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15 Stück SLH GmbH Manfred Löpker Pfarrer-Reukes-Strasse 7 48599 Gronau sesaMedia ¿ Kommunikation Benjamin Pauwels Leipziger Platz 7 50733 Köln
In der Ausgabe 6/2008 hatte ich Ihnen eine ideale Unterweisung dargestellt – losgelöst von allen betrieblichen und organisatorischen Zwängen. Da diese Vorstellung jedoch einer „Unterweisungstraumlandschaft“ gleichkommt, habe ich aufgezeigt, wie die Utopie trotz aller Zwänge verwirklicht werden kann und wie sich in der Folge vernetztes Wissen erzeugen und betriebswirtschaftlicher Erfolg erzielen lässt. Eines der Schlüsselwörter in diesem Zusammenhang ist die „Wissensbilanz“.
Die ideale Unterweisungssituation braucht geeignete Hilfsmittel. Niemand legt einen Garten ohne geeignetes Werkzeug an und eine Traumlandschaft erst recht nicht.
Aber Halt! Hilfsmittel ist nicht gleich Hilfsmittel und jeder Betrieb benötigt individuelle und flexible Lösungen. Doch welche Funktionen müssen die Hilfsmittel mitbringen?
- 1. Im Computerzeitalter sollte man bei Schulungen Stift, Papier und Unterweisungsordner getrost zur Seite legen und sich den elektronischen Lösungen zuwenden. Ein klarer Vorteil liegt hier in der zeitlichen und räumlichen Unabhängigkeit des zu Unterweisenden. Zudem sind alle Inhalte und Vorgänge jederzeit und überall verfügbar, dokumentierbar und aktualisierbar. Der Effekt: Ein Mitarbeiter kann jederzeit an jedem Computer seine Schulungen (Unterweisungen) durchführen und nutzt so unproduktive Zeiten äußerst effektiv.
- 2. Digitale Medien bieten die Möglichkeit, dass mehrere Experten unab-hängig voneinander am Unterweisungsprozess mitwirken können. So hat beispielsweise ein Experte einen Unterweisungsinhalt verfasst und an anderer Stelle kann der Brandschutzbeauftragte zu diesem speziellen Thema Fragen zur Arbeitsplatzsituation des Mitarbeiters einstellen. Der Effekt: Es entsteht tiefer verwurzeltes Wissen, da der vermittelte Inhalt durch gezielte Fragen an den eigenen Arbeitsplatz transferiert werden muss. Beispiel: Bei der Frage an einenMitarbeiter, ob der Brandschutz an seinem Arbeitsplatz ausreichend ist, erhält man selten ausreichende und verwertbare Aussagen. Sind die Fragen aber gezielt nach Vorhandensein und Prüfzustand der Handfeuerlöschergestellt, so kann darauf vertraut werden, dass hier präzise Informationen aus dem Betrieb bezogen werden. Der Vorteil: Tieferer Wissenstransfer, gezielte Informationen über die Arbeitsplatzzustände. Zudem ist derNebeneffekt ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess und die Fortschreibung der Gefährdungsbeurteilung unter Einbeziehung der Mitarbeiter.
- 3. Das Unternehmen muss in der Lage sein, mit eigenen Mitteln unternehmensspezifische Inhalte als Unterweisungen in ein solches System einzupflegen – unter Berücksichtigung aller lernpsychologischen Aspekte. Bei herkömmlichen Unterweisungsmethoden ist es jedoch oft so, dass der einzelne Vorgesetzte eine Anweisung nach seinem Verständnis interpretiert, mit dem Ergebnis, dass ein unterschiedlicher Wissensstand im Unternehmen anzutreffen ist. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge entstehen einem Unternehmen durch diesen Aspekt erhebliche, aber auch vermeidbare Kosten. Elektronische Systeme bieten die Möglichkeit, dass Themen unternehmensweit von nur einem Experten interpretiert und aufbereitet werden. Der Vorteil liegt einerseits in der Zeiteinsparung bei einzelnen Vorgesetzten und andererseits – weit gewichtiger – darin, dass im gesamten Unternehmen der gleiche Wissensstand vorherrscht.
- 4. Eine runde Sache wird ein Hilfsmittel jedoch erst, wenn es möglich ist mitarbeiterspezifisch zu schulen bzw. zu unterweisen. Elektronische Unterweisungssysteme bieten das in der Regel. Unterweisungsinhalte können hierindividuell zugeteilt werden und Vorgesetzte sind in der Lage jederzeitzentral zu prüfen, ob die Unterweisungen vom Mitarbeiter bearbeitet wurden. Der Vorgesetzte kann so im Bedarfsfall mit hoher Rechtssicherheit belegen, dass seine Mitarbeiter inden ihnen zugeteilten Inhalten unterwiesen wurden.
Zum Verständnis möchte ich nochmals erwähnen, dass digitale Systeme nicht automatisch das gesamte Unterweisungsspektrum abdecken. Sie vermitteln vor allem das erforderliche Grundlagenwissen, von dem aus die arbeitsplatzspezifischen Belange beurteilt und eingepflegt werden. Doch lässt sich aus meiner Erfahrung sagen, dass ein Unternehmen mit elektronischen Hilfsmitteln der „idealen“ Unterweisungssituation schon sehr nahe kommt.
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