Der Gesundheitsreport 2022 der Techniker Krankenkasse (TK) blickt auf zwei Jahre Corona-Pandemie zurück und fragt: “Wie geht es Deutschlands Beschäftigten?” Dabei betrachtet die TK schwerpunktmäßig die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Neben der eigentlichen COVID-Infektion treten verstärkt Langzeitfolgen in den Fokus. Die TK befasst sich daher damit, inwiefern sich Post- und Long-COVID auf die Gesellschaft, das alltägliche Leben und das Gesundheitssystem auswirken. Obgleich die Datenlage noch überschaubar ist, gibt es bereits gesicherte Erkenntnisse, durch die Auswirkungen auf das Gesundheitssystem genauer ermessen werden können und den Betroffenen geholfen werden kann. Daher widmet die TK dem Einfluss von Long-COVID auf die Fehlzeiten ein Sonderkapitel des Gesundheitsreports.
Hoher Krankenstand durch Long-COVID
Knapp ein Prozent der TK-versicherten Erwerbstätigen, die sich 2020 mit PCR-Test nachweislich mit COVID-19 infiziert hatte, war im Jahr 2021 mit der Diagnose Long-COVID krankgeschrieben. Damit sorgt Long-COVID insgesamt betrachtet bei den Erwerbstätigen bisher zwar nur für einen relativ geringen Anteil am Gesamtkrankenstand – die Betroffenen sind mit durchschnittlich 105 Tagen jedoch vergleichsweise lange Zeit krankgeschrieben.
Viele Fehltage nach Corona-Infektion
Personen mit einer leichten Corona-Infektion, die an Long-COVID erkrankt sind, waren 2021 durchschnittlich 90 Tage krankgeschrieben. Long-COVID-Betroffene, die coronabedingt mehr als sieben Tage im Krankenhaus lagen, waren im darauffolgenden Jahr im Schnitt 168 Tage krankgeschrieben. Bei denjenigen, die im Krankenhaus beatmet werden mussten, waren es sogar durchschnittlich 190 Tage. Zum Vergleich: Im Schnitt war jede TK-versicherte Erwerbsperson im letzten Jahr 14,6 Tage arbeitsunfähig gemeldet.
Nicht absehbare Auswirkungen von Long-COVID
Die Symptome von Long-COVID sind vielfältig und reichen von eingeschränkter Belastbarkeit und extremer Müdigkeit über Atemnot und Kopfschmerzen bis hin zu Muskel- und Gliederschmerzen. “Die Analyse zeigt: Wer von Long-COVID betroffen ist, hat lange mit dieser Krankheit — die uns noch viele Rätsel aufgibt — zu tun”, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. “Die Zahl der Long-COVID-Betroffenen erscheint mit knapp einem Prozent relativ gering. Aber das sind nur die Patientinnen und Patienten, die auch mit dieser konkreten Diagnose krankgeschrieben worden sind – wir gehen zusätzlich von einer hohen Dunkelziffer aus.”
Neue App hilft bei ausgeprägter Erschöpfung
Long-COVID-Betroffene mit den Symptomen einer ausgeprägten Erschöpfung unterstützt die TK seit Ende Juni mit der “Fimo Health-App”. Dr. Jens Baas: “Starke Erschöpfung gehört mit zu den häufigsten Symptomen von Long-COVID. Die Fimo Health-App kann Betroffenen helfen, ihren Alltag zur erleichtern. Zum Beispiel mit einem Symptomtagebuch, Gamification-Elementen sowie der Erfassung äußerlicher Einflüsse mit Hilfe von Wearables oder Smartphone.”
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