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„Facial features“, also die Gesichtszüge, sind bei jedem unterschiedlich. Größe und Form von Kopf, Nase und Augen sowie Position der Ohren variieren von Mensch zu Mensch. Gemeinsam haben viele Berufstätige aber, dass sie bei der Arbeit eine Schutzbrille tragen müssen. Augen sind das wichtigste Sinnesorgan des Menschen für seine Orientierung. Der Bruchteil einer Sekunde, ein springender Funke oder ein Splitter können das Leben einschneidend verändern. Dabei lassen sich die Augen leicht schützen. Wie es richtig geht und wie dabei die Anforderungen an den jeweiligen Nutzer optimal berücksichtigt werden können, demonstrieren führende Anbieter im Rahmen der A+A 2015 in Düsseldorf.
Waren Schutzbrillen ursprünglich ausschließlich zum Schutz vor Licht, Chemikalien, Staub, Funken und Splitter konzipiert, gibt es heute schon Schutzbrillen, die Daten lesen können. Ungeachtet ihres Funktionsumfanges gilt aber vorrangig: Brillen müssen zusätzlich zum Schutz erst einmal praktisch und bequem sein – nicht nur für den Träger, sondern auch für den Arbeitgeber in der Beschaffung. Am besten ist eine Größe für alle, Motto „one size that fits all“. Mit diesem Fokus entwickeln die Spezialisten ihre Modelle und bieten heute eine Bandbreite an Multifunktionsbrillen mit teilweise sehr sportlichem Design. Dabei orientieren sie sich an der Frage, was der Nutzer von einer modernen Schutzbrille erwartet. Denn neben Schutzfunktion und Passform spielt Komfort vor allem bei längerem Tragen und schweißtreibender Arbeit eine große Rolle. Schließlich dürfen die Brillen, auch wenn man nach unten schaut, nicht von der Nase rutschen. Bei Korrektions- und Sonnenbrillen kann der Kunde zwischen unzähligen Modellen beim Optiker auswählen. Zusätzlich justiert dieser noch die Bügel und den gesamten Sitz, so dass die Brille weder klemmt noch zu viel Spiel hat.
Die Auswahlkriterien
Genau darin besteht der wesentliche Unterschied zu gesetzlich für viele Tätigkeiten vorgeschriebene Schutzbrillen. Der Fokus liegt primär auf der Funktion, erst sekundär auf Tragekomfort und Aussehen. Die Auswahl ist nicht so umfangreich wie bei modischen Brillen. Beschaffer und Träger wählen in der Regel nach vier Gesichtspunkten aus:
- Vor welcher Gefahr muss die Brille schützen?
- Eine Passform für viele unterschied-liche Köpfe.
- Wie wirksam und beständig ist die Antibeschlag-Beschichtung?
- Wie widerstandsfähig sind die Linsen/Gläser?
Aus dem Gefährdungsprofil ergibt sich, gegen welche Gefahren der Mitarbeiter geschützt werden muss. Brillen sollen die Augen vor schädlichen Einflüssen wie Licht, Strahlung, Staub, Splittern, Chemikalien oder Regen bewahren. Am häufigsten werden Schutzbrillen genutzt, die vom Gestell her wie normale optische Brillen aufgebaut sind und mittels Bügel über den Ohren fixiert werden. Vollsichtbrillen schließen die Augenpartie mittels eines weichen Dichtmaterials komplett ab, sie werden mit einem Kopfband befestigt. Überbrillen (aber auch andere Modelle) kann man über der Korrektionsbrille tragen. Auch sie werden mittels Kopfband fixiert.
Die Passform
„Adjustability is key“, sagt Ron Schilderman von 3M Solutions. Denn nur eine gut sitzende Brille wird auch gerne getragen und schützt somit zuverlässig. Das beginnt bei einer weichen, ergonomischen Stirnauflage, so beschreibt es Gerhard Dietl von Uvex. Das geht weiter bei den Bügeln. Hier wird zusehends das amerikanische Modell bevorzugt. Die geraden Versionen verursachen keine Druckstellen und passen auf alle Köpfe, egal wie groß sie sind oder wo die Ohren liegen. 3M beispielsweise hat das „SecureFit“-System mit der so genannten „Temple Pressure Diffusion Technology“ und dem „Warp around lens design“ entwickelt, damit Stirn und Seiten optimal geschützt sind. Die speziellen weichen Bügelenden sorgen für sicheren Sitz, ohne zu drücken. Dass die Bügel extrem flach ‚sind wie beispielsweise bei der Dräger Schutzbrille „X‑pect 8310“, sorgt für hohen Tragekomfort – vor allem auch in Kombination mit Helm und Gehörschutz.
Für gebogene Bügel gibt es beispiels-weise bei Uvex die variable Bügelnei-gung mit fünf Rasterstufen, die eine individuelle Anpassung und somit eine optimale Abdeckung des Augenraumes ermöglicht. Die Bügel lassen sich aber auch individuell in der Länge verstellen. Über die Bügelflexzone passt sich die Brille breiten und schmalen Köpfen an. „Last but not least“ sollte die Brille für dauerhaften Komfort möglichst leicht sein, weich auf der Nase sitzen und nicht rutschen. Die „super g“ von Uvex wiegt beispielsweise lediglich 18 Gramm. Als Material für die leichten, aber langlebigen Gläser werden in der Regel bruchfeste Polycarbonatscheiben genutzt.
Unterschiedliches Anforderungs-profil, unterschiedliche Formen
So unterschiedlich wie die Branchen sind auch die Anforderungen und somit die Formen und Details von Brillen. Schmerler zum Beispiel hat sich auf Schweißschutzbrillen spezialisiert. „Diese Art von Brille mit echtem Glas ist äußerst zweckmäßig, weil das Glas kratzbeständig ist“, sagt Geschäftsführer Axel Rühlemann. Der Besucher der A+A 2015 wird sich davon überzeugen können, dass es Schweißschutzbrillen in allen möglichen Versionen gibt: Bügelbrillen, Vollsichtbrillen, Schutzschild, Korbbrillen (wie Schwimmbrillen), Schraubringbrillen mit Lederwulstpolstern oder Modelle mit hochklappbaren Schweißschutzgläsern. Auch das französische Unternehmen Bollé Safety bietet Schweißerbrillen mit Mineralglas an. Es filtert 100% UV- sowie IR-Strahlung und 95% des sichtbaren Lichtes. Die Scheiben lassen sich bei beiden Herstellern leicht auswechseln. Das wird in der Branche häufig genutzt. Axel Rühlemann: „30% unseres Umsatzes im Schweißschutz machen wir mit Austauschgläsern.“
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Brille mit durchgehendem Glas immer beliebter wird, hat Ron Schilderman (3M) beobachtet. Sie schützt durch ihre abgerundete Form sehr gut und bietet zudem ein großes Sichtfeld.
A+A 2015: 27. bis 30. Oktober
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