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Schweißarbeitsplätze: Risiko durch indirekte Bestrahlung

BAuA-Forschungsbericht zu Gefahren beim Schweißen
Indirekte Bestrahlung vermeiden

Indirekte Bestrahlung vermeiden
Schweißer sind direker und indirekter künstlicher UV-Strahlung ausgesetzt. Foto: Kzenon - stock.adobe.com

Schweißer tra­gen bei ihrer Arbeit Schutzbrillen oder ‑visiere und geeignete Schutzk­lei­dung, um sich vor der direk­ten Bestrahlung durch kün­stliche UV-Strahlung zu schützen. Ein Bericht der Bun­de­sanstalt für Arbeitss­chutz und Arbeitsmedi­zin (BAuA) zeigt nun, dass auch indi­rek­te Bestrahlun­gen die Sicher­heit und Gesund­heit der Arbeit­nehmer gefährden kön­nen. Die Forsch­er iden­ti­fizierten unter anderem reflex­ion­sarme Mate­ri­alien für einen besseren Schutz.

Noch kaum beachtetes Zusatzrisiko 

Im Ver­gle­ich zu vie­len anderen Arbeits­bere­ichen sind Schweißar­beit­splätze in hohem Maß kün­stlich­er UV-Strahlung aus­ge­set­zt. Der BAuA-Forschungs­bericht „Reflex­ion und Trans­mis­sion von kün­stlich­er optis­ch­er Strahlung an Schweißar­beit­splätzen“ rückt nun die Gefahr indi­rek­ter Bestrahlung beim Schweißen in den Fokus: Neben direk­ten Expo­si­tio­nen gegenüber kün­stlich­er UV-Strahlung aus Quellen wie dem Schweißlicht­bo­gen kön­nen an entsprechen­den Arbeit­splätzen auch indi­rek­te Bestrahlun­gen durch reflek­tierte oder trans­mit­tierte UV-Strahlungsan­teile zu ein­er Gefährdung der Sicher­heit und Gesund­heit der Arbeit­nehmer führen. Während direk­te Expo­si­tio­nen rel­a­tiv gut erforscht sind, wur­den die poten­ziellen Expo­si­tion­ser­höhun­gen auf­grund indi­rek­ter UV-Bestrahlung jedoch bis­lang kaum beachtet.

Starke und schwache Reflektoren

Die Forsch­er der BAuA ver­fol­gten unter anderem das Ziel, reflex­ion­sarme Mate­ri­alien und Wan­danstriche zu iden­ti­fizieren. Reflex­ion­s­mes­sun­gen mith­il­fe eines neu entwick­el­ten Feld­go­niore­flek­tome­ters an diversen Ober­flächen am Schweißar­beit­splatz zeigten, dass Sty­ro­por, zwei exem­plar­isch aus­gewählte Fliesen, Beton sowie glänzende Met­alle beson­ders starke UV-Reflek­toren sind. Bauholz sowie Holzw­erk­stoffe reflek­tierten hinge­gen nur ger­ingfügig UV-Strahlung. Bei der Gefährdungs­beurteilung ist dabei ins­beson­dere die hohe mit­tlere UV-Reflek­tiv­ität eines elek­troop­tis­chen Schweißer­schutz­fil­ters von 22 Prozent zu berücksichtigen.

UV-Schutzfaktor angepasst

In ihrem Forschungs­bericht entwick­el­ten die Forsch­er darüber hin­aus einen angepassten UV-Schutz­fak­tor für Schweißar­beit­splätze. Dieser basiert auf spek­tralen Trans­mis­sion­s­mes­sun­gen ein­er repräsen­ta­tiv­en Auswahl von 19 Schweißer­schutzbek­lei­dun­gen sowie spek­tral­ra­diometrischen Ergeb­nis­sen eines weit­eren Forschung­spro­jek­tes. Zudem fan­den die Forsch­er eine Unab­hängigkeit dieses UV-Schutz­fak­tors von der Licht­bo­gen­leis­tung. Hier­auf basierend ließen sich ins­ge­samt sieben UV-Stan­dard­e­mis­sion­sspek­tren für Bau- und Edel­stahl sowie für Alu­mini­um bei ver­schiede­nen Schweißar­beit­splätzen ableiten.

Ein Großteil der unter­sucht­en Schweißer­schutzbek­lei­dun­gen, ins­beson­dere die mit mit­tleren und hohen Flächen­dicht­en, boten dabei aus­re­ichen­den Schutz vor kün­stlich­er UV-Strahlung. Ein Ver­gle­ich mit ihren solaren UV-Schutz­fak­toren (UPF), die bei den betra­chteten Stoff­proben als Worst-Case-Abschätzung dienen kön­nen, zeigte die Notwendigkeit ein­er Evaluierung des UV-Schutz­fak­tors für Schweißar­beit­splätze sowie weit­erge­hen­der Forschung auf.

Der baua:bericht 20190807 „Reflex­ion und Trans­mis­sion von kün­stlich­er optis­ch­er Strahlung an Schweißar­beit­splätzen” (Ste­fan Bauer und Gün­ter Ott; Dort­mund: Bun­de­sanstalt für Arbeitss­chutz und Arbeitsmedi­zin 2019; 1. Auflage; 110 Seit­en; DOI: 10.21934/) kann im PDF-For­mat herun­terge­laden wer­den unter www.baua.de/publikationen.

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