1 Monat GRATIS testen, danach für nur 3,90€/Monat!
Startseite » Fachbeiträge » Archiv SB »

Kühler Kopf am Schmelzofen

Gießerei-Mitarbeiter tragen Kühltextilien
Kühler Kopf am Schmelzofen

Die Tem­per­a­turen in Gießereien erre­ichen an den einzel­nen Arbeit­splätzen oft­mals Werte jen­seits der 100-Grad-Marke und erschw­eren jegliche Aktiv­ität. Der Schmelzbere­ich der Georg Fis­ch­er GmbH in Friedrichshafen bildet hier keine Aus­nahme. Das Unternehmen, das via Alu­mini­um­guss vor allem Fahrw­erk­steile für die Auto­mo­bilin­dus­trie pro­duziert, geht für seine Mitar­beit­er mit dem Ein­satz von Kühltex­tilien jedoch neue Wege, um die extreme Hitze­ex­po­si­tion erträglich­er zu machen und das tem­per­aturbe­d­ingte Unfall­risiko gezielt zu senken.

Clau­dia Hasert

Als klar­er Vorteil im Arbeit­sall­t­ag hat sich die ein­fache Hand­habe der West­en und Ban­danas von E.Cooline erwiesen. In Sekun­den­schnelle ist das High-Tech-Vlies aktiviert und ent­fal­tet über das Prinzip der Ver­dun­stungskälte seine reg­ulierende Wirkung – mit dop­pel­tem Effekt: Die Mitar­beit­er prof­i­tieren nicht nur am Arbeit­splatz von mehr Wohlbefind­en, son­dern kön­nen dank der einges­parten Energie auch noch fit in den Feier­abend starten.
„Bere­its zwei Tage nach dem offiziellen Startschuss für die Kühlwest­en und Ban­danas kam ein Mitar­beit­er auf mich zu und schilderte begeis­tert von seinen Erfahrun­gen. Inzwis­chen höre ich immer wieder, dass die Kol­le­gen selb­st nach Schich­t­ende bei weit­em nicht mehr so müde sind wie früher“, berichtet Clau­dia Fröh­ling, Fachkraft für Arbeitssicher­heit der Georg Fis­ch­er GmbH. Obwohl im Entschei­dung­sprozess zum Ein­satz der speziellen Tex­tilien in erster Lin­ie die Reduzierung der Unfall­ge­fahr während der Arbeit­szeit im Vorder­grund stand, hat­te die Ein­führung der Kühltex­tilien gle­ichzeit­ig einen spür­baren Ein­fluss auf die Mitar­beit­erzufrieden­heit. „Ange­fan­gen hat dabei alles auf­grund ein­er Weit­er­bil­dung“, erk­lärt die Exper­tin für Arbeitss­chutz. Denn während ein­er solchen hat­te der Arbeitsmedi­zin­er der Georg Fis­ch­er GmbH das erste Mal in einem Fach­magazin von den E.Cooline-Westen gele­sen. Die Idee stieß bei Clau­dia Fröh­ling von Anfang an auf offene Ohren. „In den West­en sahen wir eine zusät­zliche Möglichkeit zur Steigerung der Arbeit­squal­ität, die im per­sön­lichen Bere­ich des Mitar­beit­ers anset­zt“, so Fröhling.

Aktivierung und Gewicht als Zünglein an der Waage

Auf Basis der Gefährdungs­beurteilung wurde 2010 mit der Mark­te­valuierung begonnen und eine Auss­chrei­bung – entsprechend der Einkaufsvor­gaben der Schweiz­er Mut­terge­sellschaft Georg Fis­ch­er AG – erstellt. In die engere Auswahl kamen let­z­tendlich zwei Anbi­eter. Ein Prax­is­test mit Mitar­beit­ern der Gießerei brachte die Entschei­dung. Bei der täglichen Arbeit hat­ten die Pro­duk­te der E.Cooline-Kollektion die Nase vorn. Die rel­e­van­ten Fak­toren: Benutzer­fre­undlichkeit und Gewicht. Die Aktivierung erfol­gt bei E.Cooline allein über Wass­er. Das Mate­r­i­al wird nur kurz unter den Wasser­hahn gehal­ten, damit es sich voll­saugt. Über die Menge an Flüs­sigkeit entschei­det der Anwen­der selb­st. Nach weni­gen Sekun­den ist die Ober­fläche trock­en. Die Weste kann je nach Bedarf über oder unter der nor­malen Klei­dung getra­gen wer­den und sorgt dank des Prinzips der Ther­moreg­u­la­tion sofort für Erle­ichterung: Je nach Außen­tem­per­atur gibt das High-Tech-Vlies Ver­dun­stungskälte ab und wirkt somit effek­tiv und auf natür­liche Weise der Über­hitzung ent­ge­gen. „Für die E.Cooline-Weste ist lediglich ein Wasser­hahn notwendig, während die Aktivierung der anderen Weste einen Kühlschrank voraus­set­zt. Trotz des zusät­zlichen Gewichts der aufgenomme­nen Flüs­sigkeit war die E.Cooline-Weste nach Mei­n­ung der tes­ten­den Mitar­beit­er zudem immer noch leichter zu tra­gen als ihr Konkur­rent aus dem Eis­fach“, präzisiert Clau­dia Fröh­ling die auss­chlaggeben­den Kriterien.

Weste und Bandana auf Siegeszug

Inzwis­chen sind 20 West­en und eben­so viele Ban­danas im Ein­satz. Jed­er Mitar­beit­er, der in der Schmelz­erei – als Arbeits­bere­ich mit der größten Hitze – beschäftigt ist, hat sein per­sön­lich­es Klei­dungsstück erhal­ten, für dessen Pflege er auch selb­st ver­ant­wortlich ist. Aus­ges­tat­tet wur­den auch die Leihkräfte, die per­ma­nent bei der Georg Fis­ch­er GmbH einge­set­zt sind. Alle wur­den einzeln ver­messen und nach Liefer­ung der Kühltex­tilien per­sön­lich von einem Mitar­beit­er der Per­vor­mance inter­na­tion­al GmbH über Anwen­dung und Reini­gung informiert. Auch hier spielte die selb­sterk­lärende Hand­habung erneut ihre Stärken aus. „Nach­dem jed­er direkt gese­hen hat­te, wie die Aktivierung funk­tion­iert, war das Prinzip allen klar“, sagt Clau­dia Fröh­ling. Die West­en und Ban­danas wer­den seit­dem jeden Tag genutzt. Ger­ade bei der täglichen Reini­gung des Schmel­zofens führt die Funk­tion­sklei­dung zu ein­er nach­weis­lichen Erle­ichterung. Der Mitar­beit­er, der die Schlacke mit der Krätzes­tange abzieht, kann der Strahlungswärme von 60 bis 80 Grad Cel­sius deut­lich bess­er Paroli bieten. Kom­biniert wer­den die Kühltex­tilien dabei mit der sil­ber­nen Hitzeschutzk­lei­dung, die vorher – allein getra­gen – zu starkem Schwitzen führte. Auch wenn dies nicht voll­ständig unter­bun­den wer­den kann, sorgt die Weste unter den speziell beschichteten Schutzmän­teln zum Abweisen der Alu­mini­um­spritzer für mehr Wohlbefind­en. „Jed­er Mitar­beit­er hat hier­bei schon seinen eige­nen Stil gefun­den. Manche tra­gen das Vlies über dem Gießerei­hemd und der Latzhose, andere mit T‑Shirt darunter. Wichtig ist allein, dass das Mate­r­i­al nicht auf der nack­ten Haut aufliegt“, so Fröh­ling. Bis auf einen Kol­le­gen, der auf­grund des per­sön­lichen gesund­heitlichen Hin­ter­grunds Prob­leme mit den Kühltex­tilien hat, sind alle Mitar­beit­er froh über die neue Arbeit­sklei­dung. Jeden Tag vor Schicht­be­ginn aktivieren sie ihre „kühlen Helfer“ im Waschbeck­en der Gießerei. Auch zwis­chen­durch wer­den die West­en und Ban­danas immer wieder befeuchtet. Denn je nach Tem­per­atur am Arbeit­splatz ver­dun­stet das Wass­er schneller oder langsamer.

Volle Akzeptanz von Anfang an

„Nach­dem in den ersten Tagen die Umstel­lung deut­lich spür­bar war, wird der Umgang mit den West­en und Ban­danas zur Gewohn­heit. Was bleibt, ist jedoch der per­sön­liche Ein­druck, nicht mehr so abges­pan­nt und müde zu sein“, berichtet Clau­dia Fröh­ling. Die Atmo­sphäre am Arbeit­splatz ist laut der Exper­tin für Arbeitssicher­heit spür­bar bess­er gewor­den. „Die neue Meth­ode des Wärmeaus­gle­ichs hat auch eine psy­chol­o­gis­che Kom­po­nente. Oft­mals wird der Ein­fluss von Hitze unter­schätzt. Denn es lei­den nicht nur die Konzen­tra­tions- und Leis­tungs­fähigkeit, wodurch sich das Unfall­risiko erhöht. Die Belas­tung führt zu Aus­ge­laugth­eit, die wiederum Aggres­sion her­vor­ruft. Hier merken wir die Verän­derung. Jet­zt fühlen sich die Mitar­beit­er kör­per­lich wohler, das entspan­nt auch den Umgang miteinander.“

Regelmäßige Pflege unerlässlich

Dem näch­sten Audit im Rah­men der Zer­ti­fizierung des Arbeitss­chutz­man­age­ments sieht Clau­dia Fröh­ling nicht zulet­zt auf­grund der pos­i­tiv­en Erfahrun­gen mit den neuen Hil­f­s­mit­teln in der Gießerei beruhigt ent­ge­gen. Der einzige Opti­mierungs­be­darf beste­ht ihrer Mei­n­ung nach in der Reini­gung der Tex­tilien durch den Mitar­beit­er. Obwohl sich die Pflege der Pro­duk­te selb­st ohne Prob­leme gestal­tet – das Mate­r­i­al kann ganz nor­mal bei 30 Grad mit pH-neu­tralem Pflegemit­tel in der Waschmas­chine gere­inigt wer­den, ste­hen noch ein­mal Einzelge­spräche mit den Mitar­beit­ern an, die hier noch ein wenig Nach­holbe­darf haben. Um dem bei der Arbeit unver­mei­d­baren Schweißgeruch zwis­chen­durch Ein­halt zu gebi­eten, hat jed­er Schichtleit­er zusät­zlich eine Sprayflasche mit Geruch­sneu­tral­isier­er erhal­ten, die in der Halle während der Arbeit­szeit zur Ver­fü­gung ste­ht. Bevor der Mitar­beit­er beispiel­sweise in die Pause geht, kann er die Weste ein­sprühen und lüften lassen. Nach der Pause geht es dann wieder frisch ans Werk. „Trotz­dem erset­zt das Sprühen natür­lich keine regelmäßi­gen Wäschen, das muss jedem klar sein“, so Fröh­ling. Wenn die Erprobungsphase der Kühltex­tilien voll­ständig abgeschlossen ist, fol­gt möglicher­weise bald eine Erweiterung des Bestands. Clau­dia Fröh­ling über­legt bere­its, auch die Kol­le­gen der Instand­hal­tung mit den E.Cooline-Produkten auszurüsten.
Unsere Webi­nar-Empfehlung
Newsletter

Jet­zt unseren Newslet­ter abonnieren

Webinar-Aufzeichnungen

Webcast

Jobs
Sicherheitsbeauftragter
Titelbild Sicherheitsbeauftragter 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Sicherheitsingenieur
Titelbild Sicherheitsingenieur 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
Special
Titelbild  Spezial zur A+A 2023
Spezial zur A+A 2023
Download

Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de