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Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid-Vergiftung

Grillen mit Holzkohle im Haus
Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid-Vergiftung

Im Rah­men der geset­zlichen Mit­teilungspflicht für Vergif­tun­gen wur­den dem Bun­desin­sti­tut für Risikobe­w­er­tung (BfR) in diesem Jahr acht tödlich ver­laufene Vergif­tungs­fälle mit Kohlen­monox­id gemeldet. In allen Fällen waren in Innen­räu­men Holzkohle­grills unsachgemäß und wahrschein­lich auch zu Heizz­weck­en betrieben worden.

An das Bun­desin­sti­tut für Risikobe­w­er­tung Press­es­telle Thielallee 88–92 14195 Berlin

„Offen­sichtlich weiß ein Teil der Bevölkerung nicht, wie gefährlich offene Feuer­stellen im Innen­raum sind“, sagt BfR-Präsi­dent Pro­fes­sor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Der Holzkohle­grill ist etwas für einen gemütlichen Abend im Freien. Er taugt keines­falls für die Zubere­itung von Grillgut im Innen­raum oder gar als Heizgerät. Selb­st die Nutzung der Rest­wärme im Innen­raum nach dem Grillen kann lebens­ge­fährliche Vergif­tun­gen verursachen.“
Kohlen­monox­id entste­ht durch unvoll­ständi­ge Ver­bren­nung von kohlen­stoffhaltigem Mate­r­i­al. Man­gel­nde Luftzirku­la­tion im Innen­raum erhöht die Konzen­tra­tion des gifti­gen Gas­es. Geöffnete Fen­ster oder Türen bieten keine Sicher­heit. Da beim Grillen mit Holzkohle­grill­geräten in Innen­räu­men die Ver­bren­nungs­gase nicht direkt über Kamin­sys­teme abgeleit­et wer­den, beste­ht die Gefahr von schw­eren Vergif­tun­gen, weil sich das Gas im Raum unbe­merkt ver­bre­it­et. Kohlen­monox­id ist geruch­los, far­b­los und nicht reizend. Daher löst es keinen Warn­ef­fekt beim Men­schen aus. Das Gas ist leichter als Luft und kann sich durch Sauer­stof­fver­drän­gung leicht in der Umge­bung anre­ich­ern. Rasch und unbe­merkt wird es über die Lunge aufgenommen.
Kohlen­monox­id ist ein Blut­gift, das den Sauer­stoff aus der Bindung am roten Blut­farb­stoff Hämo­glo­bin ver­drängt. Kinder reagieren sehr viel empfind­lich­er auf Kohlen­monox­id als Erwach­sene und zeigen daher schneller Vergif­tungssymp­tome. Die Betrof­fe­nen müssen so schnell wie möglich vom Notarzt durch Sauer­stof­f­gabe und Beat­mung behan­delt werden.
Im Jahr 2008 wur­den dem BfR im Zuge der ärztlichen Mel­dun­gen von Vergif­tun­gen leichte und mit­telschwere Fälle von Kohlen­monox­id-Vergif­tun­gen gemeldet. Die in den ver­gan­genen Wochen angezeigten Todes­fälle zeigen jedoch, dass unsachgemäß ver­wen­dete Holzkohle­grills im Innen­raum ein weit­eres, möglicher­weise nicht erkan­ntes, Gefahren­poten­zial bergen. Sog­ar die Nutzung der Rest­wärme des ver­löschen­den Holzkohle­grills im Innen­raum kann lebens­bedrohliche Vergif­tun­gen verursachen.
Seit weni­gen Jahren sind kohle­be­heizte Tis­chgrills im Han­del, die auch für die Nutzung im Innen­raum bewor­ben wer­den und den Ein­druck erweck­en, dass offene Feuer­stellen im Innen­raum ohne direk­ten Abzug unge­fährlich sind. Zur Ver­harm­lo­sung der Gefahren kön­nen auch Werbe­maß­nah­men beitra­gen, die Grill­par­ties im Wohnz­im­mer zeigen. Recherchen des BfR lassen ver­muten, dass in eini­gen Fällen die Betrof­fe­nen durch solche Spots angeregt wur­den, bei Regen ihre eige­nen Grill­par­ties nach innen zu ver­legen und die Rest­wärme des Grills zum Heizen zu nutzen.
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