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Vorsicht bei der Nutzung

Powerbanks
Vorsicht bei der Nutzung

Vorsicht bei der Nutzung
Powerbank plus Handy in der Hosentasche – keine gute Idee: Die Hitzeentwicklung der Geräte gepaart mit hohen Sommertemperaturen können Brandverletzungen verursachen. Foto: © fotofabrika - stock.adobe.com

Auch bei Power­banks – wie bei allen Lithi­um-Ionen-Akkus – beste­ht eine gewisse Brand- und Explo­sion­s­ge­fahr. Worauf Ver­brauch­er beim Kauf und der Nutzung von Power­banks acht­en soll­ten, erk­lärt der TÜV-Verband.

„Power­banks wer­den mit einem Lithi­um-Ionen- oder Lithi­um-Poly­mer-Akku betrieben und kön­nen Elek­trogeräte wie Handys, Smart­watch­es oder Kam­eras mit Strom ver­sor­gen“, sagt der Brand- und Explo­sion­ss­chutzex­perte des TÜV-Ver­bands, Dr. Her­mann Din­kler. „Allerd­ings kön­nen die kleinen Strompakete bei Mate­ri­alschä­den oder unvor­sichtiger Nutzung gefährlich wer­den.“ Grund­sät­zlich beste­he bei diesen Akkus immer die Gefahr eines Brandes.

Entscheidungshilfen beim Kauf einer Powerbank

Wegen der Brandge­fahr müssen Lithi­um-Ionen-Akkus bes­timmte Sicher­heit­san­forderun­gen erfüllen. In der Norm UN 38.3 sind die Anforderun­gen für den Trans­port von Lithi­um-Akkus fest­gelegt und für Sicher­heit­saspek­te find­et die inter­na­tionale Norm IEC 62133–2 Anwen­dung. Darin sind Anforderun­gen für den sicheren Betrieb gas­dichter Akkus und Bat­te­rien für trag­bare Geräte fest­gelegt. Mit der CE-Kennze­ich­nung bestäti­gen die Her­steller, dass sie die geset­zlichen Sicher­heit­san­forderun­gen ein­hal­ten. Ver­brauch­er soll­ten daher darauf acht­en, dass Power­banks das CE-Kennze­ichen tragen.

Gefälschte CE-Zeichen

Bei manchen Import­waren ist ein gefälscht­es CE-Zeichen ange­bracht, bei dem die Abkürzung CE für „Chi­na Export“ ste­ht. Zu hohe Angaben von Ladeka­paz­itäten bei einem gerin­gen Preis soll­ten Ver­brauch­er eben­falls mit Vor­sicht betra­cht­en. Auch so genan­nte No-Name-Pro­duk­te kön­nen fehler­haft sein. Wenn kein Her­steller angegeben ist, soll­ten man auf den Kauf der Power­bank lieber verzichten.

Bessere Ori­en­tierung bieten das frei­willige GS-Zeichen für geprüfte Sicher­heit und die TÜV-Prüfze­ichen. Power­banks mit diesen Siegeln haben ein­er unab­hängi­gen Prü­fung auf Grund­lage ein­er Norm standge­hal­ten. Wer eine Power­bank für den Out­door-Ein­satz sucht, sollte zusät­zlich auf eine spezielle Schutzart-Zer­ti­fizierung acht­en. Eine IP67-zer­ti­fizierte Power­bank ist zum Beispiel staub­dicht und weit­erge­hend wasserdicht. Sie ist vor zeitweiligem Unter­tauchen bis max­i­mal 1 Meter Wasser­tiefe für max­i­mal 30 Minuten geschützt.

Technische Angaben beachten

Die tech­nis­chen Angaben von Kapaz­ität und Ladean­schlüssen sind eben­falls wichtige Entschei­dungskri­te­rien für die Auswahl.

Ladeka­paz­ität: Die Kapaz­ität ein­er Power­bank wird in Mil­liamper­estun­den (mAh) angegeben: Je mehr mAh eine Power­bank hat, desto höher ist die Ladeka­paz­ität. Dieser Wert ist vor allem bei Flu­greisen eine wichtige Infor­ma­tion, da nicht alle Power­banks in Flugzeu­gen mit­ge­führt wer­den dür­fen. Das Aufgeben von Power­banks im Kof­fer ist aus Sicher­heits­grün­den ver­boten. Bei den meis­ten Flugge­sellschaften dür­fen Power­banks nur mit ein­er Nennen­ergie von bis zu 100 Wh, umgerech­net ca. 20.000 mAh, im Handgepäck mit­ge­führt wer­den. Urlauber soll­ten sich daher vor­ab über die Regeln der jew­eili­gen Flugge­sellschaft informieren.

Ladean­schlüsse: Ver­brauch­er soll­ten beim Kauf sicherge­hen, dass die Aus­gangss­pan­nung (V) der Power­bank zu den Geräten passt, die mit Strom ver­sorgt wer­den sollen. Andern­falls kön­nten die Geräte beschädigt wer­den. Darüber hin­aus enthal­ten Power­banks oft ver­schiedene Anschlüsse, die mobile Geräte mit unter­schiedlichen Amperezahlen laden. Deshalb ist es notwendig zu über­prüfen, welch­er Anschluss welch­es Gerät auflädt. Manche mod­erne Power­banks haben dafür einen intel­li­gen­ten Lade­modus, mit dem das angeschlosse­nen Gerät über einen Mikrochip erkan­nt wird und das Laden opti­mal angepasst wer­den kann.

Vorsicht bei der Nutzung

Wie bei allen Lithi­um-Ionen-Akkus beste­ht auch bei Power­banks eine gewisse Brand- und Explo­sion­s­ge­fahr. In mod­er­nen Power­banks wer­den die Akkus vor­sor­glich mit Soll­bruch­stellen verse­hen, an denen die Zellen schon aufreißen, bevor es durch zu großen Druck zu ein­er Explo­sion kommt. Trotz­dem kön­nen falsche Hand­habung oder unsachgemäßer Gebrauch zu Unfällen führen.

„Wenn eine Power­bank zum Beispiel beschädigt wird oder herun­ter­fällt, kann es im Inneren der Akkuzelle zu Kurz­schlüssen kom­men. Die dabei entste­hende Hitze kann im schlimm­sten Fall zu einem Brand führen“, sagt Din­kler. Beschädigte Power­banks lassen sich von aufge­bläht­en oder ver­formten Gehäusen, Schmelzstellen am Gehäuse oder gar Anlauf­stellen an Met­all­teilen erken­nen. In solchen Fällen soll­ten die Geräte fachgerecht entsorgt werden.

Ladevorgang überwachen

Um mögliche Gefahren frühzeit­ig zu erken­nen, soll­ten Ver­brauch­er während des Lade­vor­gangs gele­gentlich die Tem­per­atur der Power­bank über­prüfen. Sollte die Power­bank beim Laden so heiß wer­den, dass sie nicht mehr in der Hand gehal­ten wer­den kann, muss der Anschluss sofort getren­nt werden.

Um eine Über­hitzung zu ver­mei­den, soll­ten Power­banks zudem nicht zu lange an das Ladegerät angeschlossen bleiben, zum Beispiel über Nacht. Hitzeen­twick­lung bei ein­er nicht angeschlosse­nen Power­bank ist eben­falls ein Sig­nal für Gefahren und das Gerät sollte nicht mehr genutzt wer­den. „Wenn der Akku anfängt zu bren­nen, bilden sich giftige Dämpfe. In dem Fall sollte man sich sofort vom Bran­dort ent­fer­nen und die Feuer­wehr anrufen“, sagt Dr. Din­kler. „Auch von Löschver­suchen mit Wass­er ist abzu­rat­en. Diese Auf­gabe sollte man lieber der Feuer­wehr überlassen.“

Lagerung von Powerbanks

Das Gefahren­risiko von Power­banks lässt sich außer­dem bei richtiger Lagerung ver­ringern. Wenn Power­banks län­gere Zeit nicht benutzt wer­den, soll­ten Ver­brauch­er sie nicht völ­lig ent­laden, son­dern hin und wieder Teil­ladun­gen durch­führen, um die Lebens­dauer des Akkus zu verlängern.

Darüber hin­aus müssen Ver­brauch­er ihre Power­banks vor hohen Tem­per­a­turen und direk­ter Sonnene­in­strahlung schützen. Wie bei Smart­phones liegt die opti­male Betrieb­stem­per­atur für die meis­ten Power­banks zwis­chen 0 und 35 Grad Cel­sius. Wenn ein Lithi­um-Ionen-Akku über­hitzt, wird im Inneren des Akkus eine ther­mis­che Reak­tion aus­gelöst, bei der sich der Akku in kürzester Zeit auf bis zu 1.000 Grad aufheizen kann. Der Akku begin­nt sich aufzublähen und je nach Kon­struk­tion und ver­wen­de­ten Chemikalien kann die gesamte Bat­terie explodieren. Diese ther­mis­che Reak­tion kann beispiel­sweise einen Kurz­schluss im Inneren entste­hen oder durch hohe äußere Hitze aus­gelöst werden.

Liegt eine Power­bank in einem geschlosse­nen Fahrzeug bei direk­ter Son­nen­strahlung auf dem Arma­turen­brett, bildet sich ein Wärmes­tau, der sich direkt auf die Power­bank auswirkt. Daher sollte man auf keinen Fall Power­banks im Auto oder gar direkt auf dem Arma­turen­brett oder der Ablage liegen lassen.

Manche Nutzer leg­en gerne die Power­bank und das angeschlossene Handy in die Hosen­tasche für den schnellen Zugriff, welch­es aber auch gefährlich sein kön­nte. „Die Hitzeen­twick­lung von der Power­bank und dem Handy gepaart mit der hohen Som­mertem­per­atur kön­nen durch dünne Tex­tilien eine Brand­ver­let­zung an der Haut verur­sachen“, sagt Brand­schutzex­perte Dinkler.

www.tuev-verband.de

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