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Den Weg für gesunde Entscheidungen bereiten: Nudging im Unternehmen

iga.Report 38: Nudging im Unternehmen
Den Weg für gesunde Entscheidungen bereiten

Den Weg für gesunde Entscheidungen bereiten
Foto: JWS - stock.adobe.com

Dem Ein­satz des soge­nan­nten „Nudg­ing“ in der Betrieblichen Gesund­heits­förderung und Präven­tion wid­met sich der iga.Report 38. Nudg­ing heißt so viel wie „anstupsen“. Der aktuelle Report zeigt auf, wie Unternehmen ihre Belegschaft auf diese Weise bei Entschei­dun­gen im Sinne der eige­nen Gesund­heit unter­stützen kön­nen. Er enthält Prax­is­beispiele und einen Hand­lungsleit­faden mit Check­liste, um den Nudg­ing-Ansatz sys­tem­a­tisch zu verfolgen.

Viele unbewusste Entscheidungen

Men­schen wird die Eigen­schaft zugeschrieben, freie und ratio­nale Entschei­dun­gen zu tre­f­fen. Ver­hal­tensökonomis­che Stu­di­en zeigen jedoch, dass wir uns häu­fig nicht nur irra­tional, son­dern auch wider die eige­nen Inter­essen ver­hal­ten. Vor allem die vie­len alltäglichen Entschei­dun­gen wer­den häu­fig unbe­wusst oder nach sim­plen Faus­tregeln getrof­fen. 2008 veröf­fentlicht­en Richard H. Thaler und Cass R. Sun­stein ihr Buch „Nudge: improv­ing deci­sions about health, wealth, and hap­pi­ness“. Sie beschreiben darin, wie Nudges (san­fte Stupser) den Men­schen helfen kön­nen, „bessere“ Entschei­dun­gen zu tre­f­fen, ohne sie zu bevormunden.

Dabei wird die Umge­bung, in der eine Entschei­dung getrof­fen wird, so gestal­tet, dass die Wahl der erwün­scht­en Option mit weniger Mühe ver­bun­den ist und somit leichter fällt. Nudg­ing kam bis­lang über­wiegend im Mar­ket­ing zum Ein­satz, aber auch in der Ver­brauch­er- und Umwelt­poli­tik wurde das Konzept bere­its erfol­gre­ich angewen­det. Gesund­heits­förderung und Präven­tion im Betrieb sind weit­ere poten­zielle Hand­lungs­felder. Mit Nudg­ing kön­nte gesün­deres und sicher­heits­be­wusstes Ver­hal­ten in der Arbeit­sumge­bung unter­stützt werden.

Beispiel Kantine

Etwas für die eigene Gesund­heit am Arbeit­splatz zu tun, kann so ein­fach sein. Voraus­ge­set­zt man trifft die richtige Entschei­dung: „Genau daran scheit­ert es aber häu­fig. In der Kan­tine wird die Cur­ry­wurst dem Salat vorge­zo­gen. Statt ein paar Schritte die Treppe zu nehmen, wird der beque­mere Weg mit dem Lift gewählt. Denn die gesunde Entschei­dung kostet etwas Über­win­dung, wis­sen Diana Eich­horn und Ida Ott. Die Autorin­nen des iga.Reports 38 loten die Chan­cen von Nudg­ing für die Präven­tion und betriebliche Gesund­heits­förderung aus und stellen eine Han­dre­ichung mit Tipps, Check­lis­ten und Fall­beispie­len zum Aus­pro­bieren im Unternehmen vor. Sie set­zen sich aber auch kri­tisch mit dem Konzept auseinan­der und haben Kri­te­rien für den Ein­satz ethisch vertret­bar­er Nudges zusammengestellt.

„Viele Fir­men bieten ihren Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­ern schon heute zahlre­iche Ange­bote im Bere­ich der Betrieblichen Gesund­heits­förderung an. Diese erfreuen sich auch großer Beliebtheit, allerd­ings verän­dern sie nicht automa­tisch das alltägliche Entschei­dungsver­hal­ten der Teil­nehmenden“, erk­lären die Autorin­nen. Hier set­zt Nudg­ing an. Ziel sei es, den Men­schen an ihrem Arbeit­splatz die gesun­den Alter­na­tiv­en aufzuzeigen und diese attrak­tiv und ein­fach zu machen. Wichtig ist, dass der Moment der Entschei­dung selb­st verän­dert wird. Der iga.Report 38 ver­an­schaulicht dies anhand ver­schieden­er Praxisbeispiele.

Abmelden statt Anmelden

„Statt sich wie üblich für ein Gesund­heit­sange­bot anmelden zu müssen, kön­nten Unternehmen beispiel­sweise die Teil­nahme ein­er gesamten Abteilung voraus­set­zen, indem für alle Beschäftigten Ter­mine vergeben wer­den. Jed­er, der nicht teil­nehmen möchte, müsste sich dem­nach erst ein­mal aktiv mit dem Gedanken auseinan­der­set­zen und sich dann auch bewusst dage­gen aussprechen“, nen­nen die Ver­fasserin­nen einen von vie­len Ansätzen des Nudg­ing. Wichtig dabei sei, dass nur die „Vorze­ichen“ der Entschei­dung verän­dert wer­den. Die eigentliche Entschei­dung zur Teil­nahme bleibt den Beschäftigten überlassen.

Systematischer Prozess

Für Betriebe, die mit Nudg­ing arbeit­en wollen, bietet sich ein entsprechen­der Prozess an. Dieser set­zt ein sys­tem­a­tis­ches Vorge­hen voraus. Er beste­ht aus ein­er Ziel‑, Analyse‑, Entwick­lungs- und Eval­u­a­tion­sphase. Der iga.Report hält hierzu einen entsprechen­den Hand­lungsleit­faden inklu­sive Check­lis­ten für die Anwen­dung in Unternehmen bereit.

Der iga.Report ist ab sofort hier abrufbar

www.dguv.de

 

 

 

 

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