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Aufrechter Gang beim Schleifen

Vision-Zero-Preisträger
Aufrechter Gang beim Schleifen

So wie die Evo­lu­tion den aufrecht­en Gang des Men­schen her­vorge­bracht hat, bringt eine find­i­ge Idee diesen in die Boden­sanierung. Denn mit der prämierten Schleif­mas­chine ent­fällt rück­en- und kniebe­las­ten­des Arbeit­en auf dem Boden beim Schleifen von Par­ket­trän­dern. Wir sprachen mit Dominic Kam­mer­er, dem Kon­struk­teur des „Roka­mat GEX P“.

Bei der BGRCI (Beruf­sgenossen­schaft Rohstoffe und chemis­che Indus­trie), die den Preis „Vision Zero“ aus­lobt, sind ins­beson­dere Rau­mausstat­ter und Boden­leger von lan­gen Arbeit­sun­fähigkeit­szeit­en durch Muskel-Skelett-Erkrankun­gen betrof­fen. Mitverur­sacht wer­den diese durch uner­gonomis­che Arbeit­shal­tun­gen – wie sie die Beschäftigten beim Schleifen von Par­ket­trän­dern ein­nehmen müssen.

Geringere körperliche Belastung

Der leichte und indi­vidu­ell anpass­bare Sanierungss­chleifer der Kam­mer­er GmbH erlaubt gesün­deres Arbeit­en. Und so lautete die Begrün­dung der BG RCI bei der Preisver­gabe: „Durch dieses neuar­tige Sys­tem kön­nen Schlei­far­beit­en in ste­hen­der, ergonomisch gün­stiger Kör­per­hal­tung aus­ge­führt wer­den. Dies führt zu gerin­geren kör­per­lichen Belas­tun­gen bei den Beschäftigten.“

Aus der Praxis für die Praxis

Bere­its in den frühen 80er-Jahren startete Rolf Kam­mer­er mit ein­er Idee im Bere­ich Ergonomie sein Unternehmen: Er entwick­elte eine leichte Uni­ver­salmas­chine für Maler, Stuck­a­teure und Aus­bauhandw­erk­er. Heute verkauft die Kam­mer­er GmbH weltweit ihre Pro­duk­te und wurde im ver­gan­genen Herb­st mit dem Vision-Zero-Förder­preis in der Kat­e­gorie „Gesund­heitss­chutz“ für den Roka­mat-GEX-P-Schleifer aus­geze­ich­net. Die Idee stammt von Rolf Kam­mer­er – die Kon­struk­tion von seinem Sohn Dominic. Ins­ge­samt betrug die Entwick­lungszeit fast drei Jahre. „Unser Ansatz ist es, dass wir immer gerne selb­st mit den Maschi­nen arbeit­en wollen, müssen“, erk­lärt Dominic Kam­mer­er mit einem Lachen. Die Praxis­er­fahrun­gen der Handw­erk­er, die Rück­mel­dung von Händlern am Markt und das Feed­back der Mitar­beit­er – all das floss direkt in die Pro­duk­ten­twick­lung und ‑opti­mierung mit ein. Der Par­kettschleifer hat sich aus einem Sanierungss­chleifer entwick­elt. Dominic Kam­mer­er erk­lärt: „Dieser war ursprünglich für das Schleifen von Beton gedacht und wurde für die Par­ket­tbear­beitung angepasst.“

Leicht und individuell

Doch die ste­hende – im Gegen­satz zur gebück­ten – Arbeit­shal­tung alleine macht noch nicht die cle­vere Idee aus. Das Gerät ist zudem sehr leicht, denn der Motor wurde abgekop­pelt und wird mit einem Gurt an der Hüfte getra­gen. „Bere­its die erste Mas­chine, die mein Vater entwick­elte, arbeit­ete nach dem Prinzip ‚Möglichst wenig Gewicht am Hand­stück‘, erläutert Dominic Kam­mer­er. Über einen Schlauch wird die Kraft durch eine flex­i­ble Welle auf den Schleifkopf über­tra­gen. Auch hier sam­melt das Gerät Plus­punk­te in Sachen Ergonomie, denn das Han­dling der Mas­chine ist durch die geringe Masse beson­ders leicht. Zudem lässt sich der Par­kettschleifer indi­vidu­ell auf den Anwen­der anpassen: Eine Teleskop­stange ermöglicht es, die Länge der Hal­tes­tange einzustellen, und auch der Bügel­griff, mit dem die zweite Hand das Gerät führt, lässt sich in die gewün­schte Posi­tion setzen.

Klein und flexibel

Das mit­tel­ständis­che Fam­i­lienun­ternehmen fer­tigt an zwei Stan­dorten seine Pro­duk­te selb­st. Dominic Kam­mer­er sieht darin einen beson­deren Vorteil: „Bei uns ist schnell mal etwas entwick­elt und aus­pro­biert“, sagt er und führt aus: „Im Prinzip passiert alles in einem Raum: Hier entste­ht die Idee, ein erster Pro­to­typ wird entwick­elt und zusam­menge­baut.“ Manuela Ros­er, die Tochter des Grün­ders, arbeit­et eben­falls im Betrieb und berichtet: „Von unseren Kun­den erhal­ten wir durch­weg ein pos­i­tives Feed­back. Sie sind sehr zufrieden mit der ein­fachen Handhabung.“

Weiter auf der Ergonomie-Linie

Auch die weit­eren Pro­duk­tlin­ien des Unternehmens set­zen sehr auf Ergonomie. Die Kam­mer­er GmbH ist Mit­glied im her­stellerüber­greifend­en Akku-Ver­bund CAS (Corde­less Akku Sys­tem). Geräte, die mit diesen Hochleis­tungsakkus betrieben wer­den, kom­men etwa auf Baustellen-Gerüsten zum Ein­satz. So erhal­ten die Benutzer Bewe­gungs­frei­heit und die Gefahr, dass sie über Kabel stolpern und stürzen, wird vermieden.


Foto: © Stickel/Rolf Schürrmann

Autorin: Dipl.-Ing. Andrea Stickel
Jour­nal­istin für Technik
und Wissenschaft


Weiterführende Informationen

  • Infor­ma­tio­nen zum Pro­dukt: www.rokamat.com
  • Eine Online-Präsenz der BGRCI enthält neben aus­führlichen Infor­ma­tio­nen zur Präven­tion­sstrate­gie Vision Zero detail­lierte Angaben zu den Erfol­gs­fak­toren: www.null-ist-das-ziel.de
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