Immer noch – oder vielleicht auch angesichts des vorherrschenden Flughafenchaos und überfüllter, verspäteter oder gar ausfallender Züge – fahren viele mit ihrem Pkw in den Urlaub. Das sorgt vielerorts für Stau und stockenden Verkehr. Die Hitze lässt derartige Reiseverzögerungen noch schwerer ertragen. Ruhe und Konzentration sind aber angesagt, um sicher am Ziel anzugelangen. Denn die Hitze lässt nicht nur den Schweiß fließen, sondern verursacht auf älteren Straßenabschnitten mit Fahrbahndecken aus Beton sogenannte Blow-ups, die ein großes Unfallpotenzial bergen.
Was sind Blow-ups?
Blow-ups bezeichnen das Phänomen, wenn Fahrbahndecken aus Beton, der weniger verformbar ist als Asphalt und eine geringe Einbaudicke vorweist, sich unter plötzlich auftretender und langanhaltender Hitze aufheizen, aufwölben und gar platzen. Die Gefahr besteht vor allem bei Fugen und Nahtstellen von alten, mehrfach reparierten Betonfahrbahnen. Auch Bereiche, die Reparaturstellen aus Asphalt an benachbarten Betonplatten aufweisen, gelten als gefährdet. Laut des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs e.V. (ADAC) liegt der Anteil an Betonfahrbahnen bundesweit bei rund 30 Prozent.
Verhalten auf betroffenen Fahrbahnen
Blow-ups treten unvorhersehbar auf. Zudem können bereits wenige aufgerissene Zentimeter schwere Schäden und Unfälle verursachen. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit greifen keine Schutzmaßnahmen, weswegen auf älteren Betonfahrbahnen besondere Vorsicht gilt. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) rät bei Twitter:
- Vorausschauend und langsamer fahren
- Genügend Sicherheitsabstand wahren
- Auf Verkehrsmeldungen im Radio achten
- Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten
Die Geschwindigkeit spielt eine wesentliche Rolle, um die Unfallgefahr zu reduzieren. So kann streckenweise eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gelten, wenn die Gefahr von Blow-ups besteht.
Haftung bei Blow-ups
Der ADAC weißt darauf hin, dass beschädigte Straßen, die nicht entsprechend beschildert sind, umgehend bei der Polizei oder Autobahn- oder Straßenmeisterei gemeldet werden sollten. Letztere sind bei hohen Temperaturen verpflichtet, Fahrbahnen verstärkt zu kontrollieren. Sollte eine Gefahr für Blow-ups erkannt werden, müssen Warnschilder aufgestellt oder die Strecken gesperrt werden. Wenn nach einem Unfall mit Schadensfolge, der durch einen Blow-up verursacht wurde, nachgewiesen werden kann, dass die Autobahn- oder Straßenmeisterei dieser Pflicht nicht nachgekommen ist, kommt der Staat für diesen auf.
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