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Asbest immer noch häufigste Todesursache bei den Berufskrankheiten

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
Weniger Arbeitsunfälle im Jahr 2019

Weniger Arbeitsunfälle im Jahr 2019
Zwar sank die Zahl der Unfälle, aber immer noch 332 Menschen starben im Jahr 2019 bei Arbeitsunfällen im beruflichen Kontext (Foto: © Halfpoint – stock.adobe.com)

Weinger Men­schen erlit­ten im Jahr 2019 einen Unfall bei der Arbeit als im Jahr zuvor. Das geht aus ein­er Erhe­bung der Beruf­sgenossen­schaften und Unfal­lka­ssen her­vor, die ihr Ver­band, die Deutsche Geset­zliche Unfal­lver­sicherung (DGUV), veröf­fentlicht hat.

Erst­mals weist die DGUV für das Jahr 2019 auch geson­dert die Zahl der „Arbeit­sun­fälle im beru­flichen Kon­text” aus. Diese Zusatz­in­for­ma­tion erlaubt einen dif­feren­ziert­eren Blick auf die ver­schiede­nen Ver­sicherten­grup­pen. In die Kat­e­gorie „Arbeit­sun­fälle im beru­flichen Kon­text” fall­en alle Unfälle, die Beschäftigte und Unternehmer erlit­ten haben. Andere Ver­sicherten­grup­pen – zum Beispiel ehre­namtlich Tätige, Nothelfer oder Reha­bil­i­tanden – sind darin nicht berücksichtigt.

Arbeit­sun­fälle im beru­flichen Kontext

Allein im beru­flichen Kon­text ereigneten sich im Bericht­s­jahr 811.722 Arbeit­sun­fälle. Je 1.000 Vol­lar­beit­er sind das rund 23,9 Arbeit­sun­fälle. Die sta­tis­tis­che Größe eines Vol­lar­beit­ers entspricht dabei der Zahl der Arbeitsstun­den, die eine durch­schnit­tliche, in Vol­lzeit tätige Per­son im Jahr gear­beit­et hat. Das Risiko einen Unfall bei der Arbeit zu erlei­den, sank damit im Ver­gle­ich zu 2018 um 1,4 Prozent. Einen tödlichen Aus­gang nah­men 332 Arbeit­sun­fälle im beru­flichen Kon­text, ein­er mehr als im Vorjahr.

Auf dem Weg zur Arbeit oder von der Arbeit zurück nach Hause verunglück­ten im ver­gan­genen Jahr 180.355 Ver­sicherte. Das sind 1.602 weniger als 2018. In 284 Fällen endete ein Wege­un­fall im beru­flichen Kon­text tödlich, 2018 waren es 298.

Arbeit­sun­fälle ander­er Versichertengruppen

Unter dem Schutz der geset­zlichen Unfal­lver­sicherung ste­hen aber nicht nur Beschäftigte und – unter bes­timmten Voraus­set­zun­gen – Unternehmer, son­dern auch Pflegeper­so­n­en, Nothelfer, Ers­thelfer, Reha­bil­i­tanden und viele im Ehre­namt Tätige. Diese Per­so­n­en­grup­pen erlit­ten im ver­gan­genen Jahr 59.825 Arbeit­sun­fälle und 6317 Wege­un­fälle. 25 Per­so­n­en kamen auf dem Weg ums Leben, 147 Men­schen hat­ten einen tödlichen Unfall bei der ver­sicherten Tätigkeit. Das sind 76 mehr als im Vor­jahr. Diese Steigerung geht fast auss­chließlich auf Todes­fälle aus den Jahren 2000 bis 2005 zurück. Bed­ingt durch den Abschluss von Straf­prozessen kon­nten diese erst 2019 in die Sta­tis­tik aufgenom­men wer­den (weit­ere Infor­ma­tio­nen lesen Sie hier).

Fasst man alle Ver­sicherten­grup­pen zusam­men, ergeben sich fol­gende Gesamtzahlen: Die Zahl der meldepflichti­gen Arbeit­sun­fälle lag 2019 bei 871.547. Das waren 5.651 weniger als im Jahr zuvor. Die Zahl der Wege­un­fälle sank um 1.855 auf 186.672 Unfälle. 497 Men­schen ver­star­ben bei der Ver­rich­tung ein­er ver­sicherten Tätigkeit, 309 auf dem Weg dor­thin oder zurück zum Wohnort.

Zu den Unfal­lzahlen sagt Dr. Ste­fan Hussy, Haupt­geschäfts­führer der Deutschen Geset­zlichen Unfal­lver­sicherung (DGUV): „Die Arbeit­sun­fälle im beru­flichen Kon­text gehen nur noch leicht zurück. Diesen Trend beobacht­en wir seit Jahren, das ist für uns ein Ans­porn, uns weit­er für eine gute Präven­tion­skul­tur einzuset­zen. Dazu zählt auch unser Engage­ment für mehr Verkehrssicher­heit im Rah­men unser­er Kam­pagne kom­m­mit­men­sch. Zum Tag der Verkehrssicher­heit am 20. Juni unter­stützen wir die Aktion #1000sichereWünsche des Deutschen Verkehrssicher­heit­srates (DVR). Machen Sie mit, jed­er Wun­sch für mehr Sicher­heit zählt!”

Beruf­skrankheit­en: Asbest bleibt häu­fig­ste Todesursache

2019 entsch­ieden Beruf­sgenossen­schaften und Unfal­lka­ssen in 78.234 Fällen über die Anerken­nung ein­er Beruf­skrankheit. Der Ver­dacht auf eine Beruf­skrankheit bestätigte sich in 35.264 Fällen. Das sind 2.741 Fälle weniger als im Vor­jahr. In fast der Hälfte dieser Fälle lag eine beru­flich verur­sachte Hauterkrankung vor.

4.667 Ver­sicherte erhiel­ten erst­mals eine Rente auf­grund ein­er Beruf­skrankheit. Damit lag die Zahl fast auf Vor­jahres­niveau. 2.555 Ver­sicherte ver­star­ben in Folge ein­er Beruf­skrankheit. Die häu­fig­ste Ursache dafür war der beru­fliche Kon­takt mit Asbest.

Mehr Schu­lun­fälle, weniger Schulwegunfälle

Kinder in Tages­be­treu­ung, Schüler und Studierende sind in Deutsch­land geset­zlich unfal­lver­sichert. Für die Schülerun­fal­lver­sicherung sind Unfal­lka­ssen und Gemein­de­un­fal­lver­sicherungsver­bände zuständig. 2019 ereigneten sich mehr Unfälle in der Schülerun­fal­lver­sicherung als im Jahr zuvor. Dabei stieg die Zahl der Schu­lun­fälle auf 1.176.664 Unfälle. Hinge­gen sank die Zahl der Unfälle, die sich auf dem Schul­weg ereigneten auf 108.787. Ins­ge­samt ende­ten 44 Schülerun­fälle tödlich, davon ereigneten sich 39 auf dem Weg von oder zur Bil­dung­sein­rich­tung. Während die Zahl der tödlichen Schu­lun­fälle im Ver­gle­ich zu 2018 um 5 zurück­ging, stieg die Zahl der tödlichen Schul­we­gun­fälle um 14.

Hier ste­hen die Kenn­zahlen 2019 (PDF, 13 kB)

Hier die Grafik ‚Bestätigte Beruf­skrankheit­en‘ (PNG, 70 kB)

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