Eltern laden gerne Bilder ihrer Liebsten hoch, jedoch in den meisten Fällen (56 Prozent), ohne sie vorher um Erlaubnis zu fragen. Das hat eine aktuelle Umfrage des Cyber-Sicherheitsunternehmens McAfee ergeben, in der 1.000 Eltern zu ihrem Verhalten im Internet, speziell zu Online-Posts von Fotos ihrer Kinder, befragt wurden.
Die Ergebnisse zeigen, dass, obwohl sich die Eltern der Risiken bewusst sind, die das Hochladen von Bildern ihrer Kinder ins Internet bedeuten, die Mehrheit nicht zuvor um die Erlaubnis ihrer Kinder fragt. Als Grund gaben 22 Prozent an, ihre Kinder seien zu jung, um vorher gefragt werden zu müssen. Weitere 24 Prozent denken, dass sie grundsätzlich das Recht haben, die Bilder von ihren Kindern auf soziale Netzwerke zu stellen.
Fast zwei Drittel der Eltern (64 Prozent) bekundeten, sich Sorgen zu machen, dass die Bilder ihrer Kinder auf sozialen Netzwerken in die falschen Hände geraten könnten. Dabei sahen die Eltern die größten Risiken bei der Veröffentlichung von Bildern ihrer Kinder im Missbrauch durch Pädophile (42 Prozent), in Bildbearbeitung (41 Prozent) und Identitätsdiebstahl (40 Prozent). Aber auch Cybermobbing und Kidnapping gaben Eltern als Gründe an, vorsichtig mit den Bildern ihrer Kinder umzugehen.
Unter den Eltern, die angaben, Bilder in sozialen Netzwerken zu teilen, gaben Männer an, tendenziell häufiger Bilder von ihren Kindern hochzuladen, sie dabei aber auch manchmal um Erlaubnis zu fragen. Frauen hingegen fragten seltener um die Erlaubnis der Kinder, veröffentlichten aber weniger häufig und nur ausgewählte Bilder von ihnen.
Eltern können sich an diesen Tipps orientieren, um die Gefahren der Online-Welt für ihre Kinder zu vermeiden:
- Erst nachdenken, dann hochladen. Bevor man ein Bild auf Sozialen Netzwerken teilt, sollte man sichergehen, dass nichts in dem Foto als ein Identifizierungsmerkmal verwendet werden kann, wie Geburtstage, sichtbare Adressen, Schuluniformen, finanzielle Daten oder erkennbare Passwörter. Eltern sollten sich immer fragen, ob das, was sie hochladen etwas ist, was sie auch ohne Bedenken einem Fremden zeigen würden.
- Vorsicht bei Ortserkennung. Soziale Netzwerke geben den Ort an, an dem ein Foto hochgeladen worden ist an. Eltern sollten sichergehen, dass diese Funktion ausgeschaltet ist, um nicht ihre aktuelle Position zu verraten. Das hat besondere Priorität, wenn man Bilder außerhalb der eigenen vier Wände hochlädt.
- Die Einstellungen zur Privatsphäre kontrollieren. Eltern sollten Fotos und andere Online-Beiträge nur mit einer erwünschten Zielgruppe teilen. Dienste wie Facebook oder Instagram haben Funktionen, die es erlauben, Beiträge nur mit Leuten zu teilen, mit denen man vernetzt ist.
- Onlineregeln für Freunde und Familie aufstellen. Freunde und Familie sollten über bestimmte Regeln im Umgang mit Bildern von den eigenen Kindern Bescheid wissen. Solche Regeln können ungewollte Situationen verhindern, bei denen ein Familienmitglied Bilder teilt, ohne die Erlaubnis dafür bekommen zu haben.
- Software zum Schutz der Identität verwenden. Je mehr sich die Anzahl der gemeldeten Datendiebstähle häuft, desto größer wird die Gefahr selbst ein Opfer von Identitätsdiebstahl zu werden. Mithilfe geeigneter Software kann man diese Gefahr jedoch vermeiden und aktiv den Missbrauch und Diebstahl der eigenen Identität verhindern.