Zwei Projekte überzeugten die Jury beim Wettbewerb „Unterwegs – aber sicher!“, den der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und der Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit (VDSI) gemeinsam ausschreiben: Die Preisträger Unfallkasse Berlin und Berliner Stadtreinigung sowie die Firma ABS Bonifer GmbH & Co. KG. nahmen die Auszeichnung auf der A+A 2019 entgegen.
Die Unfallkasse Berlin und die Berliner Stadtreinigung erhielten die Auszeichnung für ihren Film „Der Holländische Griff“. Der Film und die Initiative „Berlin nimmt Rücksicht“ dienen dazu, sogenannte Dooring-Unfälle zu verhindern – Verkehrsunfälle, bei denen Autofahrer durch das unvermittelte Öffnen einer Autotür Radfahrer zu Fall bringen. Zwar liegt der Anteil dieser Unfälle laut ADFC bei weniger als zehn Prozent aller Fahrradunfälle, Dooring-Unfälle führen jedoch häufig zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen. Zudem lassen sich diese Art Unfälle recht einfach in den Griff bekommen – im wortwörtlichen Sinn: Der „Holländische Griff“ hilft, derartige Kollisionen zu vermeiden: In den Niederlanden lernen alle Fahranfänger, Fahrzeugtüren mit der rechten Hand zu öffnen, wobei sie automatisch einen Blick nach hinten werfen. Ein Aufkleber der Initiative soll dabei helfen, an dieses einfache Verfahren zu denken.
Die zweite Auszeichnung gilt der ABS Bonifer GmbH & Co. KG für die Einrichtung eines stationären Platzes zum Richten der Lkw-Spiegel: Hier können die Fahrzeugführer vor der Abfahrt vom Firmengelände alle Spiegel mit Hilfe der Spiegeleinstellplanen der BG Verkehr optimal einstellen. Ziel ist es, Unfälle beim Rechtsabbiegen durch gute Sichtfelder zu verhindern. Die beiden Preisträger konnten sich jeweils über ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro freuen.
Über den Wettbewerb
„Unterwegs – aber sicher!“ ist ein gemeinsamer Wettbewerb von DVR und VDSI. Ausgezeichnet werden innovative Projekte, die helfen, Unfälle auf Arbeits‑, Dienst- und Schulwegen oder Transportunfälle im betrieblichen Kontext zu reduzieren. Welche Projekte einen Preis erhalten, bestimmen folgende Kriterien:
- Schutzwirkung: Wie stark verbessert das Projekt die betriebliche Verkehrssicherheitsarbeit?
- Übertragbarkeit: Inwieweit lässt sich das Projekt auch in anderen Unternehmen und Institutionen umsetzen?
- Nachhaltigkeit: Wie stark wirken die Ergebnisse des Projekts über den Wettbewerbszeitraum hinaus?
- Berücksichtigung von Umweltaspekten: Steht das Projekt im Einklang mit den Prinzipien des Umweltschutzes?
- Wirtschaftlichkeit: Wie hoch ist der Aufwand im Vergleich zum erzielten Ergebnis? Eine hohe Wirtschaftlichkeit bedeutet, dass mit den Maßnahmen eine dauerhafte Verbesserung der betrieblichen Verkehrssicherheitsarbeit erzielt wird.
- Kreativität: Wie kreativ und innovativ ist der Wettbewerbsbeitrag?
Der Wettbewerb richtet sich an alle Verantwortlichen in der betrieblichen Verkehrssicherheitsarbeit – zum Beispiel Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unfallversicherungsträger sowie andere betriebliche und überbetriebliche Fachleute. Teilnehmen können auch Personen, die Institutionen wie Schulen, Hochschulen oder Krankenhäuser in Fragen der Verkehrssicherheit betreuen.
Nächste Runde eröffnet
Mit der Auszeichnung auf der A+A 2019 startet gleichzeitig der fünfte Wettbewerbsdurchlauf. Innovative Beiträge können bis zum 30. Juni 2021 eingereicht werden. Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier http://www.vdsi-unterwegs-aber-sicher.de
Hier geht es zum Film „Der Holländische Griff“
Hier finden Sie eine Anleitung für den Spiegel-Einstellplatz von der BG Verkehr