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Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) registriert erste Meldungen über Heuschnupfenbeschwerden im Januar. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) bemerkt schon sehr früh leichten Haselpollenflug. Und am 9. Januar titelt die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) „Die ersten Pollen fliegen schon“ und berichtet von vergleichsweise heftigen allergischen Reaktionen. Allergiker sollten also gewarnt sein.
Aber selbst im November und Dezember vergangenen Jahres traten erste Beschwerden bei auffallend vielen Pollenallergikern auf, berichtet der DAAB. Dieser ermittelt seine Daten über die Internetplattform www.pollentrend.de, auf der Betroffene ihre Beschwerden angeben können. Die Ursachen für das vergleichsweise frühe Auftreten seien ungeklärt, es fehle an flächendeckender und durchgängiger Pollenmessung: Pollenflugmessungen werden Ende Oktober weitgehend eingestellt und es werden nur die meist verbreiteten Pollen gemessen.
Der DAAB beklagt speziell, dass die klassische Pollenflugmessung nicht die Vegetationsänderungen in den vergangenen Jahren berücksichtige, die beispielsweise durch Trends in der privaten Gartenbepflanzung und einer den Klimawandlungen angepassten Baumauswahl in städtischen Bepflanzungen in Augenschein tritt.
Heftige Beschwerden im Januar
Die vom Polleninformationsdienst für Januar berichteten heftigen allergischen Reaktionen erklärt die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) damit, dass Haselnusssträucher und Birken 2013 weniger Pollen produziert haben, als es ihrem natürlichen Rhythmus entspräche. Hinzu komme das milde Klima schon Wochen zuvor. Der ECARF-Experte Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann geht davon aus, dass sich die Phase des starken Pollenflugs 2014 verschoben hat und Hasel- und Birkenpollen voraussichtlich nicht länger, aber in stärkerer Konzentration fliegen werden.
Die Heftigkeit der beschriebenen Reaktionen erklärt Bergmann so: „Zum einen hatten Heuschnupfenallergiker im Januar über mehrere Monate keinen Kontakt mit Pollen und sind diese Allergene nicht mehr gewohnt. Zum anderen kann die Empfindlichkeit der Nase durch vorausgegangene Infekte wie Erkältungsschnupfen oder Grippe stark erhöht sein.“
Pollenflug immer früher
Der Pollenflug hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund des milden Klimas verändert: Je nach Witterung dauert die Pollenflugzeit länger und/oder fängt früher wieder an. Gräser- und Brennesselpollen noch im November und Haselnusspollen bereits im Dezember sind daher nichts Ungewöhnliches mehr.
Das in diesem Jahr ungewöhnlich milde Januar-Klima führt der DWD auf das Atlantiktief Christina zurück, das andererseits in den USA kürzlich eine extreme Kältewelle auslöste.
Wie Sie sich richtig auf die Pollensaison vorbereiten, und weitere allgemeine Tipps für Allergiker, zum Beispiel zur Urlaubsortwahl, oder auch zum Wechselspiel von Pollenallergie und einer Erkältung finden Sie unter:
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