Schlechte Sicht ist gerade im Winter im Straßenverkehr eine häufige Unfallursache. Im Dunkeln besonders gefährdet sind Fußgänger und Radfahrer. Sie werden nicht oder viel zu spät erkannt.
Mit Signalwesten bekleidete Fußgänger werden bei schlechten Sichtverhältnissen noch aus einem Abstand von über 130 Metern gesehen, dunkel gekleidete Personen erst aus 25 Metern. Das Fatale: Bei einer innerorts erlaubten Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern kommt ein Auto erst nach rund 28 Metern zum Stehen – bei einer Vollbremsung.
Aus diesem Grund empfiehlt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR) helle Kleidung zu tragen. Noch effektiver sind reflektierende und fluoreszierende Materialien. Wer zu Fuß unterwegs ist und Reflektoren trägt, wird schneller gesehen, bis zu 140 Meter früher. In vielen Kleidungsstücken sind Reflektoren bereits eingearbeitet. Wer sie ergänzend kauft, sollte wissen: Autofahrende nehmen zuerst die untere Körperhälfte wahr. Deshalb sind Reflexbänder besonders empfehlenswert. Ob reflektierendes Sicherheitszubehör und Kleidung wirken, erkennen Verbraucher an der Bezeichnung DIN EN 13356. Leuchtflächen auf Schultaschen tragen das Kennzeichen DIN 58124.
Auf eine gute Sichtbarkeit kommt es auch bei Rad Fahrenden an. Eine intakte Beleuchtung des Fahrrads und Reflektoren sind das A und O. Vor der Fahrt heißt es deshalb: die Lichtanlage kontrollieren. Zusätzlich können sich auch Rad Fahrende mit reflektierender Kleidung schützen. Sicherheitswesten erhöhen die Sichtbarkeit und die Sicherheit. Die Weste sollte die Norm EN ISO 20471 erfüllen.
Schlechte Sicht in der kalten Jahreszeit ist einer der Gründe, warum Fußgänger doppelt so häufig als in wärmeren Zeiten schwer verunglücken. Darauf wies die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) bei Vorstellung ihrer Aktion „Mit Sicherheit durch den Winter“ hin. Die Botschaft der Orthopäden und Unfallchirurgen in der dunklen Jahreszeit an Fußgänger lautet: „Seid achtsam und gut sichtbar im Straßenverkehr.