Betriebliche Gesundheitsschützer dürfte das Fazit des neuen, im Oktober vorgelegten AOK-Fehlzeiten-Report 2022 wenig erstaunen: Wo Arbeitgeber und Führungskräfte ein hohes Maß an Sozialverantwortung zeigen, gibt es nicht nur weniger Wut und weniger Erschöpfung, sondern es nehmen auch die krankheitsbedingten Fehlzeiten ab. Demgegenüber sind Unternehmen, die die Gesundheit ihrer Beschäftigten immer noch für deren Privatsache halten, „längst old school“, wie es Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, formuliert.
AOK-Fehlzeiten-Report 2022 stellt Rolle der Unternehmensverantwortung fest
Der aktuelle Report basiert auf einer repräsentativen Befragung unter rund 2.500 Erwerbstätigen. Die Auswertung der Antworten zeigte eindeutig, dass die eigene Arbeitsmotivation und Gesundheit umso positiver bewertet werden, je verantwortungsvoller die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Unternehmen empfinden. Umgekehrt nehmen bei Beschäftigten, die in ihrem Unternehmen eine niedrige Unternehmensverantwortung wahrnehmen, die Leistungsbereitschaft, die Unternehmensverbundenheit und die Arbeitszufriedenheit ab.
Auch die Zusammenhänge mit Blick auf gesundheitliche Beschwerden sind eindeutig. Wer eine hohe Unternehmensverantwortung wahrnimmt, berichtet über weniger emotionale Belastungen. Beschäftigte, die ihren Arbeitgebern eine niedrige Verantwortung attestieren, berichten deutlich häufiger von Verärgerung und Erschöpfung sowie von Rücken- und Gelenkbeschwerden, Kopfschmerzen und Schlafstörungen.
Als maßgebliche Faktoren für eine soziale Unternehmensverantwortung sieht die AOK, dass die Unternehmensleitung Betriebliche Gesundheitsförderung zum Thema macht und dass die Beschäftigten ein gesundheitsorientiertes Führen wahrnehmen.