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gesundheitsgefährdende Stäube

Gewinner des Deutschen Arbeitsschutzpreises 2015
Bei Fels hat es sich ausgestaubt

Dipl-Ing. (FH) Andrea Stickel
Die Ver­ar­beitung von herkömm­lichem Trock­en­mör­tel geht immer mit ein­er Belas­tung der Anwen­der durch Staub ein­her. Damit beste­ht ein erhe­blich­es Gefährdungspoten­zial, das von Haut- und Augenir­ri­ta­tio­nen bis hin zu Lun­genkrebs reichen kann. Dem Entwick­lung­steam der Fels-Werke GmbH um Dr. Ulf Boenk­endorf, Leit­er der Forschung und Entwick­lung, gelang es, dieses Prob­lem zu lösen: Durch die Kom­pak­tierung von min­er­alis­chen Werk­trock­en­mörteln zu staubar­men Pel­lets. Dafür wurde das Unternehmen mit dem Deutschen Arbeitss­chutzpreis in der Kat­e­gorie „Tech­nis­che Lösung“ ausgezeichnet.

Beim Arbeit­en mit Mör­tel wer­den gesund­heits­ge­fährdende Stäube freige­set­zt. Das Mis­chen von Werk­trock­en­mör­tel ist beson­ders in geschlosse­nen Räu­men prob­lema­tisch. Der beim Füllen des Kübels freige­set­zte Staub, kann sich hier beson­ders lange in der Luft hal­ten und aus­bre­it­en. Das Risiko, gefährlichen und ave­olengängi­gen Staub einzu­at­men, ist hoch. Dieser Staub kann bei hohen Konzen­tra­tio­nen zu Reizun­gen und Erkrankun­gen der Atemwege und der Haut sowie zu schw­eren Augen­schädi­gun­gen führen. Die Belas­tung durch Stäube muss bei der Gefährdungs­beurteilung berück­sichtigt wer­den. Danach sind Schutz­maß­nah­men zur Verbesserung nach der TOP-Rang­folge (tech­nisch, organ­isatorisch und per­sön­lich) umzusetzen.

Staubgrenzwerte werden deutlich unterschritten

Die Lösung für das Staubprob­lem entwick­elte die Fels-Werke GmbH in Goslar mit den so genan­nten Com­pact Mör­tel Pel­lets. Mit einem Wert von 0,79 Mil­ligramm A‑Stäuben pro Kubik­me­ter liegt die min­imierte Staubbe­las­tung deut­lich unter dem Gren­zw­ert von 1,25 Mil­li-gramm. Diese poten­ziell gesund­heits­ge­fährden­den  Stäube sind alve­olengängig – sie kön­nten also die Lun­gen­bläschen und Bronchien erreichen.
 
Ende Okto­ber wurde das Unternehmen für seine paten­tierte Inno­va­tion mit dem Deutschen Arbeitss­chutzpreis aus­geze­ich­net. Im Bei­sein von Andrea Nahles, Bun­desmin­is­terin für Arbeit und Soziales, prämierte eine unab­hängige Experten-Jury aus über 200 Ein­re­ichun­gen vier der elf nominierten Ideen für mehr Sicher­heit und Gesund­heit am Arbeit­splatz. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Bun­desmin­is­teri­um für Arbeit und Soziales, dem Län­der­auss­chuss für Arbeitss­chutz und Sicher­heit­stech­nik und der Deutschen Geset­zlichen Unfal­lver­sicherung vergeben. Joachim Fre­und, Geschäfts­feldleit­er Baustoffe bei den Fels-Werken, zur Ausze­ich­nung: „Dass diese Inno­va­tion mit dem Deutschen Arbeitss­chutzpreis 2015 aus­geze­ich­net wurde, zeigt, welche her­aus­ra­gende Bedeu­tung die Staub­min­imierung für den Schutz der Anwen­der einnimmt.“

Ergiebig und zeitsparend

Neben Vorteilen im Bere­ich Gesund­heitss­chutz sind die Pel­lets zudem rund 25 Prozent ergiebiger als herkömm­lich­er Trock­en­mör­tel. Die gerin­gere Mate­rial­menge, eine Reduzierung der Lager­flächen und Trans­portkosten sowie die saubere und zeits­parende Ver­ar­beitung machen den Ein­satz der Mör­tel Pel­lets wirtschaftlich attrak­tiv. Das mühevolle und aufwändi­ge Anmis­chen von Dünn­bett-Mör­tel mit schw­eren Rührg­eräten ent­fällt fast kom­plett: Nach ca. 90 Sekun­den kön­nen die zer­set­zten Pel­lets durchgeschla­gen wer­den und der Mör­tel ist ver­ar­beitungs­fer­tig. Zudem sind sie gut portionierbar.

Gebündeltes Wissen aus verschiedenen Disziplinen

Bei der Umset­zung der Idee galt es, dass Wis­sen aus ver­schiede­nen Diszi­plinen zu bün­deln: Es erforderte ein hohes Maß an tech­nis­chem Know-how, Pro­duk­tion­ser­fahrung und das Wis­sen um die tägliche Ver­ar­beitung des Mör­tels auf der Baustelle. Darüber hin­aus war sicherzustellen, dass die bewährten Pro­duk­teigen­schaften min­er­alis­ch­er Mör­tel beibehal­ten wer­den. Dies gelang ohne den Zusatz staub­binden­der Öle.
Das Ergeb­nis vere­int ver­schiedene Arbeitsschutzvorteile:
  • Staub­gren­zw­erte (TRGS 900) für A‑und E‑Stäube wer­den deut­lich unterschritten,
  • Zuord­nung zur Expo­si­tion­skat­e­gorie 1 (TRGS 559),
  • dadurch keine beson­deren per­sön­lichen Schutz­maß­nah­men erforderlich,
  • rück­en­scho­nend durch gerin­geres Gewicht
  • Zeit­erspar­nis durch schnelles Homogenisieren und gerin­gere Rüstzeit­en (keine Bere­it­stel­lung und Reini­gung von elek­trischen Rührg­eräten, Stromver­sorgung, etc.)

Lesen Sie auch das Inter­view „Zer­fällt wie Aspirin“ mit Dr. Ulf Boenk­endorf, Leit­er Forschung und Entwick­lung bei Fels am Stan­dort des Kalk­w­erks „Kaltes Tal“.

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