Im Winter gibt es mehr Herzinfarkte, dies ist schon länger bekannt. Aber jetzt hat eine schwedische Studie hierzu noch einige Details geliefert: Je niedriger die Temperatur und der Luftdruck, je stärker der Wind und kürzer die Sonnenschein-Dauer, desto häufiger kommt es zum Herzinfarkt.
Der Kardiologe Prof. Dr. David Erlinge und sein Team von der Universität Lund in Schweden hat Daten der letzten 30 Jahre ausgewertet: Stationäre Aufnahmen in Schweden mit Verdacht auf Herzinfarkt und die Wetterdaten des Schwedischen Meteorologischen und Hydrologischen Instituts vom betreffenden Tag und Ort. Das Ergebnis zeigt deutlich, dass kalte, windige und düstere Tage mit einem hohen Herzinfarktrisiko verbunden sind. Den größten Einfluss hat die Kälte, das Risiko steigt deutlich, je tiefer das Thermometer sinkt.
Hintergrund: Bei Kälte ziehen sich die Arterien zusammen, und damit steigt der Blutdruck. Im Winter ist er dadurch höher als im Sommer. Die durch die Kälte entstehende Verengung der Arterien belastet das Herz, denn es muss gegen einen größeren Widerstand anpumpen. In der Folge steigt bei kaltem Wetter das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt. Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle sind daher laut Deutscher Hochdruckliga e.V. im Winter deutlich häufiger als in der warmen Jahreszeit.
Übrigens bedeuten diese Erkenntnisse nicht, dass Herzkranke im Winter nicht mehr nach draußen gehen sollten. Im Gegenteil: Bewegung ist immer gut, auch wenn es kalt ist. Nur sollten Spitzenbelastungen vermieden werden wie Schneeschippen oder das Tragen schwerer Lasten. Auf die regelmäßige Blutdruckkontrolle sollte nun ein besonderes Augenmerk gelegt werden, ein gut eingestellter Blutdruck (unter 140/90 mm Hg) ist im Winter wichtig.
Quelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V. www.dgk.de