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Fragebogen zu Belastungen

Homeoffice-Regelungen bei SAP SE
Fragebogen zu Belastungen

Fragebogen zu Belastungen
Dipl.-Ing. Beate Hinze (SAP SE) Foto: Petra Jauch
Wie hal­ten es Betriebe mit dem Arbeitss­chutz im Home­of­fice? Viele Unternehmen wollen sich aktuell nicht dazu äußern – wohl auch, weil die Recht­slage nicht ganz ein­deutig ist. Wie ein großer Soft­warekonz­ern das The­ma behan­delt, erk­lärt Dipl.-Ing. Beate Hinze, Safe­ty Offi­cer / Head of Occu­pa­tion­al Safe­ty Ger­many bei SAP SE.

Die Fra­gen stellte Chris­tine Lendt.

Wie viele Beschäftigte der SAP SE arbeit­en derzeit im Home­of­fice – und wie viele davon bed­ingt durch Corona?

Glob­al sind wir rund 100.000 Beschäftigte, davon arbeit­en cir­ca 21.000 in Deutsch­land. Seit März gilt bei uns für alle auf glob­aler Ebene die Guide­line, so weit wie möglich von zu Hause aus zu arbeiten.

Han­delt es sich dabei um mobile Arbeit oder um fest ein­gerichtete Telear­beit­splätze im Sinne der Arbeitsstättenverordnung?

Es han­delt sich um mobile Arbeit, die aktuell bed­ingt durch die Coro­na-Sit­u­a­tion von zu Hause aus getätigt wird. Daher greifen hier die Vor­gaben der Arbeitsstät­ten­verord­nung nicht wie bei Telear­beit. Den­noch acht­en wir auch bei mobil­er Arbeit darauf, mögliche Gefährdun­gen zu beurteilen und den Arbeitss­chutz zu erfüllen – ger­ade in der aktuellen Sit­u­a­tion, die nur ein Arbeit­en von zu Hause ermöglicht.

Wie hand­haben Sie es mit dem Arbeitsschutz?

Arbeitss­chutz in Zeit­en von Coro­na bedeutet in erster Lin­ie, den Infek­tion­ss­chutz sicherzustellen – also anlass­be­zo­gene Gefährdungs­beurteilun­gen umzuset­zen. Ergänzend ist auch für die Beschäftigten, die zu Hause arbeit­en, eine Gefährdungs­beurteilung durchzuführen. Hierzu wurde bei SAP ein Screen­ing-Ver­fahren einge­set­zt: Per anonymisiertem Frage­bo­gen wur­den die Mitar­bei­t­en­den dazu aufge­fordert, sich zu möglichen physis­chen und psy­chis­chen Belas­tun­gen zu äußern. Außer­dem gab es offene Felder, in die alle ein­tra­gen kon­nten, was ihnen am Home­of­fice gefällt und was sie gern verbessert haben würden.

Was kam dabei im Einzel­nen heraus?

Durch das Screen­ing ergaben sich Schw­er­punk­te, die zum einen sehr pos­i­tiv bew­ertet wur­den. So sind die Beschäftigten im Home­of­fice beispiel­sweise zufrieden, weil sie nicht mehr pen­deln müssen, damit auch wertvolle Fam­i­lien­zeit gewin­nen und flex­i­bler bei der Ein­teilung ihrer Arbeit sind. Ander­er­seits wurde auch das Bedürf­nis nach per­sön­lichen Meet­ings, Calls mit Ein­schal­ten der Kam­eras und der soziale Aus­tausch genan­nt, der zu Hause ja nur virtuell durchge­führt wer­den kann. Zudem hat das Screen­ing gezeigt, wie viel Wis­sen beziehungsweise Nicht-Wis­sen über den ergonomisch ein­gerichteten Arbeit­splatz vorhan­den ist – ger­ade bei unseren jün­geren Kol­le­gen und Kolleginnen.

Inwieweit wur­den Maß­nah­men aus diesen Erken­nt­nis­sen abgeleitet?

Für unsere Beschäftigten zu Hause ste­ht die Infor­ma­tion über ergonomisch opti­mal ein­gerichtete Arbeit­splätze an erster Stelle. Wir haben Videos und Hand­lung­shil­fen erstellt, um die Sit­u­a­tion zu Hause so angenehm wie möglich gestal­ten zu können. 

Inwieweit mussten pro­vi­sorische Lösun­gen gefun­den wer­den, da die Krise viele „über­fall­en“ hat – Stich­wort mit dem Lap­top am Küchentisch?

Wenn Belas­tun­gen physis­ch­er oder psy­chis­ch­er Art auftreten, kön­nen Einzelne auf frei­williger Basis durch ein Reg­istrierungssys­tem an ihren reg­ulären Büroar­beit­splatz zurück­kehren. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn die Räum­lichkeit­en keinen vernün­fti­gen Schreibtis­ch­platz zulassen, wenn die Inter­net­band­bre­ite nicht aus­re­ichend ist oder wenn Kol­le­gen und Kol­legin­nen durch beispiel­sweise einen kurzfristi­gen Aus­land­saufen­thalt allein ohne Fam­i­lie in ein­er frem­den Umge­bung sind und sich im Büro am dor­ti­gen Stan­dort ein­fach wohler fühlen.

Wie wirken Sie psy­chis­chen Belas­tun­gen wie fehlen­den per­sön­lichen Kon­tak­ten im Home­of­fice entgegen?

Weit­ere soziale Inter­ak­tio­nen wur­den beispiel­sweise durch ein virtuelles Grillen, eine Kochshow mit unserem Arbeits­di­rek­tor und Tim Mälz­er sowie durch eine virtuelle Schoko­laden- und Wein­verkos­tung ange­boten. Hierzu haben die Beschäftigten Pakete mit fein­sten Schoko­laden und vier aus­ge­sucht­en Weinen erhal­ten, die dann in virtueller Gemein­schaft verkostet wur­den – mit pro­fes­sioneller Unter­stützung durch einen Som­me­li­er. Diese Ange­bote wer­den von unseren Kol­le­gen und Kol­legin­nen in hohem Maß angenom­men, fördern den zwan­glosen Aus­tausch und erset­zen – zumin­d­est ein wenig – die physisch präsen­ten Kon­tak­te. Extra für das Home­of­fice haben wir auch all unsere Meet­ings auf eine kürzere Stan­dard-Dauer im Out­look eingestellt, beispiel­sweise von 60 auf 50 Minuten und von 30 auf 25 Minuten. So bleiben genü­gend Pausen zum Dur­chat­men, Lüften und den Kaf­fee zwischendurch. 

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