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ESD Schutzhandchuhe

Schutz vor elektrostatischer Entladung
Handschuhe sind das A und O

In der Fer­ti­gung und Ver­ar­beitung elek­trisch­er und elek­tro­n­is­ch­er Bauteile kommt es immer wieder zu elek­tro­sta­tis­chen Ent­ladun­gen. Diese verur­sachen häu­fig irrepara­ble Zer­störun­gen, ohne, dass die Bear­bei­t­en­den es bemerken. Vor der­ar­ti­gen Folgeschä­den bewahren anti­s­ta­tis­che Hand­schuhe, die eine Rei­he von Anforderun­gen erfüllen müssen.

Automa­tion, Dig­i­tal­isierung und Kün­stliche Intel­li­genz sind aus der mod­er­nen Arbeitswelt nicht mehr wegzu­denken. Die Anzahl der ver­ar­beit­eten Microchips, Prozes­soren, Hal­bleit­ern, Dio­den und weit­eren elek­trischen Bauteilen steigt kon­tinuier­lich an. Das spiegelt auch der Markt: Nach Angaben des Zen­tralver­bands Elek­trotech­nik- und Elek­tron­ikin­dus­trie (ZEVI) lag der Umsatz der deutschen Elek­troin­dus­trie mit 17,5 Mil­liar­den Euro im Herb­st 2021 und einem Zuwachs von 6,2 Prozent deut­lich über dem Ergeb­nis des Vor­jahres – trotz der Coro­na-Pan­demie. Ob Smart­phone, Com­put­er, Auto oder Pro­duk­tion­s­mas­chine: Im Umgang und bei der Ver­bau­ung der fil­igra­nen Tech­nik ste­ht die Per­sön­liche Schutzaus­rüs­tung (PSA) im Mit­telpunkt. Sie dient der Pro­duk­t­sicher­heit und dem Schutz der Mitar­bei­t­en­den. Vor allem bei der präzisen manuellen Fer­tigkeit sind anti­s­ta­tis­che Hand­schuhe entschei­dend, die eine Vielzahl von Anforderun­gen erfüllen müssen.

Elektrostatische Entladungen sind häufig nicht wahrnehmbar

Wenn von anti­s­ta­tis­chen Hand­schuhen die Rede ist, dann taucht bald das Kürzel ESD auf. „Dieses ste­ht für Eletron­ic Sta­t­ic Dis­charge, also für die elek­tro­sta­tis­che Ent­ladung“, erk­lärt Veroni­ka Seliger, Tech­ni­cal Train­ing & Sup­port Man­ag­er bei Ejen­dals. Durch den Ladungsaus­tausch zwis­chen zwei Kör­pern mit unter­schiedlichen Span­nungspo­ten­tialen wird eine elek­tro­sta­tis­che Ladung aufge­baut, die zu extrem hohen Span­nun­gen führen kann. Diese Span­nun­gen wer­den bei Berührung mit lei­t­en­den Mate­ri­alien ent­laden. Der Men­sch fühlt eine elek­tro­sta­tis­che Ent­ladung erst ab etwa 3.000 Volt. Rund 90 Prozent der Ent­ladun­gen find­en jedoch unter­halb der men­schlichen Wahrnehmungs­gren­ze statt. So kön­nen mikroelek­tro­n­is­che Bauteile durch min­i­male Ent­ladun­gen irrepara­bel zer­stört wer­den, ohne, dass dies bemerkt wird. Anschaulich wird dies bei der mikroskopis­chen Betra­ch­tung von ESD-Zer­störun­gen in einem Chip. Die punk­tuelle Ent­ladung erzeugt dort eine Art Krater, der die interne Struk­tur zer­stört. Ins­beson­dere bei inte­gri­erten Schaltkreisen auf Hal­bleit­er­ba­sis ist ESD eine der häu­fig­sten Aus­fal­lur­sachen. „Das kann teuer und bei der Pro­duk­tion und Ver­ar­beitung der sen­si­blen Bauteile auch gefährlich wer­den. Natür­lich müssen auch die Beschäftigten geschützt wer­den, denn ein ESD-Schock kann schmerzhaft sein. Für alle Indus­trie- und Elek­tro- beziehungsweise Elek­tron­ikpro­duk­tio­nen ist daher der ESD-Schutz ober­ste Prämisse“, weiß Veroni­ka Seliger.

Beschäftigtenschutz und Produktsicherheit sind Prämisse

Der Schutz vor elek­tro­sta­tis­chen Ent­ladun­gen beste­ht vor­rangig darin, die Aufladung zu ver­mei­den oder zumin­d­est zu min­imieren. Um elek­tro­sta­tis­chen Ent­ladun­gen effek­tiv vorzubeu­gen, müssen sämtliche Kom­po­nen­ten des Sys­tems geerdet sein: Schuhe, Hand­schuhe, Klei­dung, Boden und der Men­sch selb­st. Für ESD-sen­si­ble Bere­iche lässt sich dies mit ein­er ESD-Prüf­plat­te testen, auf die die Beschäftigten steigen. Auf diese Art wird gemessen, ob der vorgeschriebene Durch­gangswider­stand weniger als 100 Megaohm beträgt. „Eine elek­tro­sta­tis­che Aufladung lässt sich nicht kom­plett ver­hin­dern, aber auf ein Maß reduzieren, dass das Pro­dukt schützt“, erk­lärt Seliger.

Bei der Fer­ti­gung und Ver­ar­beitung von elek­tro­n­is­chen Bauteilen und Klein­prozes­soren sind ESD-Hand­schuhe von zen­traler Bedeu­tung. „Die Hand­schuhe sind das A und O bei der Fer­ti­gung“, sagt Veroni­ka Seliger. „Um für jeden ESD-Arbeits­bere­ich den genau abges­timmten Hand­schuh ein­set­zen zu kön­nen, hat Ejen­dals im Herb­st 2021 neun neue ESD-Hand­schuh­mod­elle auf den Markt gebracht.“ Der Anbi­eter von Schut­zlö­sun­gen für Hände und Füße beab­sichtigt mit seinem umfan­gre­ichen ESD-Port­fo­lio, den best­möglichen Schutz für Beschäftigte und Pro­duk­te zu erre­ichen. „Ver­schiedene Eigen­schaften wie Hap­tik, Leit­fähigkeit und Schnittschutz sowie auf den Ein­satzz­weck abges­timmte Aus­führun­gen der Hand­schuhbeschich­tung sind hier rel­e­vant“, erläutert Veroni­ka Seliger.

Auf den richtigen ESD-Handschutz kommt es an

Generell gibt es eine Faus­tregel in Hin­blick auf die Anti­s­ta­tik: Ein ESD-Pro­dukt ist immer anti­s­ta­tisch und dient in erster Lin­ie dem Pro­duk­tschutz. Ein Anti­s­ta­tik-Pro­dukt dient dem Schutz des Men­schen, ist aber nicht immer ESD-fähig. Wichtig ist zu beacht­en, dass es bei Arbeit­shand­schuhen kein ein­heitlich­es Pik­togramm gibt, welch­es einen ESD-Hand­schuh kennze­ich­net, daher sollte unbe­d­ingt auf die erfüllte EN 61340–5–1 geachtet wer­den. Darüber hin­aus müssen anti­s­ta­tis­che ESD-Hand­schuhe bes­timmte Anforderun­gen erfüllen: Sie müssen für ein gutes Fin­ger­spitzenge­fühl so dünn wie möglich sein, über guten Grip ver­fü­gen, aber auch flex­i­bel und angenehm zu tra­gen sein. „Diese Eigen­schaften brin­gen unsere neuen neun Mod­elle mit“, betont Seliger. Mit dem umfan­gre­ichen Sor­ti­ment bietet Ejen­dals den Kun­den volle Frei­heit: Der Hand­schuh kann exakt auf Mitar­bei­t­ende, Arbeit­splatz und Bauteil abges­timmt wer­den – und dies für alle ESD-Arbeits­bere­iche. Der schwedis­che Her­steller Ejen­dals zeigt: Je bess­er die Ausstat­tung und Abstim­mung auf den Arbeit­splatz, desto effek­tiv­er der Pro­dukt- und Mitarbeiterschutz.

PU oder Nitril – die passende Beschichtung finden

Die Beschich­tun­gen von ESD-Hand­schuhen beste­hen aus PU oder Nitril und kom­men in Abhängigkeit von der Tätigkeit zum Ein­satz. „PU ist mar­gin­al dün­nwandi­ger als Nitril, gibt viel Bewe­gungs­frei­heit und ist beson­ders dann geeignet, wenn es sehr guten Grip braucht, zum Beispiel wenn es bei der Pro­duk­tion ein biss­chen öliger wer­den kann. Das aus­geprägte Fin­ger­spitzenge­fühl ist ein großer Plus­punkt“, Veroni­ka Seliger. „Nitril ist wiederum aus ökol­o­gis­ch­er Sicht die ele­gan­tere Lösung. Diese Beschich­tung, respek­tive der Hand­schuh, ist sehr lan­glebig, ver­fügt über gute Hitzebeständigkeit, hohen Abrieb und sehr gute Schnit­tfes­tigkeit. Bei­de Beschich­tun­gen bieten große Vorteile und soll­ten exakt nach dem Ein­satzz­weck aus­gewählt werden.“

Körperklima und Raumtemperatur als ausschlaggebende Faktoren

ESD-Hand­schuhe allein gewährleis­ten aber keinen Schutz vor elekr­to­sta­tis­ch­er Ent­ladun­gen. Dicke Woll­sock­en, die isolierend wirken, trock­ene Hände oder Füße – schon kann der ESD-Schutz beein­trächtigt oder eingeschränkt sein. „Wir haben daher entsprechende ESD-Sock­en im Sor­ti­ment. Sie sor­gen für das opti­male Fußk­li­ma. Zudem bieten wir Hand­schuhe an, die nach Öko­tex beziehungsweise Der­ma­tex zer­ti­fiziert sind und so empfind­liche Haut schützen. Da wir auf einen ganzheitlichen Schutz set­zen, sind auch rund 97 Prozent unser­er Schuhe ESD-zer­ti­fiziert“, wirbt Veroni­ka Seliger. Zur weit­eren Sicher­heit sollte der Betrieb auf das Normk­li­ma acht­en: Ide­al ist eine Raumtem­per­atur von 23 Grad Cel­sius mit einem Grad schwank­end nach oben und unten und eine rel­a­tive Luft­feuchte von 25 mit ein­er Schwankung zu bei­den Seit­en von fünf Prozent. Extrem trock­ene Luft wirkt neg­a­tiv. „Sind all diese Voraus­set­zun­gen erfüllt, so sind die Mitar­bei­t­en­den und die Pro­duk­te bestens geschützt. Das ist unser Ziel“, schließt Seliger.


Foto: © Ejendals

Autorin: Veroni­ka Seliger

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