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Händewaschen schützt vor Infektionen

Mit Wasser und Seife – und Zeit
Händewaschen schützt vor Infektionen

Händewaschen schützt vor Infektionen
Händewaschen nützt nur, wenn es gründlich genug ist. Foto: © andriano_cz - stock.adobe.com
Wer sich regelmäßig die Hände wäscht, kann effek­tiv die Über­tra­gung von Viren und Bak­te­rien ver­hin­dern. Allerd­ings nur, wenn man dabei ein paar ein­fache Regeln beachtet.

Wenn in den Waschräu­men Ihres Unternehmens plöt­zlich beson­ders häu­fig das Lied „Hap­py Birth­day“ zu hören ist, proben die Kol­le­gen eher kein Geburt­stagsständ­chen. Wahrschein­lich­er ist, dass sie einen Tipp der Welt­ge­sund­heit­sor­gan­i­sa­tion (WHO) beherzi­gen. Dem­nach soll man beim Hän­de­waschen näm­lich so lange sorgfältig mit Wass­er und Seife hantieren, wie man braucht, um zweimal das berühmte Glück­wun­schlied zu singen.

Ein solch gründlich­es Waschen der Hände ist eine eben­so ein­fache wie geniale Gesund­heit­spräven­tion. Denn bis zu 99,9 Prozent der an Hän­den haf­ten­den Krankheit­ser­reger lassen sich mit Wass­er und Seife ent­fer­nen. Ein entschei­den­der Fak­tor, da laut WHO bis zu 80 Prozent aller Infek­tion­skrankheit­en über die Hände über­tra­gen wer­den. Weil jed­er Men­sch im Durch­schnitt 16 Mal pro Stunde sein Gesicht berührt, kön­nen Keime leicht über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen in den Kör­p­er gelan­gen und Infek­tio­nen aus­lösen. Das Hän­de­waschen kann diese Kette unter­brechen – wenn man es richtig macht und sich ein biss­chen Zeit nimmt.

Gründliches Händewaschen gelingt in fünf Schritten:

  1. Hal­ten Sie die Hände zunächst unter fließen­des Wass­er. Die Tem­per­atur kön­nen Sie so wählen, dass sie angenehm ist. Für die Reini­gung spielt die Tem­per­atur keine Rolle, aber zu warmes Wass­er laugt die Haut aus.
  2. Seifen Sie dann die Hände gründlich ein – bevorzugt mit Flüs­sig­seife aus einem Spender, die ins­beson­dere in öffentlichen Waschräu­men hygien­is­ch­er ist als ein Seifenstück.
  3. Reini­gen Sie dann Hand­in­nen­flächen und Han­drück­en, Fin­ger­spitzen und Fin­gerzwis­chen­räume, Fin­gernägel und Dau­men. Ringe und eventuell sog­ar die Arm­ban­duhr leg­en Sie dabei am besten ab. Und nicht vergessen: Sin­gen Sie dabei zweimal Hap­py Birth­day! Mit Seife die Hände zu waschen, ist übri­gens deut­lich wirk­samer als mit Wass­er allein, denn die Waschsub­stanzen lösen neben Schmutz auch Keime von der Haut ab. Außer­dem befind­en sich manche Erreger im natür­lichen Fet­tfilm der Haut und lassen sich nur mit Wass­er kaum entfernen.
  4. Spülen Sie danach die Hände unter fließen­dem Wass­er ab und schließen Sie den Wasser­hahn mit dem Ellen­bo­gen oder einem Einmalhandtuch.
  5. Trock­nen Sie zum Abschluss die Hände sorgfältig ab, auch in den Fin­gerzwis­chen­räu­men. Handtüch­er aus Tex­til oder Papi­er sind laut DGUV übri­gens Warm­luft­trock­n­ern hygien­isch deut­lich über­legen. In öffentlichen Toi­let­ten sind Ein­mal­handtüch­er am besten geeignet, zu Hause sollte jed­er sein per­sön­lich­es Hand­tuch benutzen.

„Wichtig ist vor allem, sich die notwendi­ge Zeit für das gründliche Waschen der Hände zu nehmen“, sagt der Arbeitsmedi­zin­er Tilman Gün­ther. „Denn es reicht keines­falls aus, die Fin­ger ein­fach ein paar Sekun­den lang unter den laufend­en Wasser­hahn zu hal­ten.“ Vielmehr sollte richtiges Hän­de­waschen mehrmals am Tag Rou­tine sein. Im Gegen­satz zur landläu­fi­gen Mei­n­ung ist näm­lich nicht die Toi­let­ten­brille die gefährlich­ste „Keim­schleud­er“. Beson­ders hoch ist die Dichte an Krankheit­ser­regern über­all dort, wo sich viele Men­schen aufhal­ten. Vor allem in geschlosse­nen Räu­men sam­meln sich Bak­te­rien und Viren in der Luft, aber natür­lich auch an Gegen­stän­den. Am Arbeit­splatz sind dies ins­beson­dere Com­put­er­tas­taturen, PC-Mäuse und ‑Bild­schirme, Druck­er, Kopier­er oder Tele­fon­hör­er. Und auf vie­len Ober­flächen kön­nen Keime lange über­leben, unter Umstän­den auch Tage lang.

Seife grundsätzlich ausreichend

Von Desin­fek­tion­s­mit­teln hält Dr. Tilman Gün­ther jen­seits der vorgeschriebe­nen Bere­iche – Gesund­heits­berufe, Lebens­mit­telin­dus­trie, Gas­tronomie – übri­gens wenig: „Zum einen kön­nen Hand­desin­fek­tion­s­mit­tel dazu führen, dass Mikroor­gan­is­men Resisten­zen entwick­eln – und dieser Mech­a­nis­mus bietet dann aus­gerech­net den resisten­ten Keimen einen Über­lebensvorteil gegenüber den nicht resisten­ten Mikroor­gan­is­men, die das Mit­tel abtötet. Zum anderen sind auch nor­male Seifen in der Lage, Keime zu ent­fer­nen, die beispiel­sweise Durch­fall- und Atemwegserkrankun­gen verur­sachen. Gründlich­es Hän­de­waschen reicht daher im All­t­ag völ­lig aus.“


Foto: privat

Autorin: Petra Hannen

Fachjour­nal­istin


Ansteckung vermeiden

Bei vie­len Infek­tion­skrankheit­en lässt sich das Ansteck­ungsrisiko deut­lich senken, wenn Beschäftigte – zusät­zlich zum regelmäßi­gen Waschen der Hände – einige ein­fache, aber wichtige Hygien­eregeln ein­hal­ten. Dies sind:

  • Regelmäßig lüften: In geschlosse­nen Räu­men kann die Anzahl der Viren in der Luft stark ansteigen. Um das Ansteck­ungsrisiko zu senken, sollte min­destens drei- bis vier­mal am Tag für jew­eils zehn Minuten gelüftet wer­den. Oft verbessert sich so auch das Raumk­li­ma, das ist gut für die Schleimhäute.
  • Reini­gungs­fre­quenz prüfen: Auf Ober­flächen wie Cafe­te­ria-Tis­chen, Türklinken und Schreibtis­chen kön­nen Erreger mehrere Stun­den über­leben. Eine häu­figere Reini­gung kann das Ansteck­ungsrisiko senken.
  • Zusam­me­nar­beit anpassen: Es kann sin­nvoll sein, in der Grippe- und Erkäl­tungszeit im Unternehmen oder beim Kon­takt mit Kun­den auf das Hän­de­schüt­teln zu verzicht­en und Desin­fek­tion­s­mit­tel­spender aufzustellen.
  • Ein bewusster Umgang mit sich selb­st kann das Ansteck­ungsrisiko eben­falls deut­lich senken. Dazu gehören Bewe­gung an der frischen Luft, eine gesunde Ernährung mit reich­lich Obst und Gemüse, aus­re­ichend Schlaf.
  • Hygien­isch hus­ten: „Hand vor den Mund“ ist beim Hus­ten und Niesen eine unge­sunde Strate­gie. Hygien­is­ch­er ist es, nicht in die Hand, son­dern in ein Ein­mal­taschen­tuch oder in den Ärmel zu hus­ten und zu niesen. Ein­mal­taschen­tüch­er soll­ten wirk­lich nur ein­mal benutzt und dann sofort entsorgt werden.
  • Zuhause auskuri­eren: Wer krank zur Arbeit geht, gefährdet nicht nur die eigene Gesund­heit, son­dern auch die der Kol­le­gen. Beschäftigte wer­den außer­dem schneller wieder gesund, wenn sie ihren Infekt zuhause auskurieren.
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