Gesetzlich Versicherte können alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening durchführen lassen. Eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) ergab, dass aber nur jeder Fünfte die Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nimmt – obwohl Hautkrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland darstellt!
Bundesweit nahmen im Jahr 2018 etwa 19,7 Prozent ein Screening bei ihrem Haus- oder Hautarzt in Anspruch, 2019 waren es knapp 19 Prozent. Im Vergleich zu den Vorjahren liegen die Screening-Zahlen auf einem ähnlichen Niveau: Auch von 2015 bis 2017 ging nur etwa jeder Fünfte zur Vorsorge.
„Dabei ist Hautkrebs mit jährlich über einer Viertelmillion Neuerkrankungen die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Und es gilt: Je früher Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen”, sagt Tim Steimle, Leiter des Fachbereichs Arzneimittel bei der TK. „Wer einen Verdacht hat, weil sich zum Beispiel Flecken auf der Haut neu bilden oder Flecken sich verändern, sollte unbedingt seinen Hausarzt oder Dermatologen aufsuchen.”
Kleidung und ausreichend Sonnencreme schützen
Der Gesundheitswissenschaftler Prof. Dr. Gerd Glaeske von der Universität Bremen ergänzt mit Blick auf die Jahreszeit: „Gerade jetzt im Sommer, wenn wir viel draußen sind – durch die Corona-Pandemie vielleicht noch mehr als sonst – ist es sehr wichtig, sich mit Kleidung und ausreichend Sonnencreme zu schützen, um das Risiko zu minimieren. Dass gute Sonnencreme dabei nicht teuer sein muss, haben unsere aktuellen Untersuchungen für Stiftung Warentest gerade wieder gezeigt.”
Spitzenreiter Sachsen, Schlusslicht Berlin
Die Datenauswertung zeigt regionale Unterschiede: Spitzenreiter bei den Screenings ist Sachsen, hier gingen 21,9 Prozent (2018) und 21 Prozent (2019) zur Hautkrebsvorsorge. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit 21 Prozent (2018) und 20,5 Prozent (2019). In Berlin liegen die Werte in beiden Jahren unter 17 Prozent. Von den Hauptstädtern ging damit nur etwa jeder Sechste in einem Jahr zur Vorsorge.