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So werden Büros leiser

Lärmschutz
So werden Büros leiser

So werden Büros leiser
Foto: Anja Greiner Adam-Fotolia.com
Von wegen ruhig: Lärm zählt zu den häu­fig­sten Prob­le­men an Büroar­beit­splätzen. Das monot­o­ne Klack­en der Tas­tatur kann eben­so ner­ven wie die ständi­gen Tele­fonate der Kol­le­gen. Auch Druck­er und Kopier­er machen oft höl­lis­chen Lärm und erzeu­gen Stress. Mit ein paar Tricks wird’s im Büro leiser.

Sab­ri­na M. ver­sucht seit zwei Stun­den Ange­bote zu schreiben. Doch bish­er hat sie noch nicht viel zu Papi­er gebracht. Trotz­dem fühlt sie sich erledigt wie nach einem ganzen Arbeit­stag. Kein Wun­der, denn um sie herum ist der Lärm fast unerträglich. Wie immer am Monat­sende läuft der Druck­er heiß. Jed­er in der Abteilung braucht seine Berichte. Und der neue Kol­lege nebe­nan ist eine wahre Quas­sel­strippe. Er tele­foniert laut und end­los. Und dann haben heute auch noch die Umbauar­beit­en in der Etage darüber begonnen …
Miteinan­der zu kom­mu­nizieren ist für manche Arbeit­sprozesse zwar notwendig, kann aber auch Stress und Unwohl­sein verur­sachen. Je mehr Per­so­n­en in einem Büro sitzen, desto lauter wird es, ger­ade in Büroland­schaften. In Mehrper­so­n­en- oder Großraum­büros zählen zu den typ­is­chen Lär­mquellen an Büroarbeitsplätzen:
  • Gespräche zwis­chen Kollegen,
  • alte Com­put­er,
  • Bürogeräte wie Druck­er und Kopierer,
  • Tele­fone und Telefongespräche,
  • Kli­maan­la­gen, aber auch
  • Straßen­lärm oder
  • Geräusche aus anderen Räu­men im Gebäude.
Geräusche wer­den übri­gens je nach Tages­form – und oft auch indi­vidu­ell – entwed­er kaum wahrgenom­men oder als Störun­gen emp­fun­den. Auch das Alter kann eine Rolle spie­len. Denn im Alter verän­dert sich das Gehör.
Neg­a­tive Auswirkun­gen von laut­en Büroräumen
Bürogeräusche schädi­gen zwar nicht das Gehör, doch sie kön­nen ganz schön auf die Ner­ven gehen und belas­ten. Während der eine in aller Ruhe weit­er­ar­beit­et, fühlt sich ein ander­er durch Geräusche in der Umge­bung belästigt.
Jed­er reagiert anders darauf. Ob die Geräuschkulisse als störend emp­fun­den wird, hängt unter anderem von der Art der Tätigkeit ab. Bei Rou­tinetätigkeit­en wird Lärm oft weniger störend emp­fun­den, als wenn man mit ein­er anspruchsvollen Auf­gabe beschäftigt ist.
Was passiert, wenn es im Büro zu laut wird?
  • Die Konzen­tra­tion lässt nach.
  • Die Leis­tungs­fähigkeit ver­ringert sich.
  • Aufmerk­samkeit und Reak­tion­szeit sinken.
  • Denkprozesse laufen langsamer ab.
  • Die Fehler­häu­figkeit nimmt zu.
  • Die Stresshormone erhöhen sich.
  • Das veg­e­ta­tive Ner­ven­sys­tem wird beeinflusst.
  • Blut­druck und Herzfre­quenz steigen.
Ein ständig erhöhter Schallpegel im Büro ist also ein nicht zu unter­schätzen­der Aus­lös­er von Stress und seinen Fol­gen. Auf lange Sicht kann die Lärm­be­las­tung krank machen.
Lästige Geräusche oder schon Lärm?
Laut­stärke wird in Dez­i­bel (dB) gemessen. Die geset­zlichen Gren­zw­erte sind eben­falls in Dez­i­bel angegeben.
Der Schallpegel in Büros sollte laut der Arbeitsstät­ten- und Bild­schirm­platzverord­nung bei wis­senschaftlichen Tätigkeit­en 55 dB nicht über­schre­it­en. Für die Dat­en- und Tex­ter­fas­sung sind höch­stens 70 dB emp­fohlen. Diese Richtwerte gel­ten als Tages-Durch­schnittspegel. Eine Über­schre­itung zwis­chen­durch gibt es immer ein­mal. Schon eine nor­male Unter­hal­tung bringt es beim Abstand von einem Meter auf einen Schallpegel von rund 60 dB. Allerd­ings addieren sich Geräusch­pegel nicht. Ein Gespräch mit 60 dB und ein Com­put­er in Betrieb mit 40 dB erzeu­gen also keine 100 dB. Der Wert steigt nur ger­ing über die 60 dB.
Com­put­er und Bürogeräte kön­nen leise oder laut sein. Bei der Ver­gabe des Blauen Engels spie­len deshalb auch die Geräus­che­mis­sio­nen eine Rolle. Danach sollte ein Com­put­er im Leer­lauf­be­trieb 38 dB und bei aktiviert­er Fest­plat­te 42 dB nicht über­schre­it­en. Die Werte eines Bürogerätes ste­hen in den Herstellerangaben.
Damit das müh­same Suchen nach den Werten der Geräus­che­mis­sion nicht länger nötig ist, schla­gen Forsch­er vor, die Geräte in sieben Geräuschk­lassen einzuteilen. A wäre dann das beste Lev­el und G das schlecht­este. Die Klas­si­fizierung, wie man sie schon von Haushalts­geräten ken­nt, soll es Einkäufern und Nutzern ein­fach­er machen, Geräte inner­halb ein­er Pro­duk­t­gruppe – also Druck­er mit Druck­er, PC mit PC – miteinan­der zu vergleichen.
Bei den akustis­chen Belas­tun­gen im Büro muss man unter­schei­den zwis­chen lästi­gen Geräuschen und Lärm. Neben der Laut­stärke ist vor allem aber auch die Nach­hal­lzeit ein Prob­lem. Beson­ders nervig ist es, wenn Geräusche lange nach­hallen. Je schneller man ein Geräusch nicht mehr hören kann desto bess­er. Deshalb soll­ten Büros so aus­ges­tat­tet sein, dass Geräusche „geschluckt“ werden.
Kleine und große prak­tis­che Lösungen
Ohrstöpsel als per­sön­liche Schutzaus­rüs­tung sind nur sehr bed­ingt eine Lösung, um in Ruhe im Büro arbeit­en zu kön­nen. Doch für eine bes­timmte Zeit und mit ein­er Rufum­leitung des Tele­fons kön­nen sie schon ein­mal entlasten.
Vor allem aber bauliche, tech­nis­che sowie organ­isatorische Maß­nah­men kön­nen dazu beitra­gen, dass es im Büro leis­er wird. So sollte man schon bei der Raum­bele­gung darauf acht­en, dass der Platz zwis­chen den Arbeit­splätzen groß genug ist.
In Großraum­büros mit großen Fen­ster­fron­ten heißt es: Viel hil­ft viel. Je mehr Lösungsvorschläge berück­sichtigt wer­den, desto ruhiger sollte es wer­den. Hier eine Auswahl von Lösun­gen, die sich in der Prax­is bewährt haben:
Absorbierende Tren­nwände „schluck­en“ vor allem die Geräusche in näch­ster Nähe, wie etwa das Tas­ten­klack­ern des direkt nebe­nan sitzen­den Kollegen.
Spezielle Wand- und Deck­en­beläge sowie abge­hängte Deck­ensegel fan­gen die Geräusche ein, die im Raum rumschwirren.
Stoff­be­zo­gene Möbel und schalldämpfende Schrank­fron­ten unter­stützen den Effekt der däm­menden Wände und Decken.
Tep­pich­bo­den, Vorhänge oder Lam­mel­len­stores tra­gen dazu bei, dass der Schall wed­er vom Boden noch von der Fen­ster­front zurück­ge­wor­fen wird. Außer­dem sind durch den Tep­pich Schritte kaum zu hören.
Raumteil­er und Schränke kön­nen auch nachträglich mit absorbieren­dem Mate­r­i­al bezo­gen wer­den. So gibt es zum Beispiel spezielle Folien, die mit winzi­gen Löch­ern per­fori­ert sind. Dadurch wer­den Geräusche deut­lich gedämmt.
Andere ver­suchen akustis­che Störun­gen mit akustis­chen Sys­te­men zu bekämpfen. Der Fach­be­griff dafür lautet Sound­mask­ing. Dabei übertönt ein gle­ich­mäßiges Hin­ter­grundgeräusch die vie­len Einzel­geräusche. Der kaum wahrnehm­bare Geräuschtep­pich verdeckt alle leisen, stören­den Geräusche.
Mit Schall isolieren­den Unter­la­gen oder Schallschutzhauben lässt sich der Lärm etwa von Druck­ern reduzieren. Bess­er ist es jedoch, Druck­er und Kopier­er in einem sep­a­rat­en Raum unterzubringen.
Einen Extra­raum sollte es auch für Besprechun­gen, konzen­tri­ertes Arbeit­en oder lange Tele­fonate geben.
Eine Anweisung, Mobil­tele­fone auf Vibra­tion zu schal­ten, ver­hin­dert ständi­ge Klingelgeräusche.
Muss im Büro häu­fig tele­foniert wer­den, sollte über den Ein­satz von Head­sets nachgedacht wer­den, denn die Tele­fonieren­den sprechen damit nachgewiesen­er­maßen leiser.
Und nicht nur für die Ohren, son­dern auch für die Augen und das Wohlbefind­en all­ge­mein, sind Pflanzen im Büro nüt­zliche Helfer. In ihren Blät­tern ver­fängt sich der Schall und hallt weniger nach.
Bet­ti­na Brucker
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