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Der Winter naht und damit auch die nächsten Grippewellen. Zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen gehört die Grippeschutzimpfung. Empfohlen wird sie unter anderem Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinischem Personal, sowie Tätigen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr.
BG ETF Dr. med. Dipl. Biol. Beate Grunenberg Postfach 510824 50944 Köln
Influenza (Grippe) ist eine akute Erkrankung der Atemwege, die durch eine Infektion mit Influenzaviren verursacht wird. Die Influenza-typische Symptomatik ist durch plötzlichen Krankheitsbeginn mit Fieber ab 38,5 °C, trockenem Reizhusten, Muskel- und/oder Kopfschmerzen gekennzeichnet. Außerdem kann es zu allgemeiner Schwäche, Schweißausbrüchen und Halsschmerzen kommen. Komplikationen treten vor allem bei älteren Personen mit Erkrankungen wie chronischen Herz- oder Lungenerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie zum Beispiel Diabetes, Immundefekten etc. auf. Bei diesen Personen können sich insbesondere Lungenentzündungen durch bakterielle Superinfektionen (zusätzliche Infektionen) entwickeln.
Die Ansteckungsfähigkeit beginnt bereits kurz (< 24 Stunden) vor Auftreten der Symptome und besteht danach gewöhnlich für 3–5 Tage. Die Erreger der Influenza sind Orthomyxoviren, die in die Typen A, B und C unterteilt werden. Relevant für den Menschen sind Influenza A- und B‑Viren. Die Influenza-Viren haben eine große genetische Variabilität bedingt durch die hohe Mutationsfrequenz. Da sich der Virus ständig ändert, muss auch der Grippeimpfstoff jedes Jahr an die aktuellen Varianten angepasst werden.
Die Übertragung von Grippeviren erfolgt überwiegend durch Tröpfchen, die z. B. beim Husten oder Niesen entstehen und über eine geringe Entfernung auf die Schleimhäute von Kontaktpersonen gelangen können. Auch kann die Übertragung durch direkten Kontakt erfolgen (z. B. durch Händeschütteln).
Die Influenza-Virus-Infektionen sind weltweit verbreitet. In den nördlichen und südlichen Hemisphären treten regelmäßig Grippewellen im Winter auf. Da die Jahreszeiten um 6 Monate versetzt sind, tritt die winterliche Grippewelle auf der Südhalbkugel dann auf, wenn in der nördlichen Hemisphäre Sommer ist. Schätzungsweise werden 10–20 % der Bevölkerung von den jährlichen Grippewellen infiziert. Dabei können sich die Schweregrade der Grippewellen deutlich voneinander unterscheiden. Vor allem bei älteren Menschen und bei chronisch Kranken werden häufig schwere Verläufe beobachtet.
Die Behandlung der Grippe bei Personen, die nicht zu den Risikogruppen gehören und bei denen somit ein unkomplizierter Verlauf erwartet wird, erfolgt überwiegend symptomatisch. Liegen bakterielle Superinfektionen vor, sind Antibiotika indiziert.
Zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen gehört die Grippeschutzimpfung, die jährlich – vorzugsweise in den Monaten Oktober und November – durchgeführt werden sollte. Droht eine Grippewelle, ist eine Impfung aber auch noch später möglich und sinnvoll. Die volle Ausbildung eines Impfschutzes benötigt etwa 2 Wochen.
Akute Erkrankungen der Atemwege, so genannte Erkältungen, gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen. Sie werden durch verschiedene Viren verursacht. Diese lästigen – anders als bei der Influenza – nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen werden durch die Influenza-Schutzimpfung nicht verhindert.
Gewöhnliche Grippewellen verursachen in Deutschland zwischen 2 und 5 Millionen zusätzliche Arztbesuche. Ferner führen Sie zu 10.000 bis 20.000 zusätzlichen Krankenhausaufenthalten und fordern 8.000 bis 11.000 zusätzliche Todesfälle. Diese Zahl wurde 1995/96 durch außergewöhnlich starke Influenza-Aktivität deutlich überschritten. Die Saison 2006/07 war eine mittelstarke Saison.
Folgende Personen sollten geimpft werden: Personen über 60 Jahre, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens wie chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen etc. Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B.medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr sowie Personen, die als mögliche Infektionsquelle für von ihnen betreute, ungeimpfte Risikopersonen fungieren können. Der Aufklärung über das einer Impfung anhaftende Risiko und das weitaus größere Risiko, nicht geimpft zu sein, kommt in der ärztlichen Praxis hohe Bedeutung zu.
Impfung gegen Influenza
Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten präventiven Maßnahmen auf dem Gebiet der Medizin. Die modernen Impfstoffe sind gut verträglich. Bleibende unerwünschte gravierende Nebenwirkungen werden nur in ganz seltenen Fällen beobachtet.
Die jährliche Impfung sollte im Herbst mit einem Impfstoff erfolgen, der die aktuelle von der WHO empfohlene Antigenkombination enthält.
Influenza (Grippe)
Die saisonale Influenza gehört zu den Infektionskrankheiten mit den höchsten bevölkerungsbezogenen Sterblichkeiten (Mortalitäten).
Die Todesfälle durch Influenza betreffen vor allem ältere Menschen und Personen mit bestimmten chronischen Grunderkrankungen.
Dokumentation
Jede Impfung ist zu dokumentieren:
- Handelsname des Impfstoffes
- Chargennummer des Impfstoffes
- Datum der Impfung
- die Krankheit, gegen die geimpft wurde
- Stempel und Unterschrift des Impfarztes
Die Impfleistung des Arztes
Die Impfleistung des Arztes umfasst neben der Impfung:
- Informationen über den Nutzen der Impfung und die zu verhütende Krankheit
- Hinweise auf mögliche unerwün-schte Nebenwirkungen und Komplikationen
- Erheben der Krankheitsgeschichte und der Impfanamnese
- Feststellen der aktuellen Befind- lichkeit zum Ausschluss akuter Erkrankungen
- Empfehlungen über Verhaltensmaßnahmen im Anschluss an die Impfung
- Aufklärung über Beginn und Dauer der Schutzwirkung
- Hinweise zu Auffrischimpfungen
- Dokumentation der Impfung im Impfausweis/Impfbescheinigung
Influenzaimpfstoff und die Lokal- und Allgemeinreaktionen:
Als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff kann es gelegentlich innerhalb von 1–3 Tagen an der Impfstelle zu leichten Schmerzen, Rötung und Schwellung kommen. Gelegentlich können auch Verhärtungen oder Schwellungen der zugehörigen Lymphknoten auftreten. Ebenfalls kann es nach der Impfung zu allgemeinen Symptomen wie Fieber, Frösteln, Übelkeit, Müdigkeit, Kopf‑, Muskel- und Gelenkschmerzen kommen. Diese Reaktionen dürften Grund dafür sein, dass die Grippeimpfung fälschlicherweise für das Auftreten grippeähnlicher Erkrankungen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung verantwortlich gemacht wird.
Impfausweis
Zu jeder Impfung hat der Impfling seinen Impfausweis dem Impfarzt vorzulegen, damit dieser die Impfung direkt nach Applikation im Impfausweis dokumentieren kann.
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