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Geheimnisvolles braunes Fettgewebe

Gesünder durch Kältereize
Geheimnisvolles braunes Fettgewebe

Geheimnisvolles braunes Fettgewebe
Das sogenannte braune Fettgewebe verbrennt nicht nur Fett, sondern erhöht wahrscheinlich auch die Wirkung des Insulins. Foto: © Dudarev Mikhail - stock.adobe.com

Seit bekan­nt ist, dass nicht nur Säuglinge, son­dern auch Erwach­sene ein Gewebe besitzen, das Fett ver­bren­nen und Wärme pro­duzieren kann, wird unter­sucht, ob die Aktivierung der spezial­isierten Zellen bei der Gewicht­sre­duk­tion helfen kön­nte. Wahrschein­lich ist der Beitrag zur Gewicht­sre­duk­tion zwar doch nicht so hoch, aber möglicher­weise bringt das braune Fettgewebe einen anderen pos­i­tiv­en Nutzen.

Mit dem Begriff „Kör­per­fett“ assozi­ieren wir eigentlich nur neg­a­tives: Übergewicht, unge­sunde Ernährung und Dia­betes zum Beispiel. Aber es lohnt sich, genauer hinzuse­hen, denn der men­schliche Kör­p­er besitzt zwei Fettgeweb­sarten mit unter­schiedlichen Funk­tio­nen: Weißes Fett spe­ichert über­schüs­sige Energie, dient als Wärmeiso­la­tor und pro­duziert ver­schiedene Hor­mone. Ein Über­maß an diesem Fett ist tat­säch­lich ungesund.

Braunes Fettgewebe: geniale Erfindung der Natur

Doch es gibt auch ein soge­nan­ntes braunes Fettgewebe. Im Gegen­satz zum weißen Fett ver­braucht das braune Fett Energie und gibt diese in Form von Wärme ab, wie eine Heizung. Käl­tereize stim­ulieren die Wärme­pro­duk­tion in braunem Fettgewebe. Diese Funk­tion machen sich viele Säugetiere und auch Neuge­borene zur Aufrechter­hal­tung der Kör­pertem­per­atur zunutze. Während man früher dachte, nur Säuglinge besäßen diese innere Heizung, weiß man heute, dass es auch im Kör­p­er von Erwach­se­nen schlum­mert. Doch ver­liert das Gewebe nach und nach an Bedeu­tung, denn seine Masse nimmt kon­tinuier­lich ab.

Keine Wunderwaffe gegen Fettleibigkeit

Schade eigentlich, denn die innere Heizung kön­nte beim Abnehmen helfen. Ein­fach Fett ver­bren­nen und in Wärme umwan­deln, schon schmelzen die Kilos. Doch so ein­fach ist das nicht. Denn zum einen haben Erwach­sene nicht (mehr) viel davon, nur etwa 50 bis 100 Gramm braunes Fett besitzen sie. Und mit dem Alter wird es immer weniger. Zum anderen ist das Gewebe meist inak­tiv, denn so, wie die meis­ten von uns leben, fehlen die Kältereize.

Zwar lässt sich die Aktiv­ität des braunen Fettgewebes durch eine küh­le Umge­bung oder gezielte Käl­tereize erhöhen, doch nicht so effek­tiv, wie es vielle­icht wün­schenswert wäre. Eine im Juli 2017 erschienen Studie zeigt, dass sich lediglich die Hälfte des braunen Fettgewebes stim­ulieren lässt. Außer­dem fan­den die Forsch­er her­aus, dass dies aus­gerech­net bei Übergewichti­gen schlechter gelingt als bei schlanken Men­schen. Ins­ge­samt kann ein aktives braunes Fettgewebe den Energie­ver­brauch nicht so stark erhöhen, dass es beim Abnehmen maßge­blich helfen würde.

Aktivierung des braunen Fettgewebes lohnt sich

Möglicher­weise lohnt es sich den­noch, die kör­pereigene Heizung anzuw­er­fen. Eine neue Studie zeigt, dass sich durch die Aktivierung des Wärmegewebes die Insulin­wirkung erhöht. Zur Erin­nerung: Bei Men­schen mit einem metabolis­chen Syn­drom oder einem Prä­di­a­betes reagieren die Muskelzellen schwäch­er auf das Insulin als es die Kör­perzellen Gesun­der tun (Insulin­re­sistenz), zudem find­en sich bei ihnen krankhaft erhöhte Insulin­spiegel im Blut­serum. Das deutsch-öster­re­ichis­che Forscherteam kon­nte zeigen, dass sich durch die Kälte-Stim­ulierung des braunen Fettgewebes die Insulin­sen­si­tiv­ität verbessert und Zuck­er ver­stärkt in die Muskelzellen aufgenom­men wird. Die Insulin­sekre­tion wird dabei nicht erhöht.

Pflegen Sie einen thermogenen Lebensstil

Es lohnt sich daher, die kör­pereige­nen braunen Zellen wachzuk­itzeln. Experten der Uni­ver­sität in Kiel, die das geheimnisvolle Gewebe eben­falls unter­suchen, empfehlen dafür einen „ther­mo­ge­nen Lebensstil“. Das bedeute, sich ab und an aus der Tem­per­atur-Kom­fort­zone her­aus zu begeben. So solle man beispiel­sweise das Wohnz­im­mer mal nur auf 19 Grad Cel­sius erwär­men, nach ein­er war­men Dusche das Wass­er kurz auf Kalt stellen und auch im Win­ter öfter nach draußen gehen.

Ein­fach mal Kälte spüren, so dass die kör­pereigene Heizung in Gang kommt. Und das am besten regelmäßig!

Quelle: DGK

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