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Studie: Herzschwäche schadet auch dem Gehirn

Studie schließt Forschungslücke
Ein schwaches Herz schadet auch dem Gehirn

Ein schwaches Herz schadet auch dem Gehirn
Herzschwäche hat auch Auswirkungen auf die Gehirnstruktur. Foto: iKap - stock.adobe.com

Pumpt das Herz zu wenig Blut in den Kör­p­er, wird meist auch das Gehirn nicht aus­re­ichend mit Sauer­stoff ver­sorgt. Bis­lang war unklar, wie sich dies auf die Hirn­struk­tur auswirkt. In Zusam­me­nar­beit mit dem Herzzen­trum Leipzig haben Forsch­er des Max-Planck-Insti­tuts für Kog­ni­tions- und Neu­rowis­senschaften (MPI CBS) nun her­aus­ge­fun­den, was das für das Gehirn bedeutet. 

Etwa 1,8 Mil­lio­nen Men­schen lei­den in Deutsch­land an ein­er Herz­schwäche, auch Herzin­suf­fizienz genan­nt. Sie sind schneller erschöpft und kla­gen bei Belas­tun­gen über Atem­not. Neben diesen bekan­nten Auswirkun­gen auf die Leis­tungs­fähigkeit, wird auch das Gehirn in Mitlei­den­schaft gezo­gen: Wis­senschaftler des MPI CBS haben nun belegt, dass die Dichte der grauen Hirn­sub­stanz sinkt. Beson­ders groß ist der Schaden nach einem Herzinfarkt.

Möglicher Zusammenhang mit Demenz 

„Je schwäch­er das Herz, desto geringer die Dichte der grauen Sub­stanz“, erk­lärt Matthias Schroeter, Leit­er der Forschungs­gruppe für Kog­ni­tive Neu­ropsy­chi­a­trie am MPI CBS, das zen­trale Ergeb­nis der Studie. Beson­ders betrof­fen seien dabei das mit­tlere Stirn­hirn und der soge­nan­nte Pre­cuneus inner­halb der Großhirn­rinde sowie der Hip­pocam­pus. Diese Regio­nen ver­ar­beit­en vor allem Aufmerk­samkeit­sprozesse und Gedächt­nis­in­halte. Und nicht nur das: „Ein Abbau von grauer Sub­stanz in diesen Bere­ichen kann die Entste­hung von Demenz begün­sti­gen“, sagt Schroeter.

Unter­sucht haben die Wis­senschaftler den Zusam­men­hang zwis­chen grauer Sub­stanz und Herz­funk­tion an 80 Patien­ten des Herzzen­trums Leipzig mith­il­fe der Mag­ne­tres­o­nanz­to­mo­gra­phie (MRT) und zweier Fak­toren: Der Menge an Blut, die bei einem Herz­schlag aus­gestoßen wird, und der Konzen­tra­tion eines bes­timmten Hor­mons in der Blut­bahn. Dabei zeigte sich ein sig­nifikan­ter Zusam­men­hang zwis­chen dem Grad der Herzin­suf­fizienz und den Verän­derun­gen in der grauen Substanz.

Aufbau der grauen Hirnsubstanz

Als graue Sub­stanz beze­ich­net man im Gehirn die Gebi­ete, die vor­wiegend aus den Zel­lkör­pern der Ner­ven­zellen beste­hen. Die lan­gen Enden der Ner­ven­zellen, die Ner­ven­fasern, bilden hinge­gen die weiße Sub­stanz. Der bekan­nteste Teil der grauen Sub­stanz ist die Großhirn­rinde, die das Gehirn als äußer­er, zwei bis fünf Mil­lime­ter dick­er Man­tel mit seinen zahlre­ichen Win­dun­gen umgibt. Hier wer­den die eigentlichen höheren geisti­gen Fähigkeit­en des Men­schen – von den Sin­ne­sein­drück­en über Sprache bis zu Kreativ­ität – verarbeitet.

„Bei ein­er Herz­schwäche muss also auch bedacht wer­den, dass dabei die Hirn­struk­tur geschädigt wird“, sagt der Medi­zin­er. Frühere Stu­di­en hat­ten gezeigt, was dem Abbau am besten ent­ge­gen­wirkt: Sport und soziale Aktiv­itäten. „Natür­lich muss man auch die ver­min­derte Herz­funk­tion selb­st behan­deln.“ Soll heißen: Die Ursachen wie Rauchen, Dia­betes oder Adi­posi­tas ange­hen.

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