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Mangelnde Koordination nach Baustellenverordnung verursacht schlechte Arbeitsbedingungen, hohe Belastungen der Beschäftigten am Bau und kann zu Unfällen führen. Die Instrumente der Baustellenverordnung, wie unterstützende Koordinatoren sowie Sicherheits- und Gesundheitsschutzpläne, sollen die Lage verbessern. Sie werden aber oft als Fremdkörper im Baugeschehen wahrgenommen. Selten gelingt es, den am Bau Beteiligten, die Regelungen als Chance zu vermitteln. Eine Schlüsselposition haben dabei die Koordinatoren nach Baustellenverordnung selbst. Um deren Kommunikation und Kooperation mit den weiteren Baubeteiligten zu verbessern, wurde mit Unterstützung der Systemkonzept GmbH, des RKW Kompetenzzentrums und der Technischen Universität Dresden ein Leitbild Koordination nach Baustellenverordnung entwickelt und von Spitzenvertretern von Kammern, Verbänden und Organisationen der deutschen Baubranche unterzeichnet. Ziel des Leitbilds ist es, eine Koordination zu ermöglichen, die zu sicheren und gesundheitsgerechten Arbeitsbedingungen bei der Bauausführung und bei späteren Arbeiten am Bauwerk beiträgt. Vier Leitlinien konkretisieren dieses Ziel:
- Gute Koordination bringt Nutzen für die am Bau Beteiligten. Sie unterstützt wirtschaftliches Planen und Bauen, erschließt Potentiale zur sicheren Gestaltung der Bauarbeiten, vermeidet Nachbesserungen, erhöht Kostensicherheit und Termintreue, fördert die störungsfreie Zusammenarbeit der Unternehmen und ermöglicht die gemeinsame Nutzung von Sicherheitseinrichtungen.
- Gute Koordination nach Baustellenverordnung fördert präventives Handeln. Frühzeitige Koordination hilft übergreifende Gefährdungen beim Bauen und bei späteren Arbeiten an der baulichen Anlage rechtzeitig zu erkennen, macht Informationen zu gegenseitigen Gefährdungen verfügbar, unterstützt Unternehmen in der präventiven Planung von Maßnahmen zu Sicherheit und Gesundheitsschutz und verbessert so die Arbeitsbedingungen.
- Gute Koordination nach Baustellenverordnung bedingt die Kooperation und Kommunikation der am Bau Beteiligten. Sie hilft, die Zusammenarbeit zu verbessern und effiziente Lösungen zu finden, indem Beiträge zu Sicherheit und Gesundheitsschutz frühzeitig in die Prozesse des Planens und Bauens eingebracht und fortgeschrieben werden.
- Gute Koordination nach Baustellenverordnung erfordert Partnerschaft und Fairness. Als Projektteam verpflichten sich die Baubeteiligten dem gemeinsamen Gesamtergebnis und einem fairen Ausgleich der Interessen.
Die Unterzeichner des Leitbildes verpflichten sich, das Leitbild Koordination nach Baustellenverordnung nach Kräften mit Leben zu erfüllen, damit der Nutzen der Koordination nach Baustellenverordnung bei allen Baubeteiligten erkannt und gute Koordination geschätzt wird. Es steht unter www.leitbild-gute-koordination.de zum Download bereit. Das Leitbild kann bei der BAuA als Broschüre bestellt werden (www.baua.de/cln_135/de/ Publikationen/ Broschueren/A73.html).
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