsteilnehmer über 75 Jahre sind besonders gefährdet. Wer sich ein Pedelec zulegen möchte, sollte vor dem Kauf eine fachgerechte Einweisung und unbedingt auch eine Probefahrt in Anspruch nehmen. Ein größeres Angebot an Fahrtrainings mit Pedelecs bieten Verkehrswachten vor Ort an.
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