Eine Infektion kann nur durch einen direkten Kontakt, zum Beispiel durch eine offene Wunde des Helfenden mit virushaltigem Blut beziehungsweise Körperflüssigkeiten des Verletzten, erfolgen. Dies lässt sich fast immer durch sehr einfache Maßnahmen vermeiden.
Vorsichtsmaßnahmen bei blutenden Wunden
Bei Verletzten, die bluten, sollten Ersthelfende die in jedem Verbandkasten vorhandenen Einmalhandschuhe benutzen. Das gilt insbesondere, wenn der Helfende selbst eine Verletzung an den Händen hat. Neben den Händen ist auch an anderen Körperstellen, zum Beispiel Unterarmen oder Gesicht, jeglicher Blutkontakt zu vermeiden. Besondere Vorsicht ist beim Umgang mit kontaminierten Gegenständen geboten, die den Helfenden verletzen könnten. Das können zum Beispiel blutverschmutzte Werkzeuge oder Glassplitter, aber auch medizinische Instrumente sein.
Vorsichtsmaßnahmen bei Atemspenden
Bei einer Atemspende ist eine Infektionsgefahr äußerst minimal – besonders dann, wenn keine blutenden Gesichts- oder Mundraumverletzungen vorliegen. In diesem Fall ist bei der Atemspende die Mund-zu-Nase-Beatmung zu bevorzugen. Sofern sofort verfügbar, kann auch eine Beatmungshilfe (zum Beispiel eine Einmal-Notfallbeatmungshilfe, siehe Abbildung) verwendet werden. Liegen starke Blutungen im Gesichtsbereich vor und sind Wiederbelebungsmaßnahmen erforderlich, kann auf die Beatmung verzichtet werden und bis zum Eintreffen des Rettungspersonals allein die Herzdruckmassage durchgeführt werden.
Gründliche Reinigung
Gerät der Ersthelfende trotz aller Vorsicht in Kontakt mit infiziertem Blut oder anderen Körperflüssigkeiten, sollten unverletzte Hautstellen gründlich mit Wasser und Seife und anschließend mit einem zugelassenen alkoholischen Desinfektionsmittel gereinigt werden. Geschädigte Haut sowie Augen und Mundhöhle spült der Ersthelfende zunächst mit Wasser ab. Da eventuell erforderliche Impfungen oder andere Behandlungsmaßnahmen sofort vorgenommen werden müssen, ist eine unverzügliche Vorstellung beim D‑Arzt oder dem in die Notfallversorgung eingebundenen Betriebsarzt notwendig. Hier stehen in der Regel die erforderlichen Präparate zur Verfügung. Bei der Dokumentation der Erste-Hilfe-Leistungen, zum Beispiel im Verbandbuch, ist der Hergang des Kontaktes mit möglicherweise infektiösem Blut oder Körperflüssigkeiten schriftlich festzuhalten.
Infektionsrisiko beherrschbar
Ersthelfende werden im Rahmen der Erste-Hilfe-Aus- und Fortbildung mit Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen gegen Infektionen vertraut gemacht. Werden diese Regeln und Maßnahmen konsequent eingehalten, ist ein Infektionsrisiko nahezu ausgeschlossen.
Link-Tipp
Der Fachbereich Erste Hilfe der DGUV hat eine Fachinformation zum Thema erstellt und auf seiner Internetseite veröffentlicht.