Ob auf dem Weg zur Arbeit, während der Tätigkeit oder nur beinahe – es kommt immer wieder zu Unfällen im betrieblichen Alltag. Einige Berufe und Branchen wie das Baugewerbe sind mit höheren Risiken verbunden, andere wie typische Büroarbeitsplätze sind nicht besonders unfallträchtig. Doch auch im Büro passieren immer wieder Unfälle, sei es der Sturz über ein herumliegendes Kabel oder ein Rutschunfall im nassen Treppenhaus. Gefährdungsbeurteilungen zeigen Gefahrenpotenziale und bilden die Basis für entsprechende Schutzmaßnahmen. Wenn es zu einem Unfall kommt, gilt es, diesem auf den Grund zu gehen, um mit gezielten Maßnahmen die betriebliche Sicherheit zu erhöhen. Unterstützung bei der Unfallanalyse bietet eine Checkliste der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN).
Unfälle untersuchen
Ein Arbeitsunfall lässt sich in der Regel auf einen Fehler während der betrieblichen Tätigkeit zurückführen. Dementsprechend ist die Unfallanalyse auch eine Art Fehleranalyse. Grundsätzlich ist für die Analyse notwendig, alles zusammenzutragen, was den Unfall verursacht oder zu diesem beigetragen haben kann. Unterstützung bei der Ermittlung der Unfallursache liefert die BGN mit ihrer branchenübergreifend anwendbaren Checkliste. Diese leitet schrittweise durch die betriebliche Unfallanalyse und gibt abschließend Platz, um abgeleitete Maßnahmen zu dokumentieren. Das PDF-Dokument ist so aufgebaut, dass
nach Fertigstellung auf zwei Seiten alle relevanten Informationen, die Ursachen und die Maßnahmen beisammen sind. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine einseitige Zusammenfassung zu erstellen, die sich als Aushang eignet.
Gesprächsführung im Rahmen der Unfallanalyse
Zur Unfallanalyse zählt auch das Befragen von Personen wie der verunfallten Person und Zeuginnen und Zeugen. Bei der Befragung gilt es, einige Aspekte zu beachten.
- zu Anfang über das Ziel des Gesprächs informieren
- betonen, dass es um keine Schuldzuweisung geht, sondern allein um die Unfallanalyse zur Sicherheit und Schutz aller Beschäftigten
- Gespräch sollte zeitnah erfolgen, damit das Geschehen noch präsent ist
- offene Fragestellungen wählen und Ja-/Nein-Fragen vermeiden
- Suggestivfragen wie „Sind Sie nicht auch der Meinung, dass …?“ unterlassen
Nach der Unfallanalyse Maßnahmen ableiten
Im Anschluss an die Unfallanalyse sollten entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden, um die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu sichern. Dabei können mehrere (Teil-)Ursachen auch mit einer Maßnahme behoben werden. Ebenfalls sollte die Gefährdungsbeurteilung anhand der Unfallanalyse geprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Und nicht zuletzt sollte die Umsetzung der abgeleiteten Maßnahmen überprüft werden. Nur so kann die betriebliche Sicherheit gewährleistet werden.