Von einer Depression Betroffene fühlen sich über Wochen antriebs- und mutlos, niedergeschlagen und erschöpft, sie schlafen nicht durch oder spüren Todessehnsucht. Diese Anzeichen bedürfen einer raschen medizinischen Klärung durch den Hausarzt und schneller Hilfe nach einer Diagnose. Doch die Termine beim Psychiater oder Psychologen sind häufig schon auf lange Sicht vergeben. In der Wartezeit können Selbsthilfeprogramme wie „moodgym“ Linderung bringen. Bei Erkrankten, die häufiger in ein depressives Tief geraten, können sie vorbeugend wirksam sein.
Das von australischen Wissenschaftlern entwickelte Training wurde mit Förderung der AOK an der Universität Leipzig ins Deutsche übertragen und in einer Studie getestet. Die fünf Bausteine basieren auf verhaltenstherapeutischen Methoden. Es geht darum, Gedankenmuster zu erkennen und den Teufelskreis negativer Gefühle zu durchbrechen. Wie alle Online-Trainings ist „moodgym“ nicht geeignet bei schweren Depressionen, die keine Kraft für Selbsthilfe lassen.
Expertise überprüfen
Nicht alle Internet-Angebote sind seriös. Ein Blick ins Impressum zeigt, wer hinter den Angeboten steckt. Manchmal ist zusätzliche Recherche nötig, um zu erkennen, ob psychiatrische oder psychologische Expertise vorhanden ist oder nur vorgespielt wird. Am besten können Patient und Arzt gemeinsam einschätzen, ob die Selbsthilfe funktioniert oder eher schadet. Die Deutsche Depressionshilfe kombiniert Off- und Online-Einsätze: Beim Angebot „iFightDepression“ können Ärzte und Psychologen ein Online-Training als Begleiter absolvieren und dann ihren Patienten das Online-Werkzeug freischalten.
Online-Hilfen
- Kostenloses Online-Selbst-Training moodgym; https://moodgym.de/
- Kostenloses begleitetes Online-Training iFightDepression; https://ifightdepression.com/de
Online-Informationen
- FIDEO – Portal für junge Menschen; www.fideo.de
- Portal für Erwachsene mit Selbsttest der Deutschen Depressionshilfe; www.deutsche-depressionshilfe.de