Der internationale Anbieter von Lösungen zur Höhensicherheit und Absturz- sicherung Capital Safety schuf kürzlich in Hamburg die Möglichkeit, sicheres Arbeiten in der Höhe und in der Tiefe zu trainieren. Auf 700 m² erwartet Kunden ein hohes Windrad und ein tiefer Schacht. „Sicherheitsbeauftragter“ war dort.
Michael Köhmstedt
Die statistischen Zahlen der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) klingen zunächst nicht so dramatisch: 2012 geschahen 30 Unfälle bei Arbeiten an Windkraftanlagen und elf davon bei Arbeiten in der Höhe. Jedoch trügen sie, wie Jürgen Dembski vom Fachbereich BK-Ermittlungen und Statistik der Genossenschaft vermutet: „Die tatsächlichen Werte liegen wahrscheinlich höher, da anhand der Unfallbeschreibung eine zweifelsfreie Zuordnung nicht in jedem Fall möglich ist.“ Aber bereits die Zahlen der BG ETEM deuten auf einen Anstieg der Unfälle hin; 2011 waren es noch 21 bei Arbeiten an Windkraftanlagen und vier davon in der Höhe. Schulungsbedarf ist also gegeben, damit diese Quoten nicht noch weiter ansteigen.
Capital Safety ist einer der Weltmarktführer im Bereich Absturzsicherung. Das Unternehmen mit Hauptsitz in den USA bietet unter den Marken „DBI-Sala“ und „Protecta“ eine umfassende Produktpalette zur Höhensicherheit und Absturzsicherung an. Auf seine Innovationskraft ist das Unternehmen besonders stolz: „In diesem Monat (Juni) bringen wir beispielsweise neun Neuheiten auf den Markt“, sagt Stefan Haase, Country-Manager Deutschland, Österreich und Schweiz bei Capital Safety. Viele Produkte werden derzeit an den deutschen Markt angepasst – nicht zufällig, denn das Unternehmen hat kürzlich seine Präsenz hierzulande deutlich verstärkt.
Ein zweites Standbein von Capital Safety ist die Schulung von Arbeitern, die beispielsweise Windkraftanlagen errichten und warten oder sich in tiefe Schächte und Behälter abseilen müssen. Für sie hat der Spezialist nun ein großes Indoor-Trainingscenter in Hamburg errichtet. „Hier können wir Menschen gezielt für das sichere Arbeiten in der Höhe und Tiefe trainieren, und das unabhängig von Wind und Wetter und unter realistischen Bedingungen“, erklärt Trainings- und Service- Manager Mike Jadatz. Realistisch bedeutet, dass der Höhensicherheitsspezialist in die weitläufige Halle den kompletten oberen Part einer Windkraftanlage samt Rotor-nabe, Turm und Rotorblattansätzen installiert hat.
Entsprechend wurde für das Abseilen in Tiefen ein Schacht geschaffen, der in einen breiten Unterbau mündet. „Damit lässt sich sehr gut das Arbeiten in beengten Räumen simulieren“, erklärt Jadatz. „Den Unterbau können wir durch einsteckbare Trennwände zonieren und so unterschiedlich Kanalverläufe nachempfinden – von geradlinig bis extrem gewunden.“ Die Übungen „unter Tage“ werden per Video aufgezeichnet. So könne man das Geschehen in der Enge im Nachhinein ganz in Ruhe und eingehend analysieren, meint der Capital-Safety-Fachmann.
Die Trainingshalle im Hamburger Nordwesten beherbergt außerdem eine DBI- Sala- und Protecta-Produktschau. Fachhändler können ihren Kunden dort somit ein umfassendes Bild der Möglichkeiten des internationalen Anbieters präsentieren. Und es kommt eine Dienstleistung hinzu: Ein externer Partner von Capital Safety unterhält eine Prüfwerkstatt auf dem 700 m² Areal. „Er führt die vorgeschriebenen Sicht- und die eingehenden mechanischen Prüfungen an Absturz- sicherung und Schutzausrüstung aus“, erklärt Stefan Haase. „Arbeiter, die zum Training hierher kommen, können bei uns praktischerweise ihre Ausrüstung direkt zur Prüfung abgeben – unabhängig von welchem Hersteller diese ist.“
In Hamburg, so scheint es, hat Capital Safety alle Facetten der Höhensicherung abgedeckt, von der Ausrüstung über die Schulung daran bis zu deren Prüfung. Stefan Haase definiert das Ziel: „Mit diesem Komplettangebot wollen wir in Deutschland einen ähnlich guten Stand erreichen wie in Frankreich oder Großbritannien.“
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