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Einfluss über die Werksgrenzen hinaus

Initiative „Sicherer Arbeitsweg“
Einfluss über die Werksgrenzen hinaus

Die Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ set­zt in der Metropol­re­gion Rhein-Neckar auf Zusam­me­nar­beit von Unternehmen und Insti­tu­tio­nen, um Wege­un­fälle wirk­sam zu reduzieren. Die Teil­nehmer tauschen sich untere­inan­der aus, erheben Gefahren­stellen, pfle­gen den regelmäßi­gen Dia­log mit Kom­munen, Polizei und öffentlichem Per­so­nen­nahverkehr (ÖPNV) und klären gemein­sam die Beschäftigten auf.

Mehr als 40 Unternehmen und Insti­tu­tio­nen aus der Metropol­re­gion Rhein-Neckar haben sich in der Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ zusam­menge­fun­den, darunter Unternehmen wie BASF SE in Lud­wigshafen, Evonik Indus­tries in Worms, Freuden­berg Ser­vice KG, Indus­triepark Wein­heim, SAP in Wall­dorf oder die BG RCI in Hei­del­berg. Gemein­sam wollen sie die Zahl der Unfälle ihrer Mitar­beit­er auf dem Weg von und zur Arbeit reduzieren. Denn während auf­grund inten­siv­er Präven­tion­sar­beit die Zahl der Arbeit­sun­fälle in den Betrieben stark sinkt, geht die Zahl der Wege­un­fälle nur ger­ingfügig zurück. So hat beispiel­sweise bei der BASF SE in Lud­wigshafen mit rund 34.000 Mitar­beit­ern erst­mals 2003 die Anzahl der Wege­un­fälle mit Aus­fall­t­a­gen die Zahl der Arbeit­sun­fälle mit Aus­fall­t­a­gen überstiegen.
Die Präven­tion von Wege­un­fällen ist allerd­ings schwieriger als die von Arbeit­sun­fällen. Ihre Ursachen liegen im Bere­ich der öffentlichen Infra­struk­tur und im Mobil­itätsver­hal­ten der Mitar­beit­er. Auf bei­des haben die Unternehmen bis­lang nur bed­ingt ein­wirken können.
Neue Wege in der Prävention
„Deshalb entschloss sich die BASF, neue Wege in der Präven­tion zu gehen und stieß im Jahr 2009 gemein­sam mit der IHK Pfalz, IHK Rhein-Neckar und dem Lan­desver­band Süd­west der DGUV die Ini­tia­tive ‚Sicher­er Arbeitsweg‘ an“, sagt Jan­ice Klö­den, Ansprech­part­ner­in der Ini­tia­tive und bei der BASF im Strate­gis­chen Flächen­man­age­ment Lud­wigshafen beschäftigt. Die Ini­tia­tive hat sich zum Ziel geset­zt, die Ursachen der Wege­un­fälle zu ermit­teln und aktiv zu entschär­fen. So nahm sie im Jahr 2010 eine große Mobil­itäts­be­fra­gung vor, an der rund 4000 Mitar­beit­er von acht Unternehmen teil­nah­men. Anhand der ermit­tel­ten Mobil­itätskenn­zahlen ließ sich das Verkehrsver­hal­ten ein­schätzen. Einige Dat­en daraus: Der Arbeitsweg der Beschäftigten bei fast allen Unternehmen beträgt durch­schnit­tlich 15 Kilo­me­ter. Ein großer Teil legt auch 20 Kilo­me­ter und mehr zurück. Ob die Mitar­beit­er den ÖPNV nutzen, hängt von der Anbindung ab. Die meis­ten Unfälle geschehen mit dem PKW oder mit dem Fahrrad, am häu­fig­sten mor­gens zwis­chen fünf und neun Uhr. Die Gefahren auf dem Arbeitsweg sind recht hoch und den Mitar­beit­ern bewusst: Rund 40 Prozent der Beschäftigten gaben an, auf dem Arbeitsweg einen oder mehrere Beina­he- bzw. tat­säch­liche Unfälle erlebt zu haben. Fehlver­hal­ten nan­nten sie als häu­fig­ste Unfal­lur­sache, gefol­gt von der Wit­terung und der Verkehrsinfrastruktur.
Die Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ stellt die Befra­gung für weit­ere inter­essierte Unternehmen im Inter­net zur Verfügung.
Vor-Ort-Gespräche an Gefahrenstellen
Die Befragten teil­ten darin auch Sicher­heit­srisiken auf den Arbeitswe­gen mit. So kon­nten Gefahren­stellen ermit­telt und entschärft wer­den, die nicht nur die Beschäftigten eines einzel­nen Unternehmens betr­e­f­fen.. Die Ini­tia­tive suchte den Dia­log mit Kom­munen, Polizei und dem Verkehrsver­bund Rhein-Neckar, um gemein­sam mit den Behör­den Lösun­gen zu erar­beit­en. Jan­ice Klö­den nen­nt einige Beispiele: „Aus der Befra­gung hat­te sich ergeben, dass eine Ampelan­lage in Werk­snähe abends zum Schichtwech­sel bere­its abgeschal­tet war. Dass haben wir dem Amt für Verkehrs­pla­nung der Stadtver­wal­tung Lud­wigshafen mit­geteilt und die Betrieb­szeit der Ampelan­lage wurde ver­längert.“ Ein weit­eres Beispiel: Ein ein­seit­ig zu befahren­der Rad­weg wurde in bei­de Rich­tun­gen befahren. Natür­lich ein Fehlver­hal­ten. Die Stadtver­wal­tung hat hier unter­stützt und ein Abschnitt des Rad­weges kon­nte ver­bre­it­ert wer­den, so dass er jet­zt in bei­de Rich­tun­gen freigegeben ist. Darüber hin­aus wurde mit­tels Rich­tungspfeilen nochmal auf die richtige Benutzung hingewiesen. „Wir sind froh über die Unter­stützung der Kom­munen“, betont Rein­er Zotz, ver­ant­wortlich für Verkehr im Strate­gis­chen Flächen­man­age­ment Lud­wigshafen der BASF SE, der sich auch in der Ini­tia­tive engagiert.
Dreimal im Jahr tre­f­fen sich die beteiligten Unternehmen bei einem run­den Tisch zu offe­nen Gesprächen. Bei der BASF kön­nen die Mitar­beit­er Gefahren­stellen inner­halb und außer­halb des Werks an den Werkschutz oder das Strate­gis­che Flächen­man­age­ment Lud­wigshafen melden. Wenn es sich um den außer­be­trieblichen Verkehr han­delt, ver­sucht die Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ zu unterstützen.
Zwei- bis dreimal im Jahr organ­isiert die Ini­tia­tive außer­dem eine Vor­tragsver­anstal­tung für ihre Mit­glieder, bei der Vertreter aus Unternehmen die besten Beispiele erläutern oder Fachref­er­enten über Präven­tion­s­the­men sprechen. So bekam kür­zlich ein Unternehmen, das ein elek­tro­n­is­ches Fahrge­mein­schaft­sportal entwick­elt hat, die Möglichkeit sich vorzustellen. Der Hin­ter­grund: In einem Vor­trag zuvor wurde die Unfall­ge­fahr bei Wege­un­fällen erläutert. Daraus ging her­vor, dass Fahrge­mein­schaften sel­tener als Einzelfahrer verunglück­en. Doch auf­grund flex­i­bler Arbeit­szeit­en kom­men in den Unternehmen immer weniger Fahrge­mein­schaften zus­tande als früher. Mit Hil­fe des Por­tals kön­nen Mitar­beit­er flex­i­bel und kurzfristig Fahrge­mein­schaften finden.
Große Plakatak­tion
Aufk­lärung ist ein weit­er­er wichtiger Aspekt. „Wir müssen die Mitar­beit­er dafür sen­si­bil­isieren, dass sie sich auch auf dem ver­meintlich pri­vat­en Arbeitsweg sich­er ver­hal­ten“, sagt Rain­er Zotz.
Die Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ organ­isiert ein­mal im Jahr eine große Plakatak­tion. Dann appel­lieren Plakate in den Unternehmen, auf Park­plätzen, an Werk­se­ingän­gen und im öffentlichen Straßen­raum ent­lang der Haupt­straßen Botschaften an die Mitar­beit­er, sich sich­er im Verkehr zu bewe­gen. Die Mitar­beit­er direkt anzus­prechen, war auch Ziel eines Verkehrssicher­heit­stages am 12. Mai 2012 in Worms. Dort kon­nten Mitar­beit­er mit ihren Fam­i­lien sowie andere Besuch­er unter anderem an dem Info­mo­bil der BG Rohstoffe und chemis­che Indus­trie einen Stresstest absolvieren und an einem Über­schlagsim­u­la­tor erleben, was bei einem Unfall passiert.
Inter­essierte Unternehmen kön­nen der Ini­tia­tive „Sicher­er Arbeitsweg“ beitreten. Anfra­gen beant­wortet Jan­ice Klö­den, E‑Mail: janice.a.kloeden@basf.com
Ver­e­na Manek
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