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Wenn es schlimm kommt …

Sportverletzungen
Wenn es schlimm kommt …

Der men­schliche Kör­p­er ist auf Bewe­gung aus­gerichtet. Je mehr, desto bess­er. Über 600 Muskeln hal­ten das Skelettsys­tem zusam­men und sor­gen dafür, dass wir uns auf unter­schiedlich­ste Art und Weise bewe­gen und „ver­biegen“ kön­nen. Wenn nichts weh tut und der Kör­p­er rei­bungs­los funk­tion­iert, macht Bewe­gung Spaß. Aber wehe, es meldet sich ein Gelenk, ein Muskel oder ein Knochen und bere­it­et uns Schmerzen. Dann möchte man unverzüglich Abhil­fe schaffen.

Welche kleineren Ver­let­zun­gen auftreten kön­nen und wie sie richtig behan­delt wer­den, erfahren Sie auf den näch­sten Seiten.
Bän­der­riss
Eine häu­fige Ver­let­zung, die vor allem rund um den Fuß auftritt. Ein falsch­er Schritt genügt und schon hat es das Außen­band erwis­cht oder in der Nähe des Sprungge­lenks schießt der Schmerz ein. Die Diag­nose ist nicht immer leicht, da nur Schich­tauf­nah­men wie etwa aus dem MRT die Ver­let­zung sich­er aufzeigen kön­nen. Starke Schwellun­gen, die inner­halb weniger Minuten her­vortreten – und tomaten­groß wer­den kön­nen – weisen recht ver­lässlich auf einen Riss hin. Belas­tung ist kaum mehr möglich. Scho­nung (etwa ein bis zwei Wochen) und beson­dere Schienen (z.B. Air­cast) ver­hin­dern, dass der Fuß weit­er belastet wird. Die Schienen müssen meist mehrere Wochen getra­gen wer­den, damit das ver­let­zte Kör­perteil keine „falschen“ Bewe­gun­gen mehr machen kann. Wichtig­ste Erste-Hil­fe-Maß­nah­men sind: Kühlen, Hochle­gen, Kom­pres­sions-Ver­band anle­gen (siehe auch PECH-Regel).
Muskelkater
Während Muskelkater früher als die gesunde Reak­tion auf Belas­tung galt, weiß man heute mehr: Er wird verur­sacht durch kleine Risse im Muskel­gewebe. Diese entste­hen vor allem dann, wenn anges­pan­nte Muskeln gle­ichzeit­ig gedehnt wer­den. Oder bei Abbrems­be­we­gun­gen, wie beispiel­sweise beim Squash oder beim Wan­dern bergab. Spür­bar wird die Über­be­las­tung, weil Gewe­be­flüs­sigkeit durch die feinen Risse aus­tritt und die gesamte Muskelfas­er anschwillt. Ein Geheim­rezept gegen Muskelkater gibt es lei­der nicht. San­fte Bewe­gung und Steigerung von Belas­tung ist die richtige Strate­gie, bei akuten Schmerzen hil­ft nur Schonung.
Muskelkrämpfe
Meis­tens passiert es nachts. Die Muskeln in den Waden ziehen sich quälend schmerzhaft zusam­men, lassen sich kaum wieder beruhi­gen. Gegen­druck (indem man die Füße aktiv gegen eine Wand stemmt) kann in der Akut­phase helfen, die Krämpfe zu lösen. Aus­gelöst wer­den die Krämpfe durch einen Man­gel an Min­er­al­stof­fen. Mag­ne­sium ist beson­ders wichtig, weil es die über­schießende Reak­tion der Muskelzellen dämpft. Den Mag­ne­sium­man­gel kann man z.B. mit Brausetablet­ten/-pul­ver aus der Apotheke beheben. Eine bewusste Ernährung (mit Vol­lko­rn­pro­duk­ten, Hülsen­frücht­en und Nüssen) beugt eben­falls Mag­ne­sium­man­gel vor.
Prel­lung
Ein Sturz vom Rad, ein Fehltritt beim Laufen oder ein Schlag vom Gegen­spiel­er – blaue Fleck­en kön­nen beim Sport jed­erzeit auftreten. Beson­ders ver­let­zungsträchtig sind dynamis­che Sportarten, bei denen Kör­perkon­takt nun mal dazuge­hört. Hand­ball, Fußball, Hock­ey – vor allem im Ama­teurbere­ich kommt es immer wieder zu „Zusam­men­stößen“. Wichtig: Sofort kühlen – und möglichst lange kühlen (siehe auch PECH-Regel). Wenn möglich, sollte man das betrof­fene Kör­perteil hochlagern. Der blaue Fleck (Fach­sprache: Hämatom) entste­ht, wenn ein tiefer liegen­der Muskel gegen den Knochen gequetscht wird. Dann tritt aus den Blut- und Lym­phge­fäßen Flüs­sigkeit in das umliegende Gewebe. Das ist nicht nur sehr schmerzhaft, auch die Beweglichkeit wird dadurch eingeschränkt.
Stress­frak­turen
Läufer sind beson­ders häu­fig von Stress­frak­turen betrof­fen. Hohe Train­ing­sum­fänge, viel zu große Steigerun­gen in kurz­er Zeit kön­nen solche Brüche begün­sti­gen. Ein ander­er Aus­druck für diese Form von Knochen­ver­let­zung ist daher auch „Ermü­dungs­bruch“. Das Schien­bein kann davon eben­so betrof­fen sein wie der Mit­tel­fuß, das Waden­bein oder die vordere Beckenregion.
Im Rönt­gen­bild sind die feinen Lin­ien des Bruchs (der eher ein „Haar­riss“ ist) meist nicht zu sehen. Daher wer­den sie oft erst sehr spät diag­nos­tiziert. Die Ver­dachts­di­ag­nosen des Arztes laut­en in diesem Zusam­men­hang häu­fig „Sehne­nansatzschmerz“ oder „Knochen­hau­t­entzün­dung“. Ist über Wochen trotz Behand­lung keine Besserung in Sicht, kann eine Stress­frak­tur dahin­ter­steck­en. Den Vit­a­min-D-Haushalt über­prüfen zu lassen und aus­re­ichend kalz­i­umhaltige Nahrungsmit­tel (für die Sta­bil­ität der Knochen) zu sich zu nehmen, wird unbe­d­ingt angeraten.
Ten­nisel­len­bo­gen
Ein schmerzen­der Ellen­bo­gen ist für Sportler meist kein gutes Zeichen. Vor allem dann nicht, wenn man Sportarten mit geschlossen­er Faust betreibt. Daher sind Ten­nis­spiel­er, Golfer, Fechter, aber auch Bowl­ingspiel­er, Rud­er­er und Surfer häu­fig vom Ten­nisel­len­bo­gen oder auch Ten­nis­arm betrof­fen. Weil die Muskeln zwis­chen Hand und Ellen­bo­gen über­lastet sind, kommt es zu kleinen Ris­sen in den Sehnen. Kälte (in Form von Eis-Aufla­gen), Spritzen sowie spezielle Mas­sagen und Stretch­ing-Übun­gen helfen dabei, den Arm beweglich und schmerzfrei zu halten.
Zer­run­gen
Sehr schmerzhaft und oft lang­wierig in der Heilung gestal­ten sich Zer­run­gen. Sie entste­hen, wenn Muskeln stark überdehnt – und bis an die Elas­tiz­itäts­gren­ze über­reizt werden.
Auf keinen Fall darf weit­er trainiert wer­den, wenn sich ziehen­der Schmerz beispiel­sweise im Ober­schenkel bre­it macht. Das Risiko eines Faser­riss­es ist dann groß! Gute Vor­beu­gung gegen Zer­run­gen bietet ein aus­ge­wo­genes Aufwärm­train­ing. Wenn’s doch passiert – sofort kühlen.
Risse von Bän­dern & Muskelfasern
Aus­ge­sprochen unan­genehm und auf keinen Fall zu ignori­eren sind Risse von Bän­dern oder Muskelfasern. Lei­der gehören diese Ver­let­zun­gen zu den häu­fig­sten unter Sportlern. Kreuzban­drisse und der Riss des Meniskus betr­e­f­fen das Knie. Starkes Ver­drehen des Knies (beim Hal­len­sport Hand­ball oder auch beim Ski­fahren) lässt den stoßdämpfend­en Knor­pel Meniskus häu­fig reißen oder auch das Kreuzband bersten. Ist das vordere Kreuzband geris­sen, muss in jedem Fall operiert wer­den, es wird dann gewis­ser­maßen ein Trans­plan­tat einge­set­zt. Ein Meniskus-Schaden gehört eben­falls in die Hände eines Oper­a­teurs – denn Arthrose ist vor­pro­gram­miert, wenn ein lädiert­er Meniskus nicht behan­delt wird.
Ein Muskelfaser­riss set­zt Sportler in der Regel einige Zeit außer Gefecht. Stark überdehnte Muskeln kön­nen bei einem Fehltritt oder extrem plöt­zlichem Beschle­u­ni­gen reißen. Kühlen, ein Druck­ver­band (für die sofor­tige Kom­pres­sion) und phys­io­ther­a­peutis­che Behand­lun­gen, eventuell auch Elek­trother­a­pie, kön­nen helfen, die starken Schmerzen zu lin­dern. Reißen einzelne Fasern oder auch ein ganzes Bün­del, fühlt sich das für die Betrof­fe­nen an wie ein mas­siv­er Schlag oder Stich. Kraft kann der Muskel somit auf keinen Fall mehr aufwenden.
Man(n) trainiert weiter
Übri­gens: Die Ver­let­zungs­ge­fahr liegt bei männlichen Sportlern deut­lich höher als bei Frauen. Das hat eine Unter­suchung der Tech­niker Krankenkasse (Mei­n­ungspuls Sport und Gesund­heit) ergeben. Danach haben 59 Prozent der Män­ner angegeben, sich schon beim Sport „leicht ver­let­zt“ zu haben, jed­er Fün­fte (21 Prozent) sog­ar schw­er. Bei den Sport­lerin­nen hinge­gen haben sich 38 Prozent leicht und 15 Prozent schw­er verletzt.
Sind Frauen ver­let­zt, kön­nen sie weniger gut auf Hil­fe aus der Apotheke verzicht­en als Män­ner. Jede vierte Frau (25 Prozent) gab in der Befra­gung an, schon Schmerzmedika­mente genom­men zu haben, um trotz Ver­let­zung oder Erkäl­tung weit­er Sport treiben zu kön­nen. Bei den Män­nern war es nur jed­er Fün­fte (19 Prozent), der sich mit Medika­menten fit und train­ings­fähig hal­ten würde. Bei ein­er leicht­en Ver­let­zung trainieren sog­ar dop­pelt so viele Män­ner (22 Prozent) ohne die Unter­stützung von Schmerzmit­teln weit­er als Frauen (11 Prozent).
Schmerzmit­tel – Nein, danke
Immer wieder kur­sieren unter Sportlern „gut gemeinte“ Ratschläge, wenn es um das Vor­beu­gen von Schmerzen geht. In Befra­gun­gen (unter anderem bei Marathon-Läufen) kam her­aus, dass Läufer häu­fig schon vor dem Start Schmerzmit­tel ein­nehmen. Eine Idee, die weit ver­bre­it­et wurde, aber kaum Wirkung hat. Denn vor dem Lauf ein­genom­men, ent­fal­ten die Wirk­stoffe Ibupro­fen, Diclofenac, ASS oder Parac­eta­mol kaum ihre schmerzstil­lende Wirkung. Das Spek­trum der Neben­wirkun­gen – das ja unter Belas­tung in Kauf genom­men wird – ist allerd­ings beträchtlich. Schwere Blu­tun­gen, das Abster­ben ganz­er Organ­teile im Darm, der Niere und der Leber sind nur einige der dro­hen­den Begleiterscheinungen.
ACHTUNG: Wenn Sie nach einem größeren sportlichen Ein­satz ein Schmerzmit­tel ein­nehmen wollen, klären Sie mit Ihrem Arzt ab, welch­er Wirk­stoff infrage kom­men kön­nte. Per­sön­liche Unverträglichkeit­en und Wech­sel­wirkun­gen müssen unbe­d­ingt berück­sichtigt werden.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen unter:
www.tk.de (Web­code 36710 zu Sportverletzungen)
Brit­ta Surholt

Behandeln nach der PECH-Regel
Schnell zu reagieren und die richti­gen Erste-Hil­fe-Hand­griffe zu tun, ist auch bei jed­er Sportver­let­zung wichtig. Ob Zer­rung, Bän­der­riss oder Prel­lung, die PECH-Formel ist recht ein­fach zu befolgen.
Pause ein­le­gen, sobald eine schmerzhafte Ver­let­zung beim Sport auftritt.
Eis benutzen oder auch küh­lende Sofortkom­pressen aus der Apotheke aufle­gen. Jew­eils etwa zehn Minuten kon­se­quent kühlen, danach kurz pausieren.
Com­pres­sion an der ver­let­zten Stelle sorgt dafür, dass sich Schwellun­gen nicht allzu mas­siv aus­dehnen. Ein Druck­ver­band mit elastis­ch­er Binde lässt sich gut auch mit einem Eis­pack kombinieren.
Hochlagern über Herzhöhe unter­stützt den Abfluss aus­ge­treten­er Flüs­sigkeit. Schwellun­gen vor allem an Armen und Beinen kön­nen so abgemildert werden.
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