Unter den feuchtwarmen Bedingungen dieses Jahr vermehren sich Mücken besonders gut. Viele Geplagte greifen dann zu einem elektrischen Mückenkiller, um sich vor den juckenden Stichen zu schützen. Dabei sollten sie aber die Sicherheit sowie die Gesundheits- und Umweltauswirkungen dieser Geräte im Auge behalten, rät der TÜV-Verband.
Relativ hohe Temperaturen, viel Niederschlag und in vielen Regionen sogar schwere Hochwasserereignisse: Das feuchtwarme Wetter in diesem Jahr bietet Mücken besonders gute Lebensbedingungen und führt in einigen Gebieten zu regelrechten Plagen. Viele Menschen greifen daher auf verschiedene Produkte zurück, um sich vor Stechmücken zu schützen.
Elektrische Mückenkiller: Insektenlampen mit UV-Licht
Die gängigsten elektrischen Insektenvernichter sind Insektenlampen mit UV-Licht, elektrische Fliegenklatschen und Mückenstecker. Die Geräte mit UV-Licht bestehen aus einer Leuchtstoffröhre, die Insekten anlocken, und einer Fangvorrichtung. Es lassen sich zwei Fangmethoden unterscheiden: Es gibt Modelle mit einer Klebefolie und solche mit einem Hochspannungsgitter. Fliegen die Insekten in das Licht, werden sie entweder an einer Folie festgeklebt oder es wird ein starker Stromschlag ausgelöst, wenn sie die Stromdrähte berühren.
Elektrische Mückenkiller: Elektrische Fliegenklatschen
Eine elektrische Fliegenklatsche sieht einem Tennisschläger ähnlich und funktioniert ebenfalls mit einem Hochspannungsgitter. Wenn der Schalter gedrückt und gehalten wird, entwickelt sich zwischen zwei Elektroden eine Hochspannung von etwa 1.000 Volt. Im Vergleich zu den Insektenlampen, die eher als Fallen fungieren, kann man mit einer elektrischen Fliegenklatsche proaktiv auf Mückenjagd gehen.
Mückenstecker …
… sind meist mit einem Ultraschallpiepser oder Biozidverdampfer ausgestattet und werden direkt in eine Steckdose eingesetzt. Laut Hersteller senden die Geräte Töne im Hochfrequenz- oder Ultraschallbereich aus und sollen so Mücken vertreiben. Allerdings gibt es große Zweifel, dass die Geräte tatsächlich wirksam sind. Biozidverdampfer verströmen ein Insektizid, an dem die Mücken sterben sollen.
Auch hier ist Vorsicht geboten, denn die meisten Modelle setzen auf die Wirkstoffe Prallethrin oder Transfluthrin, die beim Einatmen als Aerosol auch für Menschen mäßig giftig sind. Der Einsatz kann laut Umweltbundesamt daher nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Auch die Hersteller selbst warnen und geben Erste-Hilfe-Hinweise: Kindern oder empfindliche Personen sollten den Stoffen nicht ausgesetzt werden. Auf keinen Fall sollten die Geräte dauerhaft oder in schlecht belüfteten Räumen genutzt werden.
Sicherheitsaspekte elektrischer Mückenkillern
Bei Insektenlampen und Fliegenklatschen sollten Verbraucher vor allem auf die elektrische Sicherheit achten. Bei Geräten für den Hausgebrauch, deren Bemessungsspannung nicht mehr als 250 Volt beträgt, gelten die besonderen Anforderungen der Norm DIN EN 60335–2‑59. Darin sind auch Anforderungen für die Sicherheit „schutzbedürftiger Personen“ und Kinder berücksichtigt. Verbraucher sollten beim Kauf auf eine CE-Kennzeichnung achten. Damit bestätigen Hersteller, dass die gekennzeichneten Waren gemäß der geltenden EU-Richtlinien produziert wurden. Bessere Orientierung bieten Prüfzeichen wie das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und die TÜV-Prüfsiegel, die häufig in Kombination vorkommen.
Darüber hinaus ist es ratsam, Insektenlampen oder elektrische Fliegenklatschen mit einem dichten Schutzgitter zu erwerben. Andernfalls kann es zu schmerzhaften Stromschlägen kommen. „Gerade in Haushalten mit Kindern ist ein Schutzgitter wichtig, damit Kinder nicht aus Neugier mit ihren Fingern oder Gegenständen in das Gerät langen können“, sagt Bühler. „Generell sollten elektrische Mückenkiller immer außer Reichweite von Kindern verwendet und aufbewahrt werden.“ Darüber hinaus sollten Insektenlampen möglichst bruchsicher sein. Eine spezielle FEP-Beschichtung (Fluor Ethylen Propylen) kann verhindern, dass Glassplitter in die Umgebung gelangen, wenn die Lampe bricht.
Umweltwirkungen
Aus Sicht des TÜV-Verbands sollten Verbraucher beim Schutz vor Mückenstichen die Umweltwirkungen solcher Geräte beachten. „Neben Mücken töten Insektenlampen auch nützliche oder sogar geschützte Insektenarten, die vom UV-Licht angezogen werden“, sagt Bühler. Laut Bundesartenschutzverordnung ist das Anlocken, Fangen und Töten von besonders geschützten Tieren mit künstlichen Lichtquellen oder elektronischen Geräten verboten. „Insektenlampen dürfen nur in Innenräumen verwendet werden“, betonte Bühler. „Dennoch werben einige Hersteller mit dem Einsatz ihrer Produkte im Freien.“
Nachhaltiger Mückenschutz
Verbraucher können sich mit einfachen Mitteln vor Mückenstichen schützen. Insektennetze, spezielle Insektentüren oder Vorhänge verhindern, dass die Tiere ins Haus oder in die Wohnung gelangen. Stehendes Wasser ist eine ideale Brutstätte für Mücken. Deshalb ist es empfehlenswert, Regentonnen abzudecken, Untersetzer von Blumentöpfen zu leeren und offenes Wasser im Garten regelmäßig zu tauschen. Wer Pflanzen wie Tomaten oder Minze anbaut, die durch ihren Duft Mücken vertreiben, oder den Fressfeinden der Mücken wie Vögel und Spinnen einen freundlichen Lebensraum bietet, hat auch weniger Probleme mit Mücken.
Sinnvoll gegen Mücken ist es außerdem, helle weite Kleidung zu tragen, weil weiße Textilien weniger anziehend als dunkle auf die Mücken wirken. Ist die Kleidung zu dünn oder zu eng, kann ein Stich trotzdem durch den Stoff erfolgen. Körperteile mit dünnerer Haut wie der Hals, die Hand- und Fußgelenke sollten gut abgedeckt werden.