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Sicherheit tut Not

Coaching in der Unternehmenssicherheit?
Sicherheit tut Not

Heute wird in allen Lebens­bere­ichen gecoacht, mal mehr, mal weniger sin­nvoll. Coach­ing als Unternehmens­di­en­stleis­tung, in Ergänzung zu anderen Per­son­al-entwick­lungs­maß­nah­men, hat sich jeden­falls durchge­set­zt und gilt als neue Qual­ität von indi­vidu­eller Beratung und Förderung. Aber Coach­ing in der Unternehmenssicher­heit? – Momen­tan wohl eher eine Sel­tenheit. Dabei ist der Bedarf, zumin­d­est latent, vorhanden.

Her­rn Knut Göritz August-Bebel-Str. 45 16225 Eberswalde

Die exis­ten­zielle Notwendigkeit der Unternehmenssicher­heit ergibt sich aus dem Ziel des Unternehmens, mit pro­duk­tiv­er Tätigkeit Wertschöp­fung zu erzie­len. Jedes Ereig­nis, das zusät­zlich zu den Vor­leis­tun­gen den Pro­duk­tion­swert schmälert, reduziert die Wertschöp­fung. Sin­nvolle Sicher­heits­maß­nah­men kön­nen die Vor­leis­tun­gen senken und die Wertschöp­fung verbessern.
Unternehmenssicher­heit kann nur aus der Funk­tion eines ganzheitlichen Sicher­heitssys­tems, ver­gle­ich­bar mit dem Immun­sys­tem eines gesun­den Men­schen, entste­hen. Das heißt, das Sys­tem muss sich den unter­schiedlich­sten Bedin­gun­gen anpassen, es muss Her­aus­forderun­gen meis­tern und nach jed­er Attacke unempfind­lich­er werden.
Dazu müssen Risiken erkan­nt und bew­ertet wer­den. Um einen größt­möglichen Zus­tand von Sicher­heit zu erre­ichen, wer­den Sicher­heit­skonzepte erstellt und in Sicher­heits­maß­nah­men umge­set­zt. Da Sicher­heit ein rel­a­tiv­er Zus­tand ist, müssen Prozesse zum Erre­ichen dieses Zus­tandes dynamisch und ganzheitlich sein. Mit Hil­fe von Sicher­heits­man­age­ment kann man dieser Forderung nachkom­men. Da im Extrem­fall sämtliche Sicher­heitsvorkehrun­gen zu Fall gebracht wer­den kön­nen, ist es erforder­lich, die Not­fallpla­nung und das Krisen­man­age­ment in das Sicher­heits­man­age­ment einzubeziehen.
Ein der­ar­tiges Sicher­heitssys­tem kann nur dort entste­hen, wo die Unternehmensführung ein Bewusst­sein für dessen Notwendigkeit hat.
Prob­lem
Psy­cholo­gen wie der oft zitierte Amerikan­er Abra­ham Maslow sagen dem Men­schen ein großes Sicher­heits­bedürf­nis nach. Warum muss man die Men­schen aber regel­recht zwin­gen, sich ihrem Bedürf­nis gemäß zu ver­hal­ten? Beispiel Anschnall­gurt, er kann im Auto unter Umstän­den unser Leben ret­ten und ist in jedem Fahrzeug vorhan­den. Aber erst Gesetz und mögliche Strafe sor­gen dafür, dass dieser auch benutzt wird.
Schein­bar existiert hier ein Wider­spruch. Bei näherem Hin­schauen löst sich dieser auf: Denn ob wir uns sich­er fühlen oder nicht ist ein sub­jek­tives Gefühl. So kann unser Bedürf­nis nach Sicher­heit befriedigt sein, obwohl wir uns ger­ade in größter Gefahr befinden.
Das Prob­lem, es man­gelt den Men­schen mehr oder weniger an einem Bewusst­sein für die Risiken, die sie einge­hen – es fehlt ihnen ein angemessen entwick­eltes Risikobewusstsein.
So lange mögliche Kon­se­quen­zen aus diesem Manko nur den Verur­sach­er tre­f­fen, stellt das nur ein per­sön­lich­es Prob­lem dar. Aber das ist eher sel­ten der Fall. Denn bere­its das Ver­drän­gen von per­sön­lichen Gesund­heit­srisiken trifft die Gemeinschaft.
Für uns alle ist es wichtig, Risikobe­wusst­sein zu entwick­eln, denn wir tra­gen Ver­ant­wor­tung für uns, unsere Fam­i­lien und die Gesellschaft. Beson­ders sind natür­lich diejeni­gen gefordert, die eine beson­ders hohe Ver­ant­wor­tung, beispiel­sweise für ein Unternehmen, tra­gen. Sie sind ähn­lich wie der Kapitän eines Schiffes ver­ant­wortlich für die Erre­ichung des Zieles und der Men­schen an Bord.
Prob­lema­tisch ist, dass das sub­jek­tive Sicher­heit­sempfind­en der Ver­ant­wortlichen im Sicher­heits­man­age­ment Entschei­dun­gen in der Unternehmenssicher­heit bee­in­flusst und es so zu Defiziten kommt. Die Fest­stel­lung von Sicher­heit­sex­perten, dass es bei den Entschei­dern häu­fig an Ver­ständ­nis für gravierende Sicher­heitsmän­gel man­gelt, ist vor diesem Hin­ter­grund nicht ver­wun­der­lich. Allein die Prob­lematik Know-how-Schutz in deutschen Unternehmen macht die Dringlichkeit ein­er Kor­rek­tur deutlich.
Da die Lösung eines Prob­lems nicht auf der Ebene des Bewusst­seins erfol­gen kann, die das Prob­lem her­vorgerufen hat, bedarf es ein­er Bewusstseinstransformation.
Möglichkeit­en
Die notwendi­gen Hil­f­s­mit­tel für eine Trans­for­ma­tion mit dem Ergeb­nis Risikobe­wusst­sein sind die Kom­po­nen­ten Psy­cholo­gie und Kommunikation.
In anderen Bere­ichen ist man sich der Bedeu­tung dieser Kom­po­nen­ten bewusst und nutzt sie im Rah­men von Per­son­alen­twick­lungs­maß­nah­men in Form von Coaching.
Als unternehmen­sna­he Dien­stleis­tung hat sich Coach­ing in den ver­gan­genen zwanzig Jahren etabliert. Es hat sich dadurch eine neue Qual­ität von beru­flich­er Förderung her­aus­ge­bildet. Nun ist die Zeit reif, Coach­ing im Sinne von Aware­ness in der Unternehmenssicher­heit einzusetzen.
Damit das Sicher­heit­sprinzip zum Tra­gen kommt, braucht es ein klares Risikobe­wusst­sein. Der Coach ver­fügt über das Know-how, seinen Klien­ten bei der Bewusst­wer­dung zu unter­stützen. Er ini­ti­iert einen Prozess, der zu der Erken­nt­nis führt, dass Sicher­heit ein frag­iler Zus­tand ist und die Möglichkeit eines plöt­zlichen Zus­tandswech­sels per­ma­nent vorhan­den ist.
Aus dieser Erken­nt­nis wird ein Bewusst­sein für Risiken entwick­elt und man bemerkt, dass die gefühlte Sicher­heit oft nur eine gefährliche Illu­sion ist. Entwick­eltes Risikobe­wusst­sein heißt, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Es hat nichts mit Angst oder Schwäche gemein, eher mit einem Gefühl der entspan­nten Acht­samkeit und ein­er daraus entwick­el­ten Vor­sicht und Vorsorge.
Ist der Coach­ing-Prozess so weit fort­geschrit­ten, ist ein wesentlich­es Ziel erre­icht: Der Coach­ingnehmer hat sich von sein­er illu­sionären Sichtweise befre­it, er kann Risiken erken­nen und bew­erten. Hier ist nicht die Rede von pro­fes­sionellem Risiko­man­age­ment. Vielmehr geht es um ganzheitlich­es Risikowis­sen, ent­standen aus einem kog­ni­tiv­en Prozess.
Die richtige Beze­ich­nung währe also Risk-Awareness-Coach.
Sinn
Eigentlich bräucht­en wir alle so einen Coach, denn unser Bewusst­sein wird von Ereignis­sen geprägt, die uns unmit­tel­bar betr­e­f­fen. Unser Leben ver­läuft im Nor­mal­fall unspek­takulär. Ohne direk­tes Erleben sind wir kaum für mögliche Schadensereignisse sensibilisiert.
Trifft uns ein Schadensereig­nis, vielle­icht ein Sturz von ein­er Leit­er, sind wir, je nach­dem wie sehr uns das Ereig­nis beein­druckt hat, eine zeit­lang aufmerk­sam. Aber auch nur in diesem speziellen Bereich.
Der Coach hil­ft, auch ohne das Erleben drama­tis­ch­er Ereignisse, ein aus­ge­wo­genes Risikobe­wusst­sein zu entwick­eln, das dazu führt, Schä­den zu ver­hin­dern oder zu mindern.
Er ist Mul­ti­p­lika­tor der Risiko‑, Risikokom­mu­nika­tions- und Katas­tro­phen­forschung und sorgt dafür, dass deren Erken­nt­nisse auch an den „Mann“ gebracht werden.
In einem Unternehmen ste­ht jedes Schadensereig­nis, egal ob Know-how-Dieb­stahl, Brand, Arbeit­sun­fall oder Daten­ver­lust für Gewin­nver­lust. Und trotz­dem kann man in vie­len Unternehmen die Symp­tome für man­gel­ndes Risikobe­wusst­sein erken­nen. Ohne entwick­eltes Risikobe­wusst­sein wird es kein pro­fes­sionelles Sicher­heits­man­age­ment geben.
Hin­der­nis
Führungskräfte befind­en sich auf ihrer Posi­tion, weil sie beson­dere Qual­i­fika­tio­nen und Eigen­schaften haben. Uneingeschränk­tes Pos­i­tiv-Denken und ein uner­schüt­ter­lich­er Glauben an die eige­nen Fähigkeit­en sind für die Entste­hung von angemessen­em Risikobe­wusst­sein allerd­ings eher hin­der­lich und führen lei­der oft zu ein­er Sicher­heit­sphiloso­phie der Ignoranz.
The­o­retisch gibt es Arbeit für Heer­scharen von Coachs, prak­tisch ist die Ursache sein­er Notwendigkeit sein größtes Hin­der­nis. Denn die eigentliche Ziel­gruppe, die Unternehmensleitung, die die Ver­ant­wor­tung für die Sicher­heit im Unternehmen trägt, ist let­ztlich gle­ich­falls vom Virus der illu­sionären Sicher­heit befallen.
So wird Unternehmenssicher­heit in kleinen und mit­tleren Unternehmen oft gar nicht als Auf­gabe erkan­nt. Sicher­heit­sprob­leme wer­den nicht wahrgenom­men, da die Kon­trollmech­a­nis­men fehlen. Darüber hin­aus wer­den Sicher­heits­maß­nah­men nur als unnützer Kosten­fak­tor und nicht als Wertschöp­fungs­beitrag gesehen.
Eine schlechte Aus­gangs­ba­sis für die Bewil­li­gung von Mit­teln für der­ar­tige Awareness-Maßnahmen.
Per­spek­tiv­en
Risikobe­wusst­sein ist die Ini­tialzün­dung für ganzheitliche Sicher­heit in Unternehmen. Coach­ing kann dies bewirken und ist damit eine Chance, die Defizite in der Unternehmenssicher­heit auszugleichen.
Es bedarf wohl eines äußeren Impuls­es, der ein Wahrnehmen dieser Chance bewirkt. Hierzu ist das Engage­ment entsprechen­der staatlich­er Insti­tu­tio­nen nötig. Die Weichen für eine neue „Risikokul­tur“ sind bere­its gestellt. Davon zeugt zum Beispiel die BMI Pub­lika­tion „Nationale Strate­gie zum Schutz kri­tis­ch­er Infra­struk­turen“ erschienen im Juni 2009. Hier wird unter anderem zu ein­er ver­stärk­ten Selb­stverpflich­tung der Betreiber zur Präven­tion und zur Bewäl­ti­gung von Ereignis­sen aufgerufen. Und es wird von ein­er ver­stärk­ten und selb­st­be­wussten Selb­stschutz- und Selb­sthil­fe­fähigkeit der von dem Aus­fall von Infas­truk­turleis­tun­gen betrof­fen­er Ein­rich­tun­gen (Unternehmen) gesprochen.
Wenn dafür gesorgt wird, diese Gedanken der Sicher­heitsvor­sorge auch in die Unternehmen zu tra­gen, ist der Boden bere­it­et für die Idee des „Risk-Aware­ness-Coach­ing“. Da wo man schon offen ist für die schlichte Wahrheit, dass Sicher­heit durch Men­schen zus­tande kommt, wird man eher bere­it sein, Coach­ing-Ange­bote zu nutzen. Es gibt sie ja dur­chaus, die Unternehmen mit einem funk­tion­ieren­den Sicher­heits­man­age­ment, die Sicher­heits­maß­nah­men nicht nur punk­tuell, in Reak­tion auf erfol­gte Schadensereignisse ein­set­zen, son­dern ganzheitlich und vor­beu­gend. Und in deren Maß­nah­menkat­a­log auch zunehmend Aware­nesspro­gramme zu find­en sind. Hier kön­nte der Coach unter­stützend einge­set­zt wer­den, um die Unternehmenssicher­heit weit­er zu opti­mieren und sie auf ein bre­it­eres Fun­da­ment zu stellen. Es gibt für viele Bere­iche der Sicher­heit, Experten bzw. Berater. Der Risk-Coach kön­nte ihr Weg­bere­it­er sein, denn Sicher­heit­slö­sun­gen wer­den nur da Anwen­dung find­en, wo man ihre Notwendigkeit erken­nt, weil das entsprechende Risikobe­wusst­sein vorhan­den ist.
Autor:
Knut Göritz
Sicher­heits­man­age­ment

Definition Coaching
Coach­ing im All­ge­meinen ist ein Sam­mel­be­griff für indi­vidu­elle For­men per­so­nen­zen­tri­ert­er Beratung und Betreu­ung. Dabei geht es um lösungs- und zielo­ri­en­tierte Begleitung zur Förderung der Selb­stre­flex­ion sowie der selb­st­ges­teuerten Verbesserung der Wahrnehmung, des Erlebens und des Ver­hal­tens. Der Coach begleit­et seinen Klien­ten bei der Real­isierung eines Pro­jek­tes oder der Lösung eines Prob­lems. Diese Def­i­n­i­tion sollte in vollem Umfang auch auf den Coach für Unternehmenssicher­heit zutreffen.
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