Rechner finden zunehmend Einzug in die Produktion. Dort steuern sie Maschinen und erledigen administrative Aufgaben wie Personalverwaltung oder Qualitätsmanagement. Sie gelten als Bildschirmarbeitsplätze im Sinne der Bildschirmarbeitsverordnung, werden aber nur selten als solche wahrgenommen und gestaltet, wie aus der Studie „Bildschirmarbeit in der Produktion“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hervorgeht. Für die Studie wurden 17 Unternehmen mit 172 Arbeitsplätzen untersucht, wobei alle mangelhaft waren. Vor allem jene, die eine geringe Ähnlichkeit mit klassischen Bildschirmarbeitsplätzen im Büro haben, wie Prüfarbeitsplätze, Arbeitsplätze zur Protokollierung des Arbeitsfortschrittes sowie zur Unterstützung der logistischen Prozesse, wiesen Defizite in Bezug auf die Gestaltung des Mobiliars und die Platzierung von Monitoren und Tastaturen auf. Tischflächen sind zu klein, der Sehabstand zum Monitor ist zu gering und die Beleuchtung ist zu schwach. Oftmals treten an Arbeitsplätzen Spiegelungen und Blendungen auf. Den meisten Beschäftigten steht zwar ein ausreichend großer Bewegungsraum zur Verfügung, der allerdings häufig von Verkehrswegen überlagert wird. Von allen untersuchten Arbeitsplätzen waren nur drei elektrisch höhenverstellbar, um einen einfachen Haltungswechsel zwischen Sitzen und Stehen zu ermöglichen. Noch problematischer ist die Situation der Bestuhlung. Mehrfach fanden die Forscher Stühle vor, die sicherheitstechnisch nicht mehr akzeptabel waren. Bei den wenigsten Sitzgelegenheiten ließen sich Höhe und Neigung verstellen, die Lehne konnte oft nicht an die Körpergröße angepasst werden. Angesichts älter werdender Belegschaften ist es jedoch sinnvoll, Belastungen zu vermindern. Insbesondere dann, wenn dies schon mit verhältnismäßig einfachen Mitteln möglich ist. Die BAuA-Studie macht Vorschläge, mit denen sich Rückzugsarbeitsplätze, mobile und Kommissionierungsarbeitsplätze in der Produktion gestalten lassen.
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