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Die Welt ist erneut Zeuge einer Katastrophe – diesmal ist Fukushima der Schauplatz. Warum rücken scheinbar sicherheitstechnische Aspekte erst dann in den Fokus, wenn der Super-GAU droht?
Prof. Dr. Rainer von Kiparski
„Fukushima: Mangelhafte Wartung – Betreiber Tepco fälschte Reparatur-Protokolle“1: So lautete Ende März eine Überschrift in der Süddeutschen Zeitung. Möglicherweise waren die Notstromaggregate schon vor dem verheerenden Tsunami defekt. Fest steht, dass der Reaktorkomplex nicht für die Stärke der über Japan hereingebrochenen Naturkatastrophen ausgelegt war. Fukushima ist kein Einzelfall. Bei vielen Unfällen an technischen Anlagen wirken menschliche und technische Fehler auf fatale Weise zusammen. Dies gilt auch für den Untergang der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Zeitdruck und Sparmaßnahmen auf Kosten der Sicherheit haben – so das Ergebnis der von US-Präsident Obama eingesetzten Untersuchungskommission – im April 2010 zur größten Ölpest in der amerikanischen Geschichte geführt. 2
Parallelität der Katastrophen
Die Bilder aus Fukushima und von der Deepwater Horizon ähneln sich: Ingenieure und Techniker, die – zum Teil unter Einsatz ihres Lebens – fieberhaft versuchen, zu retten, was noch zu retten ist; oft Tausende von Kilometern entfernte Experten, die in den Medien Zukunftsprognosen auf mehr oder weniger gesicherter Informationsbasis stellen; eine verunsicherte Öffentlichkeit, die sich fragt, wohin das alles führen soll – und zahlreiche Menschen, die unmittelbar von den Auswirkungen der Unfälle betroffen sind. Oft verlieren sie alles, was sie zum Leben brauchen.
Sicherheitstechnik – eine „ethische Disziplin“?
Spätestens jetzt wird deutlich: Sicherheitstechnik ist eine Disziplin mit Bezug zur Ethik. Philosophen und Schriftsteller setzen sich seit Jahrzehnten mit der Frage auseinander, ob der Mensch das technisch Machbare tatsächlich umsetzen3 oder – noch grundsätzlicher – wie weit ein Techniker überhaupt denken darf.4 Fukushima verleiht unter anderem der Technikphilosophie von Günther Anders erschreckende Aktualität.5 Er hat die Folgen der Atombombenentwicklung und die Frage nach einer friedlichen Nutzung der Kernenergie in den Mittelpunkt seines Denkens gestellt. Sein Fazit: Die Menschen können sich die Atomtechnologie in allen ihren Auswirkungen nicht mehr vorstellen6; es besteht ein „prometheisches Gefälle (…) zwischen dem (…) was wir herstellen können und dem (…) was wir vorstellen können (…).7 Anders spricht daher von der Antiquiertheit des Menschen; die Technik, nicht der Mensch, ist der eigentliche Motor der Geschichte.8 Für die Sicherheitstechnik bleiben nach der Beschäftigung mit seinem Werk grundlegende Denkanstöße: Ist der Mensch tatsächlich unfähig, alle Dimensionen der von ihm geschaffenen Technik gedanklich vorweg zu nehmen? Darf er Restrisiken definieren, die mithilfe statistischer Berechnungen praktisch ausgeschlossen werden?9 Schließlich stellt sich auch die Frage, warum Menschen nach wie vor in unbekannte oder nicht verstehbare Technologien vertrauen.
Die aktuelle Situation und die Diskussion um den Ausstieg aus der Atomenergie verdecken den Blick auf eine wichtige Feststellung: Weltweit werden weitere Technologien eingesetzt, die auf ihre Art riskant und in ihren Auswirkungen unüberschaubar sind. Wir vertrauen jeden Tag in technische Systeme, und wir benötigen dieses Vertrauen, um entscheidungs- und damit handlungsfähig zu bleiben.10 Eine blinde Technikkritik, die technischen Fortschritt kategorisch ablehnt, ist nach wie vor nicht angemessen. Maximale Sicherheit lässt sich nicht grundsätzlich durch die Ablehnung von Technik herstellen; Unsicherheit kann unter Umständen auch ein evolutionäres Moment beinhalten und Motor für weitere technische Innovation und Forschung sein. Eine Aufgabe besteht deshalb darin, „(…) den dialektischen Punkt ausfindig zu machen und zu bestimmen, wo sich unser Ja der Technik gegenüber in Skepsis oder in ein unverblümtes Nein zu verwandeln hat.“11 Bei der Bestimmung dieses Punktes sollte der Blick – so gut es eben geht – auch auf künftige Generationen gerichtet werden.12
Sicherheitsingenieure: Detektive mit Zukunftsperspektive
Eine weitere Aufgabe fällt in den unmittelbaren Aufgabenbereich von Sicherheitsingenieuren und Fachkräften für Arbeitssicherheit: Sie müssen die grundsätzliche Relevanz sicherheitstechnischer Maßnahmen und Kontrollen und die Auswirkungen auf die Beschäftigten in den Unternehmen nachhaltig im Bewusstsein der Entscheidungsträger verankern. Die analytische Arbeitsweise von sicherheitstechnischen Experten ähnelt der von Detektiven: Auch sie beobachten, recherchieren, befragen Personen und fügen alle Informationen zu einem aussagekräftigen Gesamtbild zusammen. Anders als Detektive, die Licht in ein in der Vergangenheit liegendes Ereignis bringen wollen, haben sicherheitstechnische Experten die Zukunft im Blick: Ihr Ziel besteht darin, das Unvorhersehbare zu identifizieren, zu bewerten und das Argument „Es ist noch nie etwas passiert“ nachhaltig zu entkräften. Diese Aufgabe wird als Technikbewertung oder Technikfolgenabschätzung bezeichnet.
Technikbewertung in den Unternehmen
Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit führen Begehungen durch, analysieren mögliche Fehler- und Unfallquellen nach dem aktuellen Stand der Technik und dokumentieren die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in Gefährdungs- und Risikobeurteilungen. Diese Dokumente sind wichtige Instrumente, um einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Unternehmen anzustoßen. Sie erleichtern den Aufbau von Risikomanagementsystemen, die wiederum die Compliance der Unternehmen stärken. Gefährdungs- und Risikobeurteilungen erhöhen die Rechtssicherheit der für den Arbeitsschutz verantwortlichen Personen und sie stehen im Einklang mit dem deutschen Vorschriftenwerk.13 Gerade die neue DGUV Vorschrift 2 ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass sich im Hinblick auf sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung ein ganzheitliches Verständnis von Prävention nachhaltig durchgesetzt hat.14
Werte im technischen Handeln
Weitere Impulse liefert die VDI-Richtlinie 3780.15 Technisches Handeln soll demnach nicht nur funktional und wirtschaftlich sein, sondern soll auch Werten wie Wohlstand, Sicherheit, Gesundheit, Umweltqualität, Persönlichkeitsentfaltung und Gesellschaftsqualität dienen. Aussagen über Technikfolgen sollen „(…) a priori und nicht a posteriori (…)“ erfolgen.16 Die Richtlinie macht deutlich, dass technisches Handeln nicht wertneutral sein kann. Auch die Perspektive eines Ingenieurs oder Technikers ist immer durch Wertungen und subjektive Einschätzungen geprägt.17
Konsequenzen für die Ausbildung
Ein Sicherheitsingenieur, der seinen Beruf als Manager für Sicherheit und Gesundheit auffasst, muss offen sein für ethische Fragestellungen, die sich am Wohl des Menschen ausrichten. Ein entsprechendes (Verantwortungs-)Bewusstsein hierfür sollte bereits in der Ausbildung gelegt werden: „Eine Ausbildung, die sich nur an technischer Effizienz, am Funktionieren und an der Wirtschaftlichkeit ausrichtet, greift erheblich zu kurz: Die Auffassung, dass Ingenieure nur die Mittel bereitstellen, während es erst Firmenchefs, Großkonzerne und Politiker seien, die Verantwortung tragen, ist völlig verantwortungslos. Umgekehrt kann eine Technokratie, in der allein den Technologen Entscheidungslast und Verantwortung zugewiesen wird, ebenso wenig dem Modell einer offenen Gesellschaft gerecht werden.“18
Schlussfolgerungen für die Sicherheitstechnik
Der VDSI, der die Interessen von mehr als 5.300 Sicherheitsingenieuren und anderen Fachkräften für Arbeitssicherheit bündelt sowie für deren qualifizierte Aus- und Weiterbildung eintritt, muss zu den Ereignissen in Fukushima Position beziehen. Die folgenden vier Thesen sind auch eine Standortbestimmung für die Sicherheitstechnik:
- 1. Die Bewertung von Gefährdungen und (Rest-)Risiken wirft nicht nur technische, sondern auch ethische Fragen auf. Die Sicherheitstechnik braucht daher im Prozess der Technikbewertung und der Technikfolgenabschätzung eine kontinuierliche Wertediskussion.
- 2. Eine zeitgemäße Technikbewertung und Technikfolgenabschätzung beruht auf einer ganzheitlichen Perspektive: Chancen, Gefährdungen und Risiken sind miteinander vernetzt. Sie können nicht isoliert voneinander betrachtet und bewertet werden.
- 3. Die Sicherheitstechnik muss weiter daran mitwirken, dass Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft mögliche Technikfolgen so umfassend wie möglich abschätzen können und die notwendigen präventiven Maßnahmen ergreifen. Manager für Sicherheit und Gesundheit können die Entscheidungsträger in diesem Prozess unterstützen. Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass ganzheitliche Präventionskonzepte nachhaltig in den Unternehmen umgesetzt werden.
- 4. Es stehen bereits theoretische Ansätze und praxisnahe Instrumente zur Verfügung, die von einem ganzheitlichen Präventionsverständnis ausgehen (zum Beispiel VDI-Richtlinie 3780, DGUV Vorschrift 2, Durchführung von Gefährdungs- und Risikobeurteilungen). Unabhängig davon muss insbesondere für die Beurteilung komplexer Technologien und Anlagen weiter an theoretischen Grundlagen und praktischen Umsetzungshilfen gearbeitet werden.
Der VDSI wird den in den Thesen dargestellten Prozess mitgestalten. Dazu wird der VDSI ein Gremium ins Leben rufen, das sich mit ethischen Aspekten der Sicherheitstechnik und mit möglichen Auswirkungen für Umwelt und Gesundheit beim Einsatz von Risiko- und Großtechnologien befasst. Der VDSI setzt sich insbesondere über die Tätigkeit seiner Arbeitskreise und Fachgruppen für ein ganzheitliches Verständnis in der Arbeitssicherheit sowie im Gesundheits- und Umweltschutz ein.19 Durch sein Aus- und Weiterbildungsangebot trägt der VDSI dazu bei, dass Manager für Sicherheit und Gesundheit ihre Kompetenzen und Fähigkeiten kontinuierlich weiterentwickeln können.
Literaturverzeichnis:
- 1. Anders, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen. Band 1: Über die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. Verlag C. H. Beck, München, 2. Auflage 2002.
- 2. Anders, Günther: Die Antiquiertheit des Menschen. Band 2: Über die Zerstörung des Lebens im Zeitalter der dritten industriellen Revolution, Verlag C. H. Beck, München, 3. Auflage 2002.
- 3. Anders, Günther: Gewalt ja oder nein. Eine notwendige Diskussion. Knaur Verlag, München, 1987.
- 4. Dürrenmatt, Friedrich: Die Physiker. Diogenes Verlag, Zürich, 1998.
- 5. Hirsch, Helmut: Welche langfristigen Folgen hat der Super-GAU? Aus: Welt Online vom 16. März 2011; Download unter: http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article12871234/Welche-langfristigen-Folgen-hat-der-Super-GAU.html
- 6. Jonas, Hans: Das Prinzip Verantwortung: Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation. Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M., 1984.
- 7. Liessmann, Konrad Paul: Günther Anders: Philosophieren im Zeitalter der technologischen Revolutionen. Beck, München, 2002.
- 8. Lohmann, Hans-Martin: Das prometheische Gefälle. Aus: Frankfurter Rundschau (Onlineausgabe) vom 16. März 2011; Download unter: www.fr-online.de/kultur/debatte/das-prometheische-gefaelle/-/1473340/8234546/-/index.html
- 9. Luhmann, Niklas: Vertrauen: Ein Mechanismus zur Reduktion sozialer Komplexität. UTB, Stuttgart, 4. Auflage 2000.
- 10. Neidhart, Christoph: Fukushima: Mangelhafte Wartung – Betreiber Tepco fälschte Reparatur-Protokolle. Aus: Süddeutsche Zeitung (Onlineausgabe) vom 21. März 2011; Download unter: http://www.sueddeutsche.de/politik/mangelhafte-kontrollen-in-fukushima-betreiber-tepco-faelschte-reparatur-protokolle‑1.1075242
- 11. Poser, Hans: Wissenschaft und Lehre – Wertfrei? Max Weber und die Ingenieurswissenschaften. Aus: Melezinek, Adolf und Robert Ruprecht (Hrsg.): Unique und Excellent. Ingenieursausbildung im 21. Jahrhundert. Referate des 29. Internationalen Symposiums „Ingenieurspädagogik 2000“. Leuchtturm-Schriftenreihe, Band 44, Seite 47–54. Download unter: http://www1.beuth-hochschule.de/~didaktik/poser/Welcome.html
- 12. Reuters/dpa/AFP: Hintergrund Atomkraftwerk Fukushima: Unrühmliche Vergangenheit. Aus: Süddeutsche Zeitung (Onlineausgabe) vom 12. März 2011; Download unter: http://www.sueddeutsche.de/wissen/2.220/hintergrund-atomkraftwerks-fukushima-jahre-alter-meiler-mit-unruehmlicher-vergangenheit‑1.1071229
- 13. Rüb, Matthias: Explosion der Deepwater Horizon: Bericht warnt vor neuen Katastrophen. Aus: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Onlineausgabe) vom 7. Januar 2011; Download unter: http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EC5F18E5090AA4A1FBF7CC19B79F5CCE3~ATpl~Ecommon~Scontent.html
- 14. Scheffczik, Walter: Technikbewertung und Technikfolgenabschätzung – ein Beitrag zur Entwicklung des Technikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen (Dissertation), 2003; Download unter: http://docserver.bis.uni-oldenburg.de/__publikationen/dissertation/2003/schtec03/schtec03.html
- 15. Verband Deutscher Ingenieure (VDI): VDI-Richtlinie 3780: Technikbewertung – Begriffe und Grundlagen. Beuth Verlag, Düsseldorf, 2000.
- 16. Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI): VDSI-Positionspapier zur Dokumentationspflicht bei Gefährdungsbeurteilungen in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) vom 27. September 2010.
- 17. Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI): Positionspapier zur Einführung der DGUV Vorschrift 2. Veröffentlicht als VDSI-Information 7/2010.
- 18. „AK Betriebssicherheitsmanagement gegründet“. In: VDSI aktuell, Ausgabe 1/2010, Seite 3.
- 19. „Zukunftsthema Umweltschutz“ (Interview mit Udo Helms, Leiter des VDSI-Arbeitskreises Umweltschutz). In: VDSI aktuell, Ausgabe 1/2011, Seite 8 f.
- 20. „Vernetztes Denken“ (Interview mit Silvester Siegmann, Leiter des VDSI-Arbeitskreises Betriebssicherheitsmanagement). In: VDSI aktuell, Ausgabe 3/2011, Seite 12 f. (noch unveröffentlicht).
Autor
Prof. Dr. Rainer von Kiparski ist Vorstandsvorsitzender des Verbandes Deutscher Sicherheitsingenieure. Hauptberuflich ist Professor von Kiparski in führender Funktion als Leiter Medizin und Technik der Region Südwest der IAS-Gruppe tätig. Seit vielen Jahren nimmt er im Rahmen einer Honorarprofessur Lehraufgaben am Institut für Arbeitswissenschaft und Betriebsorganisation des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) wahr.
- 1 Neidhart (2011). Vgl. auch Reuters/dpa/AFP (2011).
- 2 Vgl. Rüb (2011).
- 3 Vgl. u.a. Jonas (1984).
- 4 Was einmal gedacht wurde, kann nicht mehr zurückgenommen werden.“ Aus: Dürrenmatt (1998), S. 85.
- 5 Vgl. Anders (2002). Ungeachtet der Relevanz seiner Technikphilosophie können viele Aussagen in seinem Gesamtwerk kontrovers diskutiert werden, so z.B. die Legitimation von Gewalt als Mittel zur Friedenssicherung, Anm. d. Verfassers. Vgl. hierzu Anders (1987).
- 6 So würde Japan durch eine Kernschmelze in Fukushima unter unvorstellbar hohen Ewigkeitskosten leiden; Plutonium hat eine Halbwertszeit von etwa 24.000 Jahren. Zum Zeitpunkt der Erstellung des Beitrags war unklar, ob dieses Szenario tatsächlich eintritt, Anm. d. Verfassers. Vgl. auch Hirsch (2011).
- 7 Anders (2002), Bd. 2, S. 18. Vgl. auch Anders (2002), Bd. 1, S. 1–20 und insbesondere S. 16 sowie Liessmann (2002), S. 55: „Prometheus, der mythische Titan (…) galt lange als Imago des selbstbewussten, seiner Kraft vertrauenden, autonomen Menschen, der in Selbstaufklärung und Naturbeherrschung den Ausgang aus seiner wie immer verschuldeten Unmündigkeit suchte.“
- 8 Vgl. Anders (2002), Bd. 2, S. 9 und S. 286.
- 9 Vgl. Lohmann (2011).
- 10 Vgl. Luhmann (2000). Niklas Luhmann definiert Vertrauen als riskante Vorleistung, ohne die wir aber nicht auskommen können (S. 1 ff.). Nur durch Vertrauen können Menschen auf Intuition gestützte Entscheidungen treffen: „Man neutralisiert gewisse Gefahren, die nicht ausgeräumt werden können, die aber das Handeln nicht irritieren sollen.“ (S. 30).
- 11 Anders (2002), Bd. 2, S. 127.
- 12 „Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlungen verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden.“ Aus: Jonas (1984), S. 36.
- 13 Vgl. Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (2010), Positionspapier. Die Argumentation lässt sich auf Unternehmen aller Größen und Branchen übertragen, Anm. d. Verfassers.
- 14 Vgl. Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (2010), VDSI-Information. So bietet die DGUV Vorschrift 2 den Unternehmen die Möglichkeit, neben betriebsspezifischen Aktionsfeldern auch zukunftsorientierte Präventionsthemen aufzugreifen, die sich z. B. an den Zielen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie orientieren, Anm. d. Verfassers.
- 15 Vgl. Verband Deutscher Ingenieure (2000).
- 16 Scheffczik (2003), S. 66.
- 17 Vgl. ebd., S. 68 f.
- 18 Poser (2000), S. 7.
- 19 In diesem Zusammenhang kann exemplarisch auf die Tätigkeit der beiden VDSI-Arbeitskreise Umweltschutz und Betriebssicherheitsmanagement verweisen werden. So geht der Arbeitskreis Umweltschutz in seinen Ausarbeitungen grundsätzlich von einer ganzheitlichen Betrachtungsweise im Arbeits‑, Gesundheits- und Umweltschutz aus. Der Arbeitskreis Betriebssicherheitsmanagement befasst sich unter anderem mit den Schnittstellen zum Umwelt‑, Daten‑, Qualitäts- und Risikomanagement, Anm. d. Verfassers. Vgl. hierzu VDSI aktuell (1/2010), S. 3; VDSI aktuell (1/2011), S. 8 f.; VDSI aktuell (3/2010), S. 12 f.
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